Navisystem für Camper: TomTom Go Live Camper & Caravan im Test
09 August, 2012
Ein Praxis-Test: Für Camping-Freunde gibt es spezielle Navisysteme, die z. B. enge, für Wohnmobile ungeeignete Pass-Straßen und niedrige Brücken von der Routenplanung ausschließen. Zu diesen gehört auch das TomTom GO LIVE Camper & Caravan.
Allerdings berücksichtigt das Gerät nur Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen und offenbart auch bei der allgemeinen Routenführung einige Schwachpunkte.
Schon beim Auspacken fällt die äußerst knappe Anleitung negativ auf, die sehr an die Montageanleitung eines schwedischen Möbelherstellers erinnert. Bei Inbetriebnahme verweist das Gerät auf ein Handbuch, das im Internet bereitsteht. In Anbetracht der Zielgruppe, zum Großteil Wohnmobilfahrer der Generation 50plus, ist dies zumindest unglücklich, denn ein sicherer Umgang mit dem Internet ist nicht für jeden selbstverständlich. Bei einem Preis ab etwa 350 Euro ist ein gedrucktes Handbuch auch nicht zu viel verlangt. Im Gerät selbst ist ebenfalls eine Version des Handbuchs gespeichert, doch weist dieses zum einen sprachliche Mängel auf, zum anderen stört der Text während des Betriebs erheblich.
Ein Hauptunterschied zu herkömmlichen Navis für Pkw ist hier die Option "Wohnmobile" und "Wohnwagen" als Fahrzeug auszuwählen. Allerdings kann der Nutzer beim TomTom GO LIVE lediglich Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht einstellen, ignoriert also die Klasse der großen Wohnmobile komplett. Ein weiteres Manko ist die Einstellung der Höchstgeschwindigkeit bis 120 km/h, obwohl viele Wohnmobile bis 140 km/h fahren können. Bei den Fahrzeugsymbolen kann der Nutzer aus 45 Pkw-Varianten wählen, eine Wohnmobil-Variante aber fehlt. Die Vermutung, dass hier ein herkömmliches Pkw-Navi notdürftig auf Caravan getrimmt wurde, liegt nahe.
Integriert und nützlich ist dagegen der digitalisierte ADAC Camping- und Stellplatz-Führer mit über 25 000 Sonderzielen, der etwa Campingplätze, chemische Toiletten und Werkstätten für Wohnmobile ausweist sowie Kontaktdaten bereithält. Allerdings sind einige Informationen nur bedingt aussagekräftig, zum Beispiel beinhalten die angegebenen Preise nicht den Leistungsumfang. Bei den Kontaktdaten fehlen häufig die E-Mail-Adressen und Fax-Nummern. Außerdem ist es verwirrend, dass die Karte auch Sonderziele aufführt, die nicht zur ADAC-Karte gehören.
Eines der wichtigsten Merkmale eines Navigationsgeräts für Camper und Caravan ist der Ausschluß derjenigen Straßen und Unterführungen, die für Wohnmobile ungeeignet oder gesperrt sind. Das Gerät erkennt beispielsweise, dass der Jaufenpass in Südtirol/Italien oder auch der Flexenpass in Vorarlberg/Österreich für Caravan-Gespanne gesperrt sind, und berücksichtigt diese in der Routenplanung nicht.
Im Praxistest der allgemeinen Navigationsfunktionen hinterlässt das TomTom einen zwiespältigen Eindruck. Gut ist die Funktion, eine Route von einem beliebigen Ort aus planen zu können, also nicht nur vom momentanen Standpunkt aus. Auch das hochauflösende Display überzeugt. Karten, Symbole und Schrift sind gut erkennbar; die Wischfunktion zur Veränderung des Bildschirmausschnitts und des Maßstabs funktioniert ausgezeichnet. Auch die Saugnapf-Befestigung anhand eines Drehrings überzeugt.
Negativ fällt dagegen auf, dass das Gerät im Stadtverkehr auch Rad- und Fußwege in seine Routenplanung einbezieht, ein Kirchlein weiträumig zu umfahren versucht und sogar das Einfahren in die gesperrte Richtung einer Einbahnstraße empfiehlt.
Fazit: bedingt empfehlenswert kzr/mid
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Ein Hauptunterschied zu herkömmlichen Navis für Pkw ist hier die Option "Wohnmobile" und "Wohnwagen" als Fahrzeug auszuwählen. Allerdings kann der Nutzer beim TomTom GO LIVE lediglich Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht einstellen, ignoriert also die Klasse der großen Wohnmobile komplett. Ein weiteres Manko ist die Einstellung der Höchstgeschwindigkeit bis 120 km/h, obwohl viele Wohnmobile bis 140 km/h fahren können. Bei den Fahrzeugsymbolen kann der Nutzer aus 45 Pkw-Varianten wählen, eine Wohnmobil-Variante aber fehlt. Die Vermutung, dass hier ein herkömmliches Pkw-Navi notdürftig auf Caravan getrimmt wurde, liegt nahe.
Integriert und nützlich ist dagegen der digitalisierte ADAC Camping- und Stellplatz-Führer mit über 25 000 Sonderzielen, der etwa Campingplätze, chemische Toiletten und Werkstätten für Wohnmobile ausweist sowie Kontaktdaten bereithält. Allerdings sind einige Informationen nur bedingt aussagekräftig, zum Beispiel beinhalten die angegebenen Preise nicht den Leistungsumfang. Bei den Kontaktdaten fehlen häufig die E-Mail-Adressen und Fax-Nummern. Außerdem ist es verwirrend, dass die Karte auch Sonderziele aufführt, die nicht zur ADAC-Karte gehören.
Eines der wichtigsten Merkmale eines Navigationsgeräts für Camper und Caravan ist der Ausschluß derjenigen Straßen und Unterführungen, die für Wohnmobile ungeeignet oder gesperrt sind. Das Gerät erkennt beispielsweise, dass der Jaufenpass in Südtirol/Italien oder auch der Flexenpass in Vorarlberg/Österreich für Caravan-Gespanne gesperrt sind, und berücksichtigt diese in der Routenplanung nicht.
Im Praxistest der allgemeinen Navigationsfunktionen hinterlässt das TomTom einen zwiespältigen Eindruck. Gut ist die Funktion, eine Route von einem beliebigen Ort aus planen zu können, also nicht nur vom momentanen Standpunkt aus. Auch das hochauflösende Display überzeugt. Karten, Symbole und Schrift sind gut erkennbar; die Wischfunktion zur Veränderung des Bildschirmausschnitts und des Maßstabs funktioniert ausgezeichnet. Auch die Saugnapf-Befestigung anhand eines Drehrings überzeugt.
Negativ fällt dagegen auf, dass das Gerät im Stadtverkehr auch Rad- und Fußwege in seine Routenplanung einbezieht, ein Kirchlein weiträumig zu umfahren versucht und sogar das Einfahren in die gesperrte Richtung einer Einbahnstraße empfiehlt.
Fazit: bedingt empfehlenswert kzr/mid
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