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Elektromechanik revolutioniert das Lenken

19 Februar, 2015

Die Servolenkung gehört zum modernen Auto wie das Radio und die Zentralverriegelung. Ohne technische

Hilfe würde das Lenken zum Kraftakt werden. Jetzt gibt es die elektromechanische Lenkung - auch "Electric Power Steering" (EPS) genannt - für die BMW Vorreiter ist. Mehrere Modelle der Münchner sind damit ausgestattet, auch der neue BMW X6. Diese Technik gibt es darüber hinaus ebenso im Tesla Model S und im VW eUp.
Eine Servolenkung findet sich bei 97 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge. Die hydraulische Variante hat seit Jahrzehnten das Lenken für die Autofahrer kinderleicht gemacht, egal ob im Stand oder beim Rangieren. Aber jetzt ist diese Technik, die defektanfällig war und zu zahlreichen Rückrufen bei den Herstellern geführt hat, revolutioniert worden. Diese neue elektromechanische Lenkung (EPS) kann alles besser, verbraucht weniger Energie und ist auch noch umweltfreundlicher.
Die Ingenieure mussten die Lenkung neu erfinden, weil die bisherige sich mit vielen Fahrer-Assistenzsystemen nicht vereinbaren ließ. Denn die Schlüsselkomponenten beim selbsttätigen Pkw-Fahren wie das automatische Einparken und das assistierte Spurhalten sind Elektrik und Mechanik. Erst ihre Kombination in einer fortschrittlicheren Servolenkung wie der EPS sichert das assistierte Autofahren. Das neue System funktioniert geschwindigkeitsabhängig und kann neben dem Standardmodus auch über einen Wahlschalter in einem Sportmodus betrieben werden. Und sie verbraucht weniger Kraftstoff - nach Branchenangaben spart sie 0,3 Liter bis 0,5 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer gegenüber der hydraulischen Servolenkung.
Die Münchner favorisieren das sogenannte "Rack-System" bei den elektromechanischen Lenkungen. Bei dieser Bauart bewegt der Elektromotor die Zahnstange (Englisch: Rack). Die E-Maschine sowie das Steuergerät sind parallel zur Zahnstange angeordnet. Ein Zahnriementrieb überträgt die Motorleistung für die Lenkung auf einen Kugelgewindetrieb, der die Zahnstange und damit die Räder bewegt.
30 unterschiedliche Versionen für einzelne Premium-Autotypen gibt es schon, ThyssenKrupp lieferte im abgelaufenen Geschäftsjahr 700 000 Einheiten vom Band des Werkes Mülheim/Ruhr - einer von weltweit 13 Produktionstandorten des Essener Konzerns. Der Autozulieferer ist gut im Geschäft, denn bei Pkw sind nach eigenen Angaben neun von zehn Premium-Fahrzeugen mit seinen Komponenten ausgestattet.
Die steigende Nachfrage der Autohersteller bei elektromechanischen Lenkungen hat auch zu einer weiteren Variante der Lenkhilfe geführt, genannt "Column": Die Lenkunterstützung übernimmt dabei der elektromechanische Antrieb an der oberen Lenksäule (Englisch: Column = Säule). Sie soll besonders geräuscharm und platzsparend sein.
mid/wop

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