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Kompakter Kurven-Künstler: VW Golf GTI Performance

29 April, 2013

Drei Buchstaben - ein Mythos: GTI. Kein anderes Kürzel ließ 1976 junge Männerherzen höher schlagen und weckte mehr Begierde bei der Landjugend. Und wohl jeder verband es einzig mit einem Auto: dem VW Golf.

Auch 37 Jahre später und mittlerweile in siebter Generation gibt es den Golf GTI; stärker, schneller und besser als je zuvor. Der Wolfsburger Kompakt-Sportler rollt nächsten Monat an den Start zu Preisen ab 28 350 Euro.
Dass es dabei für die meisten nicht bleiben dürfte, bringt schon die Aufpreispolitik von Volkswagen mit sich. Es ist den Marketingleuten fast schon böse Absicht zu unterstellen, weil sie für 1 125 Euro ein exklusives Extra verkaufen, ohne das der GTI-Junkie fast nicht lebensfähig ist: die variable Differenzialsperre. Sie macht den Sport-Golf nicht nur zum Kurvenräuber, sondern bringt den Fahrspaß in dieser Wagenklasse auch auf ein neues Niveau. Gewöhnlich zerren bei einem Auto mit Frontantrieb beim Beschleunigen die Vorderräder. In schnell gefahrenen Kurven drängt der Wagen nach außen, nicht so der Golf GTI. Die neu entwickelte Sperre schickt mehr Motorkraft zum kurvenäußeren Rad. Dadurch entsteht eine Art Lenkimpuls. Der Wagen zieht fast von allein um die Kurve, bleibt spurstabil und lenkt direkter ein. Die Mehrausgabe lohnt also. Zumal in dem sogenannten Performance-Paket noch zehn zusätzliche PS sowie größere Bremsscheiben stecken. Und wer neben Kurven auch Kinder zu fahren hat, dem seien noch die hinteren Türen für einen Aufpreis von 900 Euro empfohlen, was den GTI dann nahezu zum perfekten Alltagssportler macht.
Unter der Haube steckt ein alter, aber grundlegend überarbeiteter Bekannter: der 2-Liter-Direkteinspritzer (TSI), in der Basis 162 kW/220 PS, als Performance-Version 169 kW/230 PS stark. Doch sind es nicht diese Werte, die den Golf GTI zum Spaßgerät werden lassen. Klar schiebt der Turbo-Vierzylinder mächtig nach vorn, reißt die 100-km/h-Marke nach 6,4 Sekunden und rennt, wenn es die linke Spur denn mal zulässt, 250 km/h in der Spitze. Das können einige seiner Konkurrenten auch. Nein, es ist vielmehr die harmonische Gesamtabstimmung des Autos: das souveräne und geschmeidige Fahrerlebnis, besonders mit dem optionalen Doppelkupplungsgetriebe für 1 900 Euro. Über Schaltwippen am Lenkrad rasten die Gänge im Bruchteil einer Sekunde ein ? rauf wie runter. Und quasi als sportliche Kirsche auf der Sahnetorte ist sich noch das DDC zu gönnen, zu deutsch: adaptive Fahrwerksregelung für 990 Euro Aufpreis. Hier hat der Fahrer die Wahl zwischen drei Modi. Ein Fingertipp aufs Display genügt, und die Elektronik ändert das Set-up: "Sport" für die Kurvenhatz, "Normal" für den Weg ins Büro, "Komfort" für den Ausflug mit den Schwiegereltern.
Die würden vermutlich nicht einmal erkennen, dass es sich bei diesem Golf um den GTI handelt. Denn äußerlich zeigt sich das Power-Gerät in dezentem Outfit. Motto: Wolf im Schafspelz. Obligatorisch sind natürlich der rote Streifen und das Kürzel im Grill: eine Hommage an den ersten GTI. Serienmäßig steht der Golf auf 17-Zoll-Rädern, hinter denen rote Bremssättel hervorlugen. Gegen Aufpreis bietet VW 18-Zöller und 19-Zöller an. Selbst am Heck bleibt der GTI zurückhaltend, streckt dem Hintermann zwar zwei, aber keine peinlich dicken Auspuffrohre entgegen.
Nach gleichem Muster ist der Innenraum gestrickt, ein angenehmer Mix aus Komfort und Sportlichkeit. Rote Kontrastnähte an Sitzen, Schaltmanschette und am Lederlenkrad sowie "Niroblech"-Pedalaufsätze sollen ein bisschen Pisten-Feeling ins Interieur bringen. Und natürlich dürfen in einem GTI die karierten Sitzbezüge nicht fehlen.
Selbstverständlich hat VW auch für seinen derzeit sportlichsten Golf der "R" kommt Ende des Jahres noch eine Menge Extras im Köcher. Dazu zählt ein ganzes Bündel an Assistenzsystemen sowie Multimedia und Navigation, die den GTI dann aber schnell in Richtung 40 000 Euro treiben, und das in eine Sportwagenklasse, in der andere Hersteller ebenfalls attraktive Modelle zu bieten haben. Erwähnt sei hier nur der Nissan 370Z. Zweisitzer, Coupé, Sechszylinder im Bug, Antrieb hinten, 242 kW/328 PS und alles für 32 900 Euro. Michael Specht/mid

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