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Autoindustrie: Angst vor der Datenkrake

16 März, 2014

Die Angst vor der totalen Überwachung hat jetzt auch die Autoindustrie erfasst. "Das Auto darf nicht zur Datenkrake

werden", sagte Volkswagen-Chef Martin Winterkorn bei der weltgrößten Computermesse Cebit in Hannover. Die Autobauer schützten ihre Kunden vor Gefahren wie Aquaplaning, Sekundenschlaf oder Staus. Mit dem gleichen Pflichtbewusstsein müssten die Menschen jetzt auch vor dem Missbrauch ihrer Daten geschützt werden. Winterkorn spricht sich deshalb für eine Art Selbstverpflichtung der Automobilindustrie aus: "Ja zu Big Data! Ja zu mehr Sicherheit und Komfort! Aber nein zu Bevormundung und Big Brother!"
Der Autofahrer von heute ist immer stärker vernetzt. Sein Fahrzeug wird so zum rollenden Smartphone, und die Datenströme fließen ungebremst. Derart aufgerüstete Autos "kommunizieren" miteinander, tauschen sich mit Rechenzentren aus, greifen auf Verkehrsinformationssysteme zu oder senden ihre Daten zu Wartungszwecken an Werkstätten. Das ist zum Beispiel für Versicherungen hochinteressant. Sie könnten Tarife auf Basis des Fahrverhaltens und zurückgelegter Strecken anbieten.
Winterkorn weiß, dass das Auto vor einer neuen Ära der Digitalisierung steht, die grundlegende Auswirkungen auf die Mobilität der Zukunft haben wird. "Die beiden Jahrhundert-Erfindungen Auto und Computer rücken noch enger zusammen. Wir müssen die Mobilität der Zukunft noch intelligenter und noch vernetzter gestalten", erklärte der VW-Vorstandsvorsitzende dazu. Die Informationstechnologie sei längst ein fester Bestandteil der Automobilindustrie. Winterkorn: "Unsere Autos sind heute schon rollende Rechenzentren mit 1,5 Kilometer Kabeln, mehr als 50 Steuergeräten und der Rechnerleistung von 20 hochmodernen PCs." Gemeinsam mit der IT-Branche müsse die Mobilität noch intelligenter und noch vernetzter gestaltet werden.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel macht sich für mehr internationale Anstrengungen um die Sicherheit großer Datenströme stark. "Ich glaube, wir sind erst am Anfang dessen, was da zu leisten ist, denn das kann natürlich national alleine nicht gemacht werden", sagte sie in ihrer Eröffnungsrede. Die auf europäischer Ebene geplante Datenschutz-Grundverordnung sei daher ein richtiger erster Schritt. "Aber wir müssen sicher dies auch international tun", sagte Merkel. Das Anliegen der Bundeskanzlerin ist verständlich, schließlich stand ihr Mobiltelefon jahrelang auf den Abhörlisten der US-Spionage-Experten von der National Security Agency (NSA). mid/rlo

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