Projekt Geheim im Porsche-Museum in Stuttgart-Zuffenhausen
02 Oktober, 2014
Porsche lüftet einmalige Geheimnisse. Schon Hollywood hat es gewusst: Ein Museum ist auch ein geheimnisvoller Ort, mystisch und mysteriös zugleich. Und deshalb wurde in der Traumfabrik so mancher Film über dieses Thema gedreht. Doch es muss nicht immer Hollywood sein:
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Auch in Stuttgart-Zuffenhausen wird ab sofort großes Kino geboten. Der Film heißt "Projekt Geheim" und spielt noch bis zum 11. Januar 2015 im Porsche-Museum.
"Projekt Geheim" ist der Name einer Sonderausstellung. Im Mittelpunkt stehen jedoch nicht so berühmte Schauspiel-Stars wie Brad Pitt oder George Clooney, sondern seltene Sportwagen. Denn das Porsche-Museum gewährt exklusive Einblicke hinter bisher verschlossene Türen. Zum ersten Mal werden den Besuchern 16 einmalige Fahrzeuge gezeigt, viele davon wurden noch nie zuvor öffentlich ausgestellt. Das Spektrum der präsentierten Fahrzeuge umfasst geheime Studien, getarnte Prototypen sowie einzigartige Rekord-, Erprobungs- und Forschungsfahrzeuge.
Wie kam es zu dieser ungewöhnliche Ausstellung? "Viele gute Ideen schaffen es aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht bis in die Serienproduktion. Und trotzdem werden sie oft in Form von Forschungsprojekten oder Studien ausprobiert", erklärt Achim Stejskal, der Leiter des Porsche-Museums. Genau diese Schätze hat der Autobauer jetzt "ausgegraben".
Entwickeln, Forschen und Tüfteln liegt laut Achim Stejskal im Wesen der Automarke Porsche. Mehr als 4.500 Ingenieure arbeiten im Entwicklungszentrum Weissach rund um die Uhr, damit die legendäre Sportwagenschmiede immer einen Schritt voraus ist. Vieles spiele sich im Verborgenen ab, betont der Museumschef. Und zwar aus Angst vor Spionage. Wie das denn? Ist James Bond etwa im Schwaben-Ländle unterwegs? "Eine gute Idee findet immer Nachahmer. Daher verlassen viele der geheimen Studien und Entwicklungs-Fahrzeuge das Weissacher Entwicklungszentrum nie", sagen die Porsche-Strategen.
Und was passiert dann mit den Entwicklungs-Fahrzeugen? Nach Projektabschluss werden sie üblicherweise verschrottet. Die wichtigsten oder spannendsten Projekte aber werden an die "Schatzkammer" des Porsche-Museums überführt. Von dort kommen sie nun erstmals ans Licht der Öffentlichkeit. Manchmal hat es auch strategische oder modellpolitische Gründe, warum es ein Fahrzeug-Projekt nicht bis zur Serienreife bringt, erzählt Achim Stejskal und fügt nicht ohne Stolz hinzu: "Daher ist eine Sonderausstellung mit Studien und Prototypen durchaus etwas Besonderes innerhalb der Automobilindustrie."
Die 16 Fahrzeuge der Sonderausstellung stehen laut Stejskal für den Zeitgeist des jeweiligen Jahrzehnts. So wurde 1973 als Antwort auf die Energie-Krise das Forschungsprojekt Langzeit-Auto (FLA) konzipiert. Weitere Ideen dieser Ära sind etwa der Porsche 924 Weltrekord-Wagen oder der Forschungs-Pkw vom Typ 995. Aus den 1980er-Jahren stammen sieben Exponate, darunter ein Porsche 959 Aerodynamik-Prototyp, ein 928 Cabriolet sowie die noch nie zuvor gezeigte Roadster-Studie Typ 984. Ebenfalls erstmals präsentiert wird der Prototyp des Hochleistungssportwagens Porsche 965, der mit einem wassergekühlten V8 im Heck ausgerüstet ist.
Und was ist das geheimste Stück dieser Ausstellung? Ein Highlight ist der viertürige Porsche 989 aus dem Jahr 1991. Dieses Fahrzeug wurde kurz vor seiner Serienproduktion eingestellt - und bis auf zwei Prototypen wurde alle 989 verschrottet. Bis vor kurzem wurden selbst Fotos des Porsche 989 geheim gehalten. "Somit ist die Präsentation dieses Fahrzeugs ein besonderes Ereignis für alle Porsche-Fans", sagt Achim Stejskal.
Ebenso einzigartig ist der Typ 986 A4 Aggregateträger. Der Prototyp auf Basis eines Porsche 911 Targa (Typ 964) wurde zur Erprobung des Mittelmotor-Konzeptes der Boxster-Baureihe eingesetzt. Aus der jüngeren Vergangenheit stammt ein getarnter Prototyp des Panamera, der Einblicke in die Erprobung neuer Modelle gibt. Auch die aktuellen Themen wie die Hybrid-Technik haben ihren Platz in der Ausstellung: So ist das "Rolling Chassis" des Supersportwagen 918 Spyder zu bestaunen.
Und auf welche Überraschungen dürfen sich die Besucher in Zukunft noch freuen? "Unsere Fahrzeugsammlung mit mehr als 500 Autos bietet viele Möglichkeiten", meint Achim Stejskal. Auch wenn er jetzt noch nicht die Planungen für die kommenden Jahre bekannt machen möchte, verspricht der Museumschef: "Es bleibt spannend in Zuffenhausen." Und wer weiß: Vielleicht schauen bald ja mal ein paar berühmte Hollywood-Regisseure vorbei, um sich ein paar Anregungen für einen neuen Museums-Film zu holen. Ralf Loweg/mid mid/rlo
Bildquelle: Porsche, Bildunterschrift: mid Düsseldorf: Hätten Sie es erkannt? Das "Rolling Chassis" des Supersportwagens Porsche 918 Spyder.
"Projekt Geheim" ist der Name einer Sonderausstellung. Im Mittelpunkt stehen jedoch nicht so berühmte Schauspiel-Stars wie Brad Pitt oder George Clooney, sondern seltene Sportwagen. Denn das Porsche-Museum gewährt exklusive Einblicke hinter bisher verschlossene Türen. Zum ersten Mal werden den Besuchern 16 einmalige Fahrzeuge gezeigt, viele davon wurden noch nie zuvor öffentlich ausgestellt. Das Spektrum der präsentierten Fahrzeuge umfasst geheime Studien, getarnte Prototypen sowie einzigartige Rekord-, Erprobungs- und Forschungsfahrzeuge.
Wie kam es zu dieser ungewöhnliche Ausstellung? "Viele gute Ideen schaffen es aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht bis in die Serienproduktion. Und trotzdem werden sie oft in Form von Forschungsprojekten oder Studien ausprobiert", erklärt Achim Stejskal, der Leiter des Porsche-Museums. Genau diese Schätze hat der Autobauer jetzt "ausgegraben".
Entwickeln, Forschen und Tüfteln liegt laut Achim Stejskal im Wesen der Automarke Porsche. Mehr als 4.500 Ingenieure arbeiten im Entwicklungszentrum Weissach rund um die Uhr, damit die legendäre Sportwagenschmiede immer einen Schritt voraus ist. Vieles spiele sich im Verborgenen ab, betont der Museumschef. Und zwar aus Angst vor Spionage. Wie das denn? Ist James Bond etwa im Schwaben-Ländle unterwegs? "Eine gute Idee findet immer Nachahmer. Daher verlassen viele der geheimen Studien und Entwicklungs-Fahrzeuge das Weissacher Entwicklungszentrum nie", sagen die Porsche-Strategen.
Und was passiert dann mit den Entwicklungs-Fahrzeugen? Nach Projektabschluss werden sie üblicherweise verschrottet. Die wichtigsten oder spannendsten Projekte aber werden an die "Schatzkammer" des Porsche-Museums überführt. Von dort kommen sie nun erstmals ans Licht der Öffentlichkeit. Manchmal hat es auch strategische oder modellpolitische Gründe, warum es ein Fahrzeug-Projekt nicht bis zur Serienreife bringt, erzählt Achim Stejskal und fügt nicht ohne Stolz hinzu: "Daher ist eine Sonderausstellung mit Studien und Prototypen durchaus etwas Besonderes innerhalb der Automobilindustrie."
Die 16 Fahrzeuge der Sonderausstellung stehen laut Stejskal für den Zeitgeist des jeweiligen Jahrzehnts. So wurde 1973 als Antwort auf die Energie-Krise das Forschungsprojekt Langzeit-Auto (FLA) konzipiert. Weitere Ideen dieser Ära sind etwa der Porsche 924 Weltrekord-Wagen oder der Forschungs-Pkw vom Typ 995. Aus den 1980er-Jahren stammen sieben Exponate, darunter ein Porsche 959 Aerodynamik-Prototyp, ein 928 Cabriolet sowie die noch nie zuvor gezeigte Roadster-Studie Typ 984. Ebenfalls erstmals präsentiert wird der Prototyp des Hochleistungssportwagens Porsche 965, der mit einem wassergekühlten V8 im Heck ausgerüstet ist.
Und was ist das geheimste Stück dieser Ausstellung? Ein Highlight ist der viertürige Porsche 989 aus dem Jahr 1991. Dieses Fahrzeug wurde kurz vor seiner Serienproduktion eingestellt - und bis auf zwei Prototypen wurde alle 989 verschrottet. Bis vor kurzem wurden selbst Fotos des Porsche 989 geheim gehalten. "Somit ist die Präsentation dieses Fahrzeugs ein besonderes Ereignis für alle Porsche-Fans", sagt Achim Stejskal.
Ebenso einzigartig ist der Typ 986 A4 Aggregateträger. Der Prototyp auf Basis eines Porsche 911 Targa (Typ 964) wurde zur Erprobung des Mittelmotor-Konzeptes der Boxster-Baureihe eingesetzt. Aus der jüngeren Vergangenheit stammt ein getarnter Prototyp des Panamera, der Einblicke in die Erprobung neuer Modelle gibt. Auch die aktuellen Themen wie die Hybrid-Technik haben ihren Platz in der Ausstellung: So ist das "Rolling Chassis" des Supersportwagen 918 Spyder zu bestaunen.
Und auf welche Überraschungen dürfen sich die Besucher in Zukunft noch freuen? "Unsere Fahrzeugsammlung mit mehr als 500 Autos bietet viele Möglichkeiten", meint Achim Stejskal. Auch wenn er jetzt noch nicht die Planungen für die kommenden Jahre bekannt machen möchte, verspricht der Museumschef: "Es bleibt spannend in Zuffenhausen." Und wer weiß: Vielleicht schauen bald ja mal ein paar berühmte Hollywood-Regisseure vorbei, um sich ein paar Anregungen für einen neuen Museums-Film zu holen. Ralf Loweg/mid mid/rlo
Bildquelle: Porsche, Bildunterschrift: mid Düsseldorf: Hätten Sie es erkannt? Das "Rolling Chassis" des Supersportwagens Porsche 918 Spyder.
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