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Autokonzerne - Rekordabsatz für die großen Drei

19 November, 2013

Einen Absatzrekord für die globalen Autohersteller erwartet das Center of Automotive Management (CAM) in

Bergisch Gladbach. Allerdings erkennt das CAM in seiner Studie "Automotive Performance 2013" nach dem dritten Quartal auch durch die "High- und Low-Performer" eine zunehmende Polarisierung der Autohersteller. Und der rückläufige europäische Markt hinterlässt auch bei den ansonsten gut aufgestellten deutschen Autobauern deutliche Spuren.
Der Prognose zufolge werden die untersuchten globalen Autokonzerne bis zum Jahresende rund 71 Millionen Autos absetzen, was einem Zuwachs von 3,5 Prozent gegenüber 2012 entspricht. Das Wachstum tragen derzeit vor allem der US-Markt und China. Bereits nach drei Quartalen betrug der Absatz weltweit rund 53 Millionen Pkw, was ein Plus von 3,4 Prozent bedeutet. Für 2014 geht das CAM von einem leicht verlangsamten globalen Wachstum von drei Prozent auf dann 73 Millionen Autos aus, da sich in China und den USA die Pkw-Konjunktur etwas verlangsamen und sich Westeuropa nur leicht erholen wird.
Für den Ausgang des derzeitigen Kopf-an-Kopf-Rennens der großen Drei am Jahresende prophezeit das CAM einen knappen Sieg von Toyota mit 9,75 Millionen Fahrzeugen vor General Motors mit 9,7 Millionen Autos, gefolgt vom Volkswagen-Konzern mit 9,6 Millionen verkauften Autos. Jeder der drei Marken traut das CAM für 2014 das Überschreiten der Zehnmillionen-Schwelle zu. Mit deutlichem Abstand folgt der Hyundai-Kia-Konzern, doch deuten dessen zunehmende Rückruf-Probleme darauf hin, dass die Qualität nicht immer mit dem hohen Wachstum der Koreaner Schritt halten kann. Trotz der Probleme in Europa hat Ford mit einem globalen Zuwachs von 10,6 Prozent die höchste Dynamik unter den globalen Konzernen. Der Hersteller zeigt sich vor allem in China mit einem Plus von 51 Prozent und den USA mit 12 Prozent Zuwachs sehr stark.
Zu den Verlierern gehören erneut der französische PSA-Konzern mit einem Verlust von acht Prozent und die Allianzpartner Nissan und Renault mit minus 2,3 Prozent und minus 0,3 Prozent. Der Fiat-Chrysler-Konzern kompensiert die Fiat-Absatzverluste durch die Marke Chrysler. Top-Verdiener wird am Jahresende der Toyota-Konzern sein. Der japanische Hersteller wird nach drei Quartalen einen kumulierten "Gewinn vor Zinsen und Steuern" (EBIT) von umgerechnet 13,7 Milliarden Euro erzielt, gefolgt von Volkswagen mit 8,6 Milliarden Euro sowie Hyundai und BMW mit jeweils rund sechs Milliarden Euro.
Die Krise in Europa geht auch den hier beheimateten Herstellern nicht vorbei. Neben den besonders betroffenen französischen Autoherstellern und Fiat mussten auch die an sich gut aufgestellten deutschen Hersteller mit sinkenden Gewinnen und Renditen Federn lassen. Trotz steigender Umsätze bei VW und Daimler und nur leichtem Rückgang bei BMW sinken hier die Gewinne, allerdings zeigt Daimler im dritten Quartal eine stark verbesserte Performance. Auffällig ist bei Hyundai die Diskrepanz aus drei Prozent Umsatzsteigerung und einem Gewinneinbruch um 11,5 Prozent.
Insgesamt liegt die EBIT-Marge nach neun Monaten im Mittel bei sieben Prozent (ohne Renault und PSA) und liegt damit sogar um einen Prozentpunkt höher als im entsprechenden Vorjahres-Zeitraum. Studienleiter Stefan Bratzel erkennt eine fortschreitende Polarisierung der Autohersteller in High- und Low-Performer und sagt: "Nur sieben Automobilkonzerne, darunter Volkswagen- BMW und Daimler, erwirtschaften bereits nahezu 75 Prozent des Branchengewinns." Auch hinsichtlich der für die Zukunft notwendigen Investitionen wird die Lücke größer. Während Branchengrößen wie Volkswagen und Toyota jährlich 8,85 Milliarden Euro beziehungsweise 7,1 Milliarde Euro investieren, können kleinere Hersteller wie Mazda oder Mitsubishi nur 0,79 Milliarden Euro und 0,53 Milliarden Euro ausgeben. Das wird weitere Wettbewerbsnachteile zur Folge haben. Bratzel: "Einige Hersteller können derzeit dem Tempo der High Performer immer weniger folgen und sind mittelfristig zu tiefgehenden strategischen Kooperation gezwungen." mid/friwe

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