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Renault Alpine A110-50: Bitte bauen

29 Oktober, 2012

Die Begriffe Sportlichkeit und Auto führen nur in seltenen Fällen zur Assoziation Renault. Obwohl erfolgreich in der Formel 1, verfügen die Franzosen nicht wirklich über ein sportliches

Image. Zum 50. Geburtstag der Sportlegende Renault Alpine A110 und für die Imagepflege präsentiert der Hersteller nun die Studie A 110-50.
In der Welt der Automobile, wo Begriffe wie "Ikone", "Kultauto" oder "Mythos" bis zum Überdruss abgedroschen sind, führt die Inflation der Superlative zum Unvermögen, diejenigen Autos angemessen zu huldigen, die sich die Aufnahme in solche Kategorien wirklich verdient haben. Dazu gehört ohne Wenn und Aber die Alpine A110 von Renault. Vor genau 50 Jahren, 1962 sorgte die nur 1,13 Meter hohe Flunder aus dem französischen Dieppe für Furore. Über einen Rohrahmen schmiegte sich ein atemberaubendes Kunststoffkleid. Mit den damals klassischen Mitteln des Motortunings wie fünffach gelagerter Kurbelwelle und "scharfe" Nockenwelle trimmten die Entwickler den braven Vierzylinder aus dem Renault R 8 von 32 kW/44PS auf 38 kW/52 PS. Damit ließ sich der A110 bis auf 170 km/h beschleunigen. Was vor allem dem geringen Gewicht von 575 Kilo geschuldet war.
Die Schöpfer der ersten Alpine hatten einen reinrassigen Sportler im Sinn gehabt. Dementsprechend verweigerte sich die Flunder konsequent jeglicher Alltagstauglichkeit. Schon der Ein- und Ausstieg erforderte gymnastisches Talent und lange verschwiegene Trainingseinheiten, sollte das Entern und Verlassen des gallischen Sportlers in der Öffentlichkeit nicht zur Volksbelustigung ausarten. Die A 110 war laut, unkomfortabel und erschreckend lausig verarbeitet. Das tat der Beliebtheit jedoch keinen Abbruch. Fachzeitschriften bejubelten vielstimmig die Performance des ab 1965 über das Renault-Händlernetz vertriebenen Sportlers. Ab Ende der Sechziger des letzten Jahrhunderts dominierte die Wettbewerbsversionen mit bis zu 180 PS Leistung den internationalen Rallyesport. Was dem Absatz nur förderlich war. 1971 entstanden 1 029 Einheiten. Bis zum Ende der Produktion 1977 baute Renault 7 489 Alpine A 110 überwiegend in Blau. Die beiden Nachfolgemodelle A 310 und GTA/A610 erzielten zwar größere Stückzahlen, konnten aber in puncto Ruhm und Ehre für die "Grand Nation" nie an die A110 anknüpfen. Mit dem Produktionsende der Alpines 1995 verabschiedete sich Renault aus dem Kreise der internationalen Sportwagenhersteller.
Mit der Vorstellung der Studie A 110-50 im Rahmen des Großen Preises von Monaco wittern alle Fans der klassischen Alpine Morgenluft. Für Renault ist die Hommage ein Wagnis: "Wir wollten ein zeitgemäßes Fahrzeug schaffen, das die Leidenschaft für von Renault für den Rennsport verkörpert." - So Axel Breun, Direktor "Renault Konzeptfahrzeuge". Die Studie baut auf einem Renault Mégane Trophy mit Rohrrahmen-Chassis und Mittelmotor-Layout auf. Die 880 Kilo Leergewicht resultieren nicht zuletzt aus dem Karosseriekleid aus Carbon und knüpfen würdig an das Ideal-Gewicht der auch formal reichlich zitierten Ahnfrau von 1962 an. Der V6 mit 3,5 Liter Hubraum stammt aus dem Konzernregal von Renault-Nissan. Freilich durfte es für den Saugmotor im Studien-Einsatz bei der Leistung etwas mehr sein. Im A 110-50 mobilisiert der Vierventiler 294 kW/400 PS, die die 21-Zoll-Räder an der Hinterachse in Vortrieb umsetzen dürfen.
Fragen nach den Chancen einer Verwirklichung in Serie will bei Renault niemand konkret beantworten. Sollten sich die Franzosen jedoch nicht für eine konkrete Umsetzung entscheiden, darf nur der berühmteste Landsmann Obelix das letzte Wort haben: "Die spinnen, die Gallier!" Thomas Lang/mid tl/midBildquelle: Renault
Bildunterschrift: mid Brühl - Mit der Studie A 110-50 feiert Renault den 50. Geburtstag der legendären Alpine A110 von 1962.

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