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Automobilhersteller warnen vor Freihandelsabkommen mit Japan

26 Dezember, 2012

Grünes Licht für Verhandlungen der Europäischen Kommission mit Japan über ein Freihandelsabkommen hat jetzt der Europäische Rat gegeben. Das könnte negative

Auswirkungen auf die europäische Automobilindustrie haben, wie Erfahrungen mit dem im letzten Jahr in Kraft getretenen Freihandelsabkommen mit Südkorea gezeigt haben.
Der Verband europäischer Automobilhersteller (ACEA) warnt vor den Folgen und will genau beobachten, wie sich die Verhandlungen entwickeln. Damit soll sichergestellt werden, dass die Politik die wichtigsten Forderungen der europäischen Automobilindustrie erfüllt. Dazu zählt, dass in Europa hergestellte und mit EU-Typgenehmigung versehene Fahrzeuge in Japan ohne weitere Prüfung oder Änderung akzeptiert werden müssen. Zudem müssten europäische Kleinwagen die Chance bekommen, auf Augenhöhe mit japanischen Kleinwagen konkurrieren zu können, die steuerlich gefördert werden und rund 35 Prozent des japanischen Marktes ausmachen.
Mit seinen Befürchtungen steht der ACEA nicht allein da. Die Beratungsfirma Deloitte befürchtet, dass die EU-Exporte nur um 7 800 Einheiten steigen würden, während die japanischen Exporte um 443 000 Einheiten zulegen könnten. Eine entsprechende Reduzierung der europäischen Produktion würde zum Abbau von 35 000 bis 73 000 Arbeitsplätzen führen. Der Verband sieht keine Rechtfertigung dafür, eine wichtige Säule der EU-Wirtschaft, der Automobilindustrie, mit einem unausgewogenen Freihandelsabkommen zusätzlichem Druck auszusetzen.
Die Europäische Kommission hat zuletzt die Industrieproduktion als Rückgrat der europäischen Wirtschaft bezeichnet und mit dem Aktionsplan "CARS 2020" festgelegt, dass Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit bei neuen Handelsvereinbarungen zu prüfen seien. Nach Meinung der europäischen Hersteller ist das aber bisher bei dem geplanten Freihandelsabkommen mit Japan nicht der Fall gewesen. Ohne messbare Fortschritte im Sinne der europäischen Ziele sollten die Verhandlungen nach Meinung des Verbands abgebrochen werden. ld/mid

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