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Top-Limousine Mercedes AMG S 63 4Matic: Von einem anderen Stern

19 September, 2013

Seit 46 Jahren symbolisieren drei große Buchstaben " AMG" das Veredeln von Mercedes-Modellen. Nun haben sich die Profis aus Affalterbach die neue S-Klasse (W222) unter ihre Fittiche genommen und schicken die Top-Limousine erstmals auch mit Allradantrieb auf die Straße. Die 4Matic-Version mit langem Radstand, sie kostet ab

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152.617 Euro, soll nach Einschätzung von AMG-Chef Ola Källenius sogar die meistverkaufte Variante werden. Ab Ende September steht der potente Luxus-Liner beim Händler.
"Mit dem 4Matic-Modell sprechen wir neue Märkte an. Kunden, die aufgrund der Witterungsverhältnisse Wert auf vier angetriebene Räder legen", so Källenius. Bislang mussten AMG-Kunden in der S-Klasse auf diese Traktionshilfe verzichten. Welch hohe Nachfrage herrscht, mussten die AMG-Strategen bereits mit der E-Klasse 4Matic feststellen, mit der Anfang des Jahres der Allrad-Auftakt bei den Limousinen startete. Källenius: "Über 80 Prozent der Kunden ordern All-Wheel-Drive." Bei der S-Klasse dürfte die Quote ähnliche Werte erreichen.
Dass es ohnehin sinnvoller ist, die gewaltige Motorleistung von 430 kW/585 PS und das noch gewaltigere Drehmoment von 900 Newtonmetern des S 63 AMG auf vier anstatt zwei Räder zu verteilen, dürfte zu den Grundlehren der Fahrphysik gehören. Doch im Unterschied zu den normalen Mercedes-Modellen, bei denen die Kraftverteilung 45 Prozent vorne zu 55 Prozent hinten geregelt ist, definierte AMG eine neue Auslegung. 33 Prozent der Kraft landen hier an der Vorderachse, die restlichen 67 bekommen die Hinterräder zugeteilt. Dadurch soll das Heck-betonte Fahrverhalten gewährleistet bleiben, heißt es im Hause AMG. Ola Källenius nennt die Abstimmung daher auch "Performance-orientiert".
Das Wort "Performance" gehört zu den am meisten benutzten Ausdrücken des gebürtigen Schweden, der in wenigen Wochen die Mercedes-Tuningtochter verlässt und in den Vorstand der Mutter Mercedes wechselt. Ihm folgt Tobias Moers, bei AMG bislang Leiter Entwicklung Gesamtfahrzeug und ebenso "Performance-orientiert" wie sein ehemaliger Boss. Die AMG-Kunden kann das nur freuen. An Leistung und Luxus wird es auch zukünftig keinem Modell aus Affalterbach fehlen. Doch Moers geht es dabei auch um maximale Effizienz. So gelang es seinen Ingenieuren, den S 63 nicht nur über 100 Kilogramm leichter als den Vorgänger zu machen, sondern trotz der gestiegenen Power auch sparsamer. Selbst eine Start-Stopp-Automatik ist heute im Tuning kein Tabu mehr. Als Normverbrauch gibt Mercedes 10,1 Liter auf 100 Kilometern für den Hecktriebler und 10,3 Liter für das Allrad-Modell an.
Nun weiß jeder, dass der Alltag anders aussieht. Zumal ein AMG nicht für die sonntägliche Kaffeefahrt gebaut ist. Wer die Leistung der über zwei Tonnen schweren Limousine nur halbwegs in Anspruch nimmt, dem zeigt der Bordcomputer selten weniger als 15 Liter an. Der Preis dafür ist ein geradezu unverschämtes Maß an Souveränität. So lässt es sich mit dem 5,5 Liter großen Achtzylinder-Biturbo-Aggregat auf der einen Seite wunderbar entspannt cruisen, Sekunden später aber auch in bester Sportwagenmanier beschleunigen oder ums Eck fegen; stets untermauert von einem satten, dumpfen V8-Grollen. Um die Handlichkeit gegenüber der Serienlimousine zu verbessern und das Einlenken direkter zu gestalten, hat der S 63 sogar eine geänderte Vorderachse erhalten. In Kurven fühlt sich das Dickschiff deutlich "kleiner" an als es in Wirklichkeit ist. "Der S 63 ist die fahragilste S-Klasse aller Zeiten", verspricht Ola Källenius, und will damit auch Kunden der Konkurrenz locken, die derzeit noch in einem Audi S8 oder Porsche Panamera sitzen.
Optisch werden wohl nur Kenner der Szene den AMG-Boliden sofort als solchen erkennen. Die Frontschürze steht deutlich sportlicher als das Serienpendant im Wind und hinten verraten die obligatorischen vier Endrohre die Herkunft des Autos. Angenehm, dass AMG das Auspuff-Ensemble dezent im Heckstoßfänger integrierte und die S-Klasse nicht rundum auf Krawall gebürstet hat. Auch die breiten 19-Zoll-Schmiederäder wirken nicht aufdringlich.
Im Innenraum merkt der Kunde schnell, wofür er sein Geld ausgegeben hat: Feines Leder, akkurate Nähte, perfekte Verarbeitung und liebevolle Details sollen ein Ambiente schaffen, dass den S 63 nochmals ein wenig von der ohnehin schon luxuriösen Serien-S-Klasse unterscheidet. "Der Kunde soll das AMG-Ambiente unmittelbar sehen und fühlen können", sagt Produktmanager Rappel. Mittelkonsole und Sitze prägen ein AMG-Wappen, die Tachoskala erreicht den Traumwert von 330 km/h, das Lenkrad umspannt nun teils perforiertes Nappa-Leder und in Armaturenbrettmitte tickt edel und unhörbar eine kleine Analoguhr von IWC.
Ruhe kehrt deswegen bei AMG noch lange nicht ein, im Gegenteil. Allein im nächsten Jahr stehen vier Neuheiten auf dem Programm. Selbstverständlich wird es auch das bildschöne Coupé der S-Klasse als AMG-Version geben. Daneben sind der kleine Crossover GLA und die neue Generation der C-Klasse an der Reihe. Letztere allerdings nicht mehr mit dem von den Fans geliebten Urgestein eines 6,3-Liter-V8-Motors. Und schließlich steht die Ablösung des Supersportwagens SLS auf dem Programm, wobei Ola Källenius betont, es handelt sich bei dem Neuling "nicht um einen Nachfolger des SLS". Gerüchten zufolge soll es ein etwas kleineres Sportcoupé sein, erneut bei AMG entwickelt und ein ernsthafter Gegner des Porsche Carrera. Zwei große Buchstaben für den Namen gibt es auch schon: GT Michael Specht/mid

Bewertung:
Plus: Äußerst souveräne und sportliche Leistungsentfaltung, perfekte Fahr- und präzise Kurveneigenschaften, hoher Komfort, sehr gute Gesamtabstimmung
Minus: Allradantrieb nur für die lange Version möglich

Technische Daten: S 63 AMG "4Matic lang":
Viertürige, fünfsitzige Limousine, Länge/Breite/Höhe/Radstand im Millimeter: 5 250/1 900/1 500/3 170, Kofferraumvolumen: 510 Liter, Wendekreis: 12,30 Meter, Leergewicht: 2 070 kg, max. Zuladung: 655 kg, Tankinhalt: 70 Liter.
Motor: 5,5-Liter-Biturbo-Achtzylinder-Benziner mit 430 kW/585 PS bei 5 500/min, Siebengang-Automatikgetriebe, permanenter Allradantrieb, max. Drehmoment: 900 Nm bei 2 250/min bis 3 750 U/min, 0-100 km/h: 4,0 Sek., Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (elektronisch abgeregelt), Verbrauch: 10,3 l Super auf 100 km, CO2-Emission: 242 g/km, Preis: 152 618 Euro. mid/ms, Bildquelle: Daimler
Bildunterschrift: mid Kitzbühel/Österreich - Die neue Mercedes S-Klasse hat sich nun AMG vorgenommen und bietet die Top-Limousine erstmals auch mit Allradantrieb an. Die 4Matic-Version des S 63 AMG mit langem Radstand kostet ab 152.617 Euro.

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