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Vorgetäuschter Kfz Diebstahl

31 Januar, 2013

Vom Pechvogel zum Lügenbaron? Eine allen Ernstes im Gerichtssaal vorgetragene Darstellung kann wegen der vielen Details so grotesk daherkommen, dass dabei schließlich

jegliche Glaubhaftigkeit auf der Strecke bleibt. So geschehen vor dem Landgericht Coburg (Az. 22 O 717/11).
Wie die telefonische Rechtsberatung der Deutschen Anwaltshotline berichtet, wurde einem Mann, so behauptete er jedenfalls, der gerade für 25.000 Euro gekaufte VW-Bus gestohlen. Dann konnte er nicht mehr in sein Haus mit den dort liegenden Zweitschlüsseln und den Fahrzeugunterlagen hinein, weil ihm auch die Haustürschlüssel abhanden gekommen waren. Erst nach Monaten wäre er an den zweiten Pkw-Schlüssel herangekommen, den er der Kasko-Versicherung deshalb erst so spät zusenden konnte. Den Aufbewahrungsort des amtlichen Kfz-Briefs für den verschwundenen Wagen habe er inzwischen gänzlich vergessen und das Dokument, so seine Rede, sei bis heute unauffindbar.
Eine schier unendliche Pannengeschichte, die bei den oberfränkischen Landesrichtern mit einem ungläubigen Kopfschütteln endete. Und zur landesgerichtlichen Auffassung führte, die Entwendung des Fahrzeugs sei mit hoher Wahrscheinlichkeit nur vorgetäuscht worden, um sich den Wiederbeschaffungswert zu erschleichen, den die Versicherung bei einem tatsächlichen Diebstahl zu zahlen hätte. "Schon die extrem verspätete Übergabe des zweiten Pkw-Schlüssels spricht dafür, dass das angeblich gestohlene Fahrzeug in dieser Zeit weggeschafft wurde", erklärt Rechtsanwältin Dr. Sonja Tiedtke (telefonische Rechtsberatung unter 0900/1875000-0 für 1,99 Euro pro Minute) das inzwischen rechtskräftige Urteil.
Zumal das Gericht feststellte, dass sich der Mann in großen finanziellen Schwierigkeiten befand. Für die Richter keine glaubhafte Begründung übrigens, Monate zu brauchen, bis - wie vorgetragen - das Geld zusammen war, um das Haus zwecks Zugang zum Zweitschlüssel und den Autopapieren von einem der teuren Türdienste öffnen zu lassen. Sei der Mann doch all die Zeit nach eigener Angabe mehrmals in der Woche die über 25 km bis zu dem Haus gefahren, um dort im Briefkasten nach der Post mit der ausbleibenden Überweisung von der Versicherung zu sehen. www.anwaltshotline.de

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