Die aktuellen Citroens sind schnell und sparsam zugleich

Auf der Strecke zwischen der wie eine Modeboutique gestalteten "DS World Paris" an der eleganten Rue François-1er und dem etwa 50 Kilometer entfernten Citroen-Werk in Carrières-sous-Poissy haben sich außerdem das DS3 Cabrio Racing und der C4 mit neuem Dreizylinder-Benzinmotor beweisen müssen.
Ein sanfter Druck aufs Gaspedal, und der DS5, der in anderer Motorisierung seit 2011 im Handel ist, spurtet leichtfüßig auf Tempo 50 und will am liebsten über das Stadtverkehr-Limit hinausschießen. Endlich auf der Autobahn atmet der 133 kW/180 PS starke 2,0-Liter-Motor erst so richtig durch. In 10 Sekunden beschleunigt der Selbstzünder von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 220 km/h. Diese ist freilich auf französischen Autobahnen nicht zulässig. Darum testen ja auch die PSA-Ingenieure das Fahrzeugverhalten bei Höchstgeschwindigkeit auf deutschem Boden.
Der Einbau eines neuen Turbos mit variabler Geometrie sowie die Erhöhung des Lade- und Verbrennungsdrucks hat die Fahrleistungen gegenüber dem Vorgänger-Motor HDi Euro 5 um 20 PS verbessert. Außerdem greift Citroën den gesetzlichen Bestimmungen vor: Der BlueHDi 180 erfüllt bereits die Norm Euro 6. Moderne Katalysatoren und Partikelfilter sorgen für eine mustergültige Umwelt-Bilanz. Laut Hersteller beseitigt der Katalysator SCR (selektiv katalytische Reduktion) als einziges Abgasbehandlungssystem bis zu 90 Prozent der NOx-Gase und reduziert zugleich bis zu 4 Prozent der CO2-Emissionen. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 4,4 Liter Diesel und der CO2-Ausstoß bei 114 g pro 100 km.
Unterdessen ermöglicht das neue, weich schaltende 6-Gang-Automatikgetriebe dank neuen Schaltübersetzungen und einer größeren Spreizung die Absenkung der Motordrehzahl bei Höchstgeschwindigkeit und eine dynamischere Anfahrbeschleunigung. Nicht nur dies trägt zu hohem Fahrkomfort bei, auch neu entwickelte Stoßdämpfer gleichen Straßenunebenheiten besser aus denn je. Die Technik "Preloaded Linear Valve" (PLV) sorgt zudem für sehr schnelle Öffnungs- und Schließvorgänge im Ventil für eine optimierte Radkontrolle und sicheres Fahrverhalten.
Wer eine sportlich straffe Fahrwerksabstimmung zugunsten eines sehr agilen Handlings bevorzugt, kommt im kleinen, aber feinen DS3 Cabrio Racing voll auf seine Kosten. Straßenunebenheiten spürt der Insasse zwar recht deutlich, dafür wirkt die Lenkung sehr klar und direkt. Das seit Februar 2014 in Deutschland erhältliche Fahrzeug hat einen 1,6-Liter- Benzin-Motor mit 152 kW/207 PS und spurtet in 6,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Benziner ist zwar kein ausgesprochener Sparfuchs, doch begnügt er sich mit moderaten 6,4 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer. Das Cabriolet wurde zunächst als Concept Car auf dem Goodwood Festival Speed und auf der IAA 2013 in Frankfurt vorgestellt und ist nun als limitierte Serienversion verfügbar. Design und Innenausstattung sind sportlich und extravagant. Das DS3 Cabrio Racing wird im neuen Farbton Moondark-Matt angeboten, verbunden mit einem schwarzen Dach und schwarzglänzenden 18-Zoll-Leichtmetallfelgen. Zudem ziert die Farbe Carminrot sowohl die mit dem DS-Logo versehenen Radnaben als auch die Türen mit ihren breiten Schutzplanken, was den sportlichen Charakter des Fahrzeugs noch einmal unterstreicht.
Komfort, Fahrfreude und Sparsamkeit bekommt derweil der Citroën C4 unter eine Haube. Der neue PureTech-Turbo-Motor e-THP 130 im C4 ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Konzept "Downsizing" aufgeht. Der Dreizylinder-Motor bietet eine Leistung von 96 kW/130 PS bei 5 500/min. Turbolader, Direkteinspritzung, variable Steuerung der Nockenwelle und noch einige andere antriebstechnische Finessen machen den C4 flott. Ein Turboloch ist kaum wahrnehmbar und der Fahrer glaubt, in einem deutlich üppiger motorisierten Fahrzeug unterwegs zu sein. Eine samtweiche Federung und das großzügige Raumgefühl sorgen darüber hinaus für bequemes und entspanntes Fahren.
Die guten Fahrleistungen bei geringem Verbrauch kommen durch diverse technische Innovationen zustande: Zum Beispiel werden die Zylinderköpfe aus einer Aluminiumlegierung mit Kupfer mit einer spezielen Wärmebehandlung hergestellt. Somit können hohe Beanspruchungen, die mit dem Downsizing immer einhergehen, ausgehalten werden. Durch diese und weitere Entwicklungsmaßnahmen ist der C4 e-THP 130 ausgesprochen sparsam. Sein Normverbrauch liegt bei 4,8 Litern auf 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 110 g/km entspricht. Damit verbraucht er 23 Prozent weniger Benzin, leistet aber 10 PS mehr als die Motoren der Vorgängergeneration. Außerdem haben die Ingenieure auf den akustischen Komfort geachtet: Sie haben an der Einspritzung Optimierungen vorgenommen und speziell absorbierende Elemente integriert. So kann sich der neue Citroën C4 sehen und hören lassen. Lars Wallerang/mid