Unfallwagen Volvo XC90: Sicherheit aus dem Legoland
30 Januar, 2015
Der schwere Volvo XC90 rast mit 80 km/h ungebremst in einen Graben neben der Landstraße. Er hebt an einer
Einmündung kurz ab, landet hart und knallt gegen eine Böschung. Ein realistisches Unfallgeschehen, in den USA verantwortlich für die Hälfte aller Verkehrstoten. In diesem speziellen Fall mit dem organgefarbenen Volvo XC90 dient die Szene aber der Verkehrssicherheit: Denn das schwere SUV ist vollgepackt mit komplexer Messtechnik, mit zwei Dummies und einem neuartigen System, das die Folgen solcher Unfälle abmildern soll.
Der Anspruch Volvos mit "Vision 2020" an sich selbst ist hoch: Ab 2020 soll kein Insasse in einem Volvo mehr bei einem Unfall getötet oder schwer verletzt werden. "Die Vision ist in Sicht", meldete Volvo-Boss Hakan Samuelson nach der Crash-Vorführung. Um das selbstgesetzte Ziel zu erreichen, sei aber mehr nötig als das Absolvieren standardisierter Testfahrten, so Sicherheitsexperte Thomas Broberg. Man müsse sich auch mit Situationen aus dem Alltag mit wesentlich komplexeren Szenarien beschäftigen, wie dem unfreiwilligen Abflug mit seinen überproportional vielen Rücken- und Wirbelverletzungen. Der Grund: Die Insassen sind während des Crash einer Vielzahl verschiedener Bewegungen und Belastungen ausgesetzt.
"Run-off-Road-Protection" nennt Volvo das System, das Anfang nächsten Jahres im XC90 Weltpremiere feiert. Es besteht aus einem Paket miteinander vernetzter Vorgänge: Zuerst das in Millisekunden schnelle Erkennen des Abhebens von der Fahrbahn, das Festzurren der Sicherheitsgurte, um die Passagiere so stramm wie möglich in den Sitzen zu fixieren. Bei der "Landung" des Unfallwagens kommt ein neues Deformations-Element in den Sitzen zum Einsatz, das die auf den Körper einwirkenden vertikalen Kräfte weiter reduziert. Nur noch ein Drittel davon soll laut Volvo an die Passagiere weitergegeben werden.
Ein technisches Problem bei der Erprobung des neuen Systems: Es gab schlicht keine Testvorrichtung, mit der sich die unterschiedlichen Bewegungsabläufe bei einem Straßengraben-Unfall nachvollziehen lassen. Ein Volvo-Ingenieur hatte beim Besuch des Legoland in Billund/Dänemark die Erleuchtung, als er Kinder in einem "Robo-Coaster" sah, die wild in ihren Sitzen hin und her geschleudert wurden. Mit Hilfe eines Industrie-Roboters wurde dann eine Testanlage gebaut: "Er ist so programmiert, dass er alle Bewegungen nachvollzieht, die beim Verlassen der Straße auftreten", so Bromberg.
Die Dummies im Crashtest-Fahrzeug haben ihren Abflug dank der Sicherheitssysteme weitgehend unverletzt überstanden. Und bei Volvo sieht man sich beim kurzfristigeren Anspruch für 2015 bestätigt: Der XC90 soll schlicht eines der sichersten SUVs der Welt sein, so Entwicklungsvorstand Peter Mertens. Rudolf Huber/mid mid/rhu
Bildquelle: Rudolf Huber/mid
Bildunterschrift: mid Göteborg/Schweden - Diesen organgefarbenen XC90 ließ Volvo zur Demonstration seines neuen Sicherheitssystems "Run off Road-Protection" mit 80 km/h ungebremst in einen Graben fahren.
Der Anspruch Volvos mit "Vision 2020" an sich selbst ist hoch: Ab 2020 soll kein Insasse in einem Volvo mehr bei einem Unfall getötet oder schwer verletzt werden. "Die Vision ist in Sicht", meldete Volvo-Boss Hakan Samuelson nach der Crash-Vorführung. Um das selbstgesetzte Ziel zu erreichen, sei aber mehr nötig als das Absolvieren standardisierter Testfahrten, so Sicherheitsexperte Thomas Broberg. Man müsse sich auch mit Situationen aus dem Alltag mit wesentlich komplexeren Szenarien beschäftigen, wie dem unfreiwilligen Abflug mit seinen überproportional vielen Rücken- und Wirbelverletzungen. Der Grund: Die Insassen sind während des Crash einer Vielzahl verschiedener Bewegungen und Belastungen ausgesetzt.
"Run-off-Road-Protection" nennt Volvo das System, das Anfang nächsten Jahres im XC90 Weltpremiere feiert. Es besteht aus einem Paket miteinander vernetzter Vorgänge: Zuerst das in Millisekunden schnelle Erkennen des Abhebens von der Fahrbahn, das Festzurren der Sicherheitsgurte, um die Passagiere so stramm wie möglich in den Sitzen zu fixieren. Bei der "Landung" des Unfallwagens kommt ein neues Deformations-Element in den Sitzen zum Einsatz, das die auf den Körper einwirkenden vertikalen Kräfte weiter reduziert. Nur noch ein Drittel davon soll laut Volvo an die Passagiere weitergegeben werden.
Ein technisches Problem bei der Erprobung des neuen Systems: Es gab schlicht keine Testvorrichtung, mit der sich die unterschiedlichen Bewegungsabläufe bei einem Straßengraben-Unfall nachvollziehen lassen. Ein Volvo-Ingenieur hatte beim Besuch des Legoland in Billund/Dänemark die Erleuchtung, als er Kinder in einem "Robo-Coaster" sah, die wild in ihren Sitzen hin und her geschleudert wurden. Mit Hilfe eines Industrie-Roboters wurde dann eine Testanlage gebaut: "Er ist so programmiert, dass er alle Bewegungen nachvollzieht, die beim Verlassen der Straße auftreten", so Bromberg.
Die Dummies im Crashtest-Fahrzeug haben ihren Abflug dank der Sicherheitssysteme weitgehend unverletzt überstanden. Und bei Volvo sieht man sich beim kurzfristigeren Anspruch für 2015 bestätigt: Der XC90 soll schlicht eines der sichersten SUVs der Welt sein, so Entwicklungsvorstand Peter Mertens. Rudolf Huber/mid mid/rhu
Bildquelle: Rudolf Huber/mid
Bildunterschrift: mid Göteborg/Schweden - Diesen organgefarbenen XC90 ließ Volvo zur Demonstration seines neuen Sicherheitssystems "Run off Road-Protection" mit 80 km/h ungebremst in einen Graben fahren.
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