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Autopreise vom Mond

08 Januar, 2013

Kommentar: Bislang beschränkte sich die Beziehung unseres Erdtrabanten zum Automobil eigentlich auf drei Besuche menschlicher Wesen, die mit den amerikanischen

Apollo-Missionen 15, 15 und 17 jeweils ein Auto mit zum Mond brachten. Während der letzten Mondfahrt von Apollo 17 mit dem längsten Aufenthalt auf dem Erdtrabanten vom 11. bis zum 14. Dezember 1972 kam es übrigens zur einzigen Autopannen auf unserem Erdtrabanten: ein abgerissener Kotflügel. Der Astronaut Eugene Cernan hält übrigens den (inoffiziellen) Automobil-Geschwindigkeitsrekord auf dem Mond. Mit dem dritten Rover schaffte er 18,9 km/h. Das waren immerhin 0,3 km/h mehr als die Durchschnittsgeschwindigkeit des Siegers beim ersten Autorennen der Welt am 22. Juni 1894 von Paris nach Rouen.

Inzwischen nimmt der Mond beim Vertrieb moderner Pkw scheinbar eine unverzichtbare Rolle ein. Vom rund 380 000 Kilometer entfernten Erd-Begleiter scheinen inzwischen wohl alle Preislisten zu stammen. Der Kenner spricht bei den ausgepreisten Fahrzeugen deshalb auch von Mondpreisen. Die Recherche für die automobile Preisbindung durch Frau Luna setzte die zwanglose Lektüre der Autopostille auto, motor und sport in Gang. In Heft 16/2012 hatten die Kollegen einen Audi A3 1.8 TFSI in der Ausstattungslinie Ambition getestet. Für weniger intime Kenner der Autoszene: Das ist der aufgehübschte Audi-Bruder des VW Golf. Der A3 mit 132 kW/180 PS steht mit einem Grundpreis von 27 800 Euro in der offiziellen Liste. Stutzig machte die Rubrik Testwagenpreis. Dort waren 45 700 Euro vermerkt. In der verblichenen, immer noch beweinten und unvergessenen Ex-Währung D-Mark waren das vor einem Jahrzehnt rund 90 000 Mark. Dafür gab es 1996 noch einen Basis-A8.
Die weitere Recherche ergab schnell, dass Audi nicht der einzige Anbieter mit einer Mond-Preisliste ist. Dank Internet sorgen auf den unterschiedlichen Konfiguratoren die Klicks durch Preis- und Zubehörlisten für Jubel, Trubel Heiterkeit und mannigfaltige Kurzweil. Mercedes spielt seit Einführung der A-Klasse 1996 bekanntlich auch in der Golf-Klasse. Nachdem sich die Schwaben mit der jüngsten Generation nunmehr vom cleveren Konzept der Vorgänger verabschiedet haben und mit dem neuen Modell nun einen Golf-Konkurrenten auf die Räder stellen, den der angelsächsische Raum als Me-Too-Produkt einordnet, schien ein gründliches Studium der Preisliste unerlässlich. Für die Nichtkenner der Autoszene: Die neue A-Klasse ist teurer als der Golf und bietet dafür ein deutliches Mehr an Unübersichtlichkeit und ein Weniger an Platzangebot.
Laut Liste kostet der A 180 CDI mit 80kW/109 PS starkem Selbstzünder im Basispaket 26 477,50 Euro. Nach dem Anklicken aller Options-Angebote addiert sich der Endpreis auf 45 743,60 Euro. Das aktuelle Topmodell A250 Sport, 155 kW/211 PS kräftig, mit 36.860,25 Euro schon als Grundmodell bei Vollmond eingepreist, lässt sich Klick für Klick auf 56.114,45 aufbrezeln. Diese Erkenntnis lässt uns mit einer Frage zurück: Für das Geld müssten sich auf dem Markt eigentlich auch richtige Autos finden lassen.
Bei BMW lädt eine Mittelklasse-Ikone zum Mondspaziergang ein. Der BMW 320 d touring, die Kombi-Version mit 132 kW/184 PS Vierzylinderdiesel tritt nackt und bloß mit 37.100 Euro an. Sind alle Optionen angeklickt, weist der Endpreis 67.120 Euro aus. Das reicht eigentlich schon als Anzahlung für eine echte Mondmission.
Dass auch Volkswagen nunmehr den lunaren Preisweg beschreitet, belegt der neue Golf. Das Basismodell Trendline 1.2 TSI mit 63 kW/85 PS kostet 16 975 Euro. In der Topausstattungslinie Highline sind es ohne optionale Zückerchen 23.175 Euro. Soll es das derzeit amtierende Top-Modell VW Golf 2.0 TDI mit 110 kW/150 PS starkem Selbstzünder mit komplett ausgeschöpften Optionen sein, wären laut Liste 44.096,70 Euro fällig.
Sammeln wir die Listen mit den Mondpreisen also ein und blicken auf die Wirklichkeit der real existierenden Autopreise auf der guten alten Mutter Erde. Dort registrierte der Autohandel alleine für Deutschland im abgelaufenen September rund 450 offizielle Preis- und Rabattaktionen. Und auf entsprechenden Seiten des Internets geklickt, bieten eine kaum übersehbare Zahl von Angeboten hunderte von verschiedenen Neuwagen-Modellen an. Mit Rabatten von bis zu 32 Prozent im Vergleich zu den ausgedruckten Mondpreisen. Thomas Lang/mid tl/mid

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