Aktuelle Auto News
 



Volvo V40 Cross County D3 Kinetic hat im Test überzeugt

22 Juni, 2013

Hier finden Sie den Fahrbericht mit Bewertung und technischen Autodaten des Volvo V40 Cross County D3 Kinetic. In der Kompaktklasse ist Volvo mit der Baureihe V40 vertreten. Die 4,37 Meter lange Steilhecklimousine peilt weniger VW Golf und Co. an, sondern orientiert sich vielmehr an den Premium-Vertretern Mercedes A-Klasse oder Audi A3. Mit seinem 110 kW/150 PS starken 2,0-Liter-Dieselmotor (D3) lieferte der Schwede über zwei Wochen eine über-

zeugende Vorstellung. Auf den ersten Blick ist das viel Vorschusslorbeer bereits in den ersten Zeilen eines Testberichts, doch angesichts der marginalen Schwächen, die der Volvo über rund 1 500 Kilometer an den Tag legte, hat er sich das Lob zum Einstieg redlich verdient.
Der V40 ist auf dem deutschen Markt seit 2012 erhältlich. Die neun Motoren, sechs Benziner und drei Diesel, decken ein Leistungsspektrum zwischen 84 kW/115 PS und 187 kW/254 PS ab. Seit Anfang 2013 ergänzt der "Cross Country" die Baureihe. Ein rein kosmetisches Maßnahmenpaket, denn ausgestellte Radhäuser, die akzentuierten Seitenschweller, eine Dachreling und die 17-Zöller generieren ebensowenig erwähnenswerte Geländegängigkeit wie eine um zwölf Millimeter erhöhte Bodenfreiheit. Die Frage, ob 1 800 Euro Aufpreis für den eher extrovertierten Zierrat Sinn macht, kann nur der persönliche Geschmack beantworten. Die "Cross Country"-Insignien hinterlassen beim V40 ein wenig den Eindruck einer Bergsteigerausrüstung für die Fußgängerzone.
Formal überzeugt der V40 grundsätzlich mit seinem unverwechselbar aber zeitlos gezeichneten Blechkleid. Das geschmackssichere Design überzeugt vor allem im Innenraum. Elegant und frei von Schnickschnack präsentiert sich das funktionale und hochwertig ausgeführte Interieur als qualifiziertes Beispiel skandinavischer Gestaltungskunst. Weniger wie Ikea-Möbel, als vielmehr im Gleichschritt mit Audioanlagen und Fernsehern von "Bang & Olufsen". Auf gleich hohem Niveau rangiert die Ergonomie der optimal einstellbaren Sitze für Fahrer und Beifahrer, die zudem angenehm straff gepolstert sind und mit ihren ausgeprägten Seitenwangen dem Körper guten Seitenhalt bieten.
Was der Volvo bereits nach dem Platznehmen an permanenter Belehrung mit Piepsen, Klingeln und Blinken zum Wohle seiner Insassen artikuliert, ist eher ein Fall für die Meckerecke. Bereits im Stand bimmelt der Gurtwarner zum Rapport. Und wenn die Sensorik der Assistenzsysteme optisch und akkustisch hyperventilieren, fehlt die Fähigkeit der Differenzierung zwischen echter Gefahr in Verzug oder dem eng stehenden Nachbarn beim behutsamen rückwärts Ausparken. Mehr Platz nimmt die Meckerecke freilich nicht in Anspruch.
Der Antrieb durch den allenfalls dezent grummelnden Direkteinspritzer-Diesel mit zwei Litern Hubraum und ungewöhnlichen fünf Zylindern in Reihe beschert das reine Vergnügen. 110 kW/150 PS benötigen nur 3 500/min zur vollen Sollstärke und erweisen sich in jeder Verkehrssituation als mehr als ausreichend. Die 350 Newtonmeter maximales Drehmoment, die schon ab 1 500/min verfügbar sind, erlauben es beim Hochschalten durch das Sechsganggetriebe mit seiner sauber definierten Kulisse, jeden zweiten Gang zu schwänzen. Komfortabler und feiner könnte es nur eine Automatik richten. Mit sechs Stufen bietet sie Volvo für den V40 für 1 800 Euro extra an.
Der "V40 Cross Country" entfaltet sein volles Verwöhnaroma so richtig auf der langen Strecke. Das allgemeine Geräuschniveau, auch bei Geschwindigkeiten jenseits der 130 km/h, ist bemerkenswert niedrig. Vor allem an der fast vollständigen Abwesenheit von Windgeräuschen darf sich manch ein Wettbewerber wie die Mercedes A-Klasse ein Beispiel nehmen. In 9,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt, endet der Vortrieb bei 205 km/h. Beim Kraftstoffkonsum gibt sich der Schwede wie ein echter Schwabe. Auch nach zügigen Autobahnetappen mahnt die Tankanzeige erst nach gut 900 Kilometern zum Auffüllen des 60-Liter-Reservoirs. 6,3 Liter pro 100 Kilometer genehmigte sich der Testwagen im Schnitt über die 1 500 Kilometer Testdistanz.
Bei der Anschaffung hantiert der "V40 Cross Country" weniger konziliant mit der Börse eines potenziellen Interessenten. Zum Basispreis von 29 390 Euro in der Ausstattungslinie "Kinetik", spendierte Volvo dem Testwagen noch weitere 18 optionale Schmankerl (unter anderem: Einparkhilfe hinten, Metalliclackierung oder Sportendrohre), sodass sich unter der Rubrik "Preis des getesteten Fahrzeugs" schließlich 38 489 Euros aufnotieren.
Es gibt im Fond sicher noch geräumigere Vertreter unter den Kompakten, und 335 Liter Ladevolumen im Gepäckabteil stehen ebenfalls nicht für das Gardemaß in der Klasse. Doch für mehrköpfige Familien bietet Volvo in puncto Platzbedarf talentiertere Fahrzeuge als den V40. Der fokussiert sich auf seine angenehmen Alltagseigenschaften, auf Komfort und seine Gediegenheit. Unterm Strich repräsentiert der kompakte Volvo mehr Premium, als so mancher Wettbewerber, der dieses Attribut mit lauterem Getöse für sich in Anspruch nimmt.
Thomas Lang/mid
Bewertung:
Plus: Gediegenes, sauber verarbeitetes Ambiente im Innenraum, leiser, sparsamer aber kraftvoller Antrieb.
Minus: Schlechte Übersichtlichkeit nach hinten, vorlaute Assistenzsysteme, selbstbewusste Preisgestaltung.

Technische Autodaten Volvo V40 Cross County D3 Kinetic:
Viertürige Steilhecklimousine mit Heckklappe, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimetern: 4 370/1 802/1 458/2 464, Leergewicht: 1 587 kg, Gepäckraum min./max.: 335/1 032 Liter, Tankinhalt: 60 Liter, Preis: 29 380 Euro.
Reihenfünfzylinder, Diesel-Direkteinspritzer mit 1 984 ccm Hubraum, Leistung: 110 kW/150 PS bei 3 500/min, max. Drehmoment: 350 Nm ab 1 500/min, 0 ? 100 km/h: 9,6 s, Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h, Normverbrauch 4,4 l/100km (Diesel), Emissionen: 117 g CO2/km. mid/tl
Bildquelle: Volvo
Bildunterschrift: mid Düsseldorf - Der Volvo V40 Cross County D3 Kinetic mit seinem 110 kW/150 PS starken 2,0-Liter-Dieselmotor hat im Test überzeugt und offenbarte nur marginale Schwächen.

Ähnliche Berichte rund um den Autohersteller Volvo:
Vertragshändler von A bis Z
Volvo Zubehör im Vergleich

zurück zu den News             News Archiv


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.



Unsere Highlights