Neue Hyundai Modelle: Mit dem neuen i20 kann Hyundai auch nobel

Mit einem Marktanteil von 3,1 Prozent bei den Neuzulassungen haben die Koreaner den Sprung unter die ersten zehn Marken geschafft und alle japanischen Anbieter hinter sich gelassen. Für noch größeren Abstand und flottem Aufstieg soll der neue i20 mit zwei Karosserieversionen sorgen.
Auf dem Pariser Salon (04. bis 19.10.2014) präsentierte Hyundai neben dem elegant-zurückhaltenden Fünftürer i20 auch den erstmals deutlich muskulöser gezeichneten Dreitürer, der im Coupé-Format in der Kompaktklasse für Feuer sorgen soll. Der Fünftürer kommt aus dem neuen Werk in der Türkei als Einstiegsmodell zu den Etwa-Preisen des Vorgängers, also knapp unter oder über 12.000 Euro, im Dezember auf den deutschen Markt, und das Coupe im Mai 2015. Der neue i20 tritt an gegen die komplette Armada europäischer Kompaktwagen wie VW Polo, Opel Corsa, Ford Fiesta und die Importware des PSA-Konzerns aus Frankreich.
Bei der ersten offiziellen Vorstellung des neuen i20 in der Offenbacher Europa-Zentrale wurde deutlich, wie stark Hyundai auf den deutschen und die europäischen Märkte setzt. Denn die Strategie, die für Europa bestimmten Autos auch hier zu entwickeln und vom Design-Center in Rüsselsheim einkleiden zu lassen, zahlt sich aus: Rund 400 000 Exemplare des i20 wurden seit 2008 in Europa verkauft, 85 000 davon in Deutschland. Erster Kaufgrund ist laut Hyundai das Design und dann folgen Platzangebot, Funktionalität, Ausstattung sowie das Versprechen auf fünf Jahre Garantie.
Beim neuen i20 setzen die Koreaner auf moderates Karosserie-Wachstum. Der Radstand streckt sich um 45 Millimeter auf 2,57 Meter und die Außenlänge wächst auf 4,04 Meter, der variable Kofferraum hält bei aufrecht stehenden Rückbanklehnen ein Stauvolumen von 326 Liter bereit, alles Spitzenwerte im Marktsegment, sagt Hyundai. Besonders der mit größerer Breite und besserer Beinfreiheit aufwartende Innenraum hat vom Modellwechsel profitiert. Das zeigen die ruhigen Proportionen des Armaturenträgers und harmonische Farbzustellungen in noblen Grau-, Braun-, Beige-Tönen und die Verwendung von wertvoll wirkenden Kunststoffen und hochwertigem Leder. Man merkt, dass Hyundai nach den ersten Anfangserfolgen die aufstrebende Position mit solider Ausstattung und seriösem Auftritt ausbauen möchte. Gleichzeitig ist die Ausstattung mit Einparkhilfen für vorne und hinten, einem beheizbaren Lenkrad, dem statischen Kurvenlicht, einem Spurwarnsystem und einer automatisch arbeitenden Belüftung gegen das Beschlagen der Scheiben ergänzt worden.
Fahrwerk, Motoren und die Fünf- oder Sechsgangschalt-Getriebe des über die Vorderräder angetriebenen i20 sind ebenso wie die gesamte Karosseriestruktur auf die eher sportlich-fordernden europäischen Fahrgewohnheiten abgestimmt worden. Für den Vortrieb sorgen wahlweise zwei Benziner mit vier Zylindern, und zwei Diesel, der kleinere davon mit drei, der größere mit vier Zylindern, alle ausgestattet mit ausreichender Leistung für den Alltag, aber wohl nicht geeignet für supersportliche Fahrerlebnisse. Die beiden Benziner kommen in drei Leistungsstufen, zwei davon mit 1,2 Liter Hubraum und 55 kW/75 PS oder mit 62 kW/84 PS und jeweils 122 Newtonmeter Drehmoment. Der andere Benziner bietet aus 1,4 Liter Hubraum 74 kW/100 PS) und ein Drehmoment von 134 Nm bei 3500/min. Zwei Diesel mit 1,1 Liter Hubraum und 55 kW/75 PS sowie 1,4 Liter mit 66 kW/90 PS werden voraussichtlich für besonders niedrige Verbräuche sorgen können. Offizielle Angaben liegen noch nicht vor, auch nicht zu den Emissionswerten. Aber es ist damit zu rechnen, dass die Benzin-Normverbräuche bei 5 Liter und die Dieselwerte bei etwa 3 Liter (!) für den Dreizylinder, bis knapp 4 Liter für die größere Maschine liegen werten.
Wie sich das neue neue Hyundai Modell i20 fährt und wie es um Fahrleistungen, Präzision von Lenkung, Schaltung und Bremsen sowie um den Komfort steht, wird sich nach der Fahrvorstellung im November zeigen. Auf den ersten Blick hat Hyundai ein kompaktes Auto mit den bekannten Alltagsqualitäten auf die Räder gestellt. Und selbstbewusst-eleganter ist der i20 auch geworden. Besonders wegen seiner Wahl der Farben und Materialien im Innenraum. Hyundai kann offensichtlich auch nobel. Das ist keine schlechte Voraussetzung, um an der Richtung nach oben festzuhalten. Wolfgang Peters/mid mid/wp
Bildquelle: Hyundai
Bildunterschrift: mid Offenbach - Hyundai-Hoffnungsträger: Der neue i20 tritt in der Kompaktwagen-Klasse gegen die europäischen Rivalen wie VW Polo, Opel Corsa oder Ford Fiesta an.