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Weniger ist mehr - der Markt der Dreizylinder-Autos (Teil 1)

20 Mai, 2014

Kleiner, leichter, weniger: Für diesen Dreisatz kennt die Auto-Branche das Schlagwort Downsizing. Der Begriff steht für kleinere und leichtere aber leistungsfähige Motoren mit geringerem Kraftstoffverbrauch und weniger

Abgasen. Dabei haben die kreativen Köpfe die Vorzüge eines Dreizylinders entdeckt, der im Bereich der 1,0- bis 1,5-Liter-Motoren dabei ist, die Vorherrschaft der Vierzylinder zu brechen.
Dreizylinder-Motoren haben bei den Kleinst- und Kleinwagen schon das Sagen. Mit dem EcoBoost im Ford Focus zogen sie 2012 auch in die Kompaktklasse ein. BMW entwickelte als erster Premiumhersteller einen Dreizylinder und verpflanzte ihn in den neuen Mini, der dieser Tage bei den Händlern anrollt. Der gleiche Motor wird ab Herbst 2014 im neuen BMW 2er Active Tourer Dienst tun. VW hat den neuen Polo mit noch sparsamer arbeitenden Dreizylindern ausgerüstet. Citroen, Peugeot und Toyota setzen in diesem Jahr in ihren Kleinwagen ebenfalls auf modernisierte Kraft aus drei Töpfen. Auch Billigmeister Dacia wartet mit einem flotten Dreier auf. Was ist los im Motorenbau? Können drei Zylinder wirklich das, wofür bislang vier gut und günstig waren?
Der moderne Automobilbau zeichnet sich neben zahlreichen Assistenz-Systemen zur Erhöhung der Sicherheit vor allem durch Bestrebungen zur Gewichtseinsparung aus. Damit unterstützen die Motorenbauer die Bemühungen um die Senkung des Kraftstoffverbrauchs, das wiederum zu weniger CO2-Ausstoß führt. Da ein Dreizylindermotor weniger wiegt als ein vergleichbarer Vierzylindermotor, bringt er die angestrebte Gewichtsminderung. Gleichzeitig benötigt sein geringeres Bauvolumen weniger Platz, was vor allem Kleinwagen zugute kommt.
Und die inneren Werte? Sie liegen bei den modernen Dreizylindern über denen der herkömmlichen Vierzylinder. Sie zeichnen sich durch eine relativ hohe Leistung und ein hohes Drehmoment schon in niedrigen Drehzahlen aus. Sie gleichen damit dem Charakter der Dieselmotoren. Und der Kraftstoffverbrauch tendiert in die gleiche Richtung. Die Fachwelt nennt diese Entwicklung "Downsizing".
Motorenentwickler sehen die Vorteile eines Dreizylinders gegenüber einem vergleichbaren Vierzylinder in einem Spritsparpotenzial von fünf bis 15 Prozent und in einem besseren Ansprechverhalten. Zudem bringt er Gene vom Sechszylinder mit, der für die Mittel- und Oberklasse zu einem Symbol für seidenweichen Lauf, angenehme Akustik, hohe Leistung und spürbares Drehmoment geworden ist. Der halbe Sechszylinder büßt davon wenig ein, weil die Zündfolge für drei Zylinder ebenfalls keine störenden Massenkräfte erster und zweiter Ordnung hervorruft. Mit einer Ausgleichswelle lassen sich freie Massenmomente beherrschen. Sein Klang neigt zu einem Knurren, das heutiges Audiodesign notfalls in Musik für die Ohren verwandeln kann. Ein Turbolader gehört zum Beiwerk moderner Dreizylinder wie auch die Kraftstoff-Direkteinspritzung, die mit ihrem feinsteuerbaren Motormanagement die erwünschten Effekte möglich macht.
Den ersten Dreizylinder der jüngeren Motorengeschichte verbaute Smart ab 1997. Hier war es die pure Platznot, die zu einem Zylinder weniger zwang. Dieser Motor hat zwar eine Entwicklung erfahren, gehört aber nicht mehr zu den Spitzenprodukten seiner Zunft. Aktuelle Dreizylindermotoren haben 900 ccm bis 1,5 Liter Hubraum, die meisten setzen auf 1,0-Liter-Triebwerke. Die Benziner verbrauchen unter Normbedingungen meist zwischen vier und fünf Liter Super pro 100 Kilometer, knapp 100 g bis 115 g CO2/km. Das sind Werte, die bislang Dieselmotoren vorbehalten waren. Die modernen Dreizylinder-Dieselmotoren bringen es auf Verbrauchs-Normwerte deutlich unter vier Litern Diesel und weniger als 100 g CO2/km. mid/zwi

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