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Autolackpflege: Poliergeräte im Test

07 August, 2012

Perfekte Lackpflege fürs Auto: GTÜ testet 8 Poliergeräte zwischen 20 und 300 Euro. Stumpfe Autolacke erstrahlen mit Hilfe von Top-Polituren wieder in neuem Glanz. Richtig gut wird’s aber nur, wenn auch eine effiziente Poliermaschine zum Einsatz kommt. Hier die Testsieger

im Preis-Leistungsvergleich: Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat acht Geräte einen Test unterzogen. Von der billigen Exzentermaschine für den Amateurbereich bis zum Rotationspolierer mit Profianspruch.
Testsieger im Preis-Leistungsvergleich wurde die Elektro-Poliermaschine 7 PM 03 von Kunzer (www.kunzer.de), die wenig mehr als 100 Euro kostet. Knapp gefolgt vom fast dreimal so teuren AEG PE 150, das für diesen Preis allerdings auch die Maßstäbe in Sachen Anwendung und Wirkung setzt. Beide Produkte bekommen das GTÜ-Prädikat „sehr empfehlenswert“. Platz 3 unter den Top-Geräten belegt das rund 250 Euro teure und immerhin „empfehlenswerte“ Flex PE 14-3 125.
Auf den Plätzen vier und fünf die schon deutlich „glanzloseren“ Rotationspolierer Einhell BT-PO 1100E und DEMA PM 180 in der Kategorie um 60 Euro sowie weit abgeschlagen drei Exzentermaschinen in der 20-Euro-Klasse, nämlich Parkside PWP 90 A1, Budget BAP M120 und Cartrend Auto Poliermaschine 30104.
Testobjekt war ein dringend polierbedürftiger Golf älteren Baujahres, den die acht Kandidaten mit Hilfe der Politur A1 Polish & Wax von Dr. Wack aufmöbeln sollten. Ein Spitzenprodukt für die Fahrzeugpflege, das im Frühjahr 2012 aus einem GTÜ-Vergleichstest von Kombi-Polituren als Sieger hervorging (Näheres unter www.gtue.de/produkttests).
Die Prüfung umfasste insgesamt zwölf Einzelwertungen in vier großen Kapiteln Ausstattung, Anwendung, Wirkung und Preis. Dabei leistete sich das Spitzen-Trio vermeidbare Schwächen. So liefern AEG, Flex und Kunzer in der Bedienungsanleitung keine oder fast keine Hinweise darauf, wie man richtig polieren sollte. Obwohl besonders der laienhafte Umgang mit Rotationsmaschinen mehr Schaden als Nutzen stiften kann. Konsequenterweise richten sich die Produktinformationen des Flex PE 14-3 125 ausdrücklich an professionelle Anwender aus Gewerbe, Handwerk und Industrie. Denen darf man offenbar miese Verpackung und bescheidenes Zubehör zumuten. Punktabzug diesbezüglich für AEG und Flex, Vorteil für das bestens gerüstete Kunzer-Gerät, das sich mit einem stabilen Koffer zur Aufbewahrung der Poliermaschine und guter Zubehörauswahl wertvolle Punkte für den Gesamtsieg sichern kann.
Elektro-Poliergeräte sollten für vernünftiges Arbeiten an der Karosserie über reichlich Kabel verfügen, ohne dass man störende Verlängerungen benutzen muss. Die Profigeräte von AEG und Flex sowie die beste der drei Exzentermaschinen, nämlich die Parkside, liefern rund vier Meter und mehr. Alle anderen bescheiden sich mit der - zu kurzen - Hälfte.
Beim Durchmesser der Polierteller verhält es sich genau umgekehrt. Schiere Größe erschwert lediglich das Arbeiten an kompliziert geformten Fahrzeugteilen. Idealmaß haben mit 150 und 123 Millimeter nur AEG und Flex. Alle anderen sind mit 180 mm und mehr etwas unpraktisch. Vorbildlich wiederum das Kunzer 7 PM 03 bei den Einstellmöglichkeiten mit sogar zwei Handgriffen, die wahlweise montiert werden können, sowie Drehzahlregelung und Drehzahlfixierung für kontinuierliches Arbeiten, ohne permanent den Einschalter gedrückt halten zu müssen. Nur die Dema PM 180 kann Letzteres nicht.
Die drei Exzentermaschinen wiederum laufen ohnehin nur mit konstanter Drehzahl, was eher von Nachteil ist. Für ein gutes Polierergebnis kommt es unter anderem auch darauf an, die Drehzahl einerseits variieren zu können. Andererseits sollte die Drehzahl auch bei druckvollem Arbeiten konstant bleiben und die Maschine dabei nicht die Knie gehen. Das schaffen zur Zufriedenheit nur die drei Besten im Test, nämlich AEG, Flex und Kunzer, die auch bei Anlaufverhalten und Laufruhe punkten sowie beim Arbeitsgeräusch unter Maximallast erträglich lärmen. Dema und Einhell sind diesbezüglich eindeutig zu laut und wenig laufruhig.
Die mit rund 100 Watt Leistung eher schwachbrüstigen Exzenterpolierer kommen zwar noch leiser daher. Dennoch laufen zumindest Budget und Cartrend sehr unruhig, halten unter Last die Drehzahl nicht und bringen auch bei der alles entscheidenden Wirkungsprüfung nicht sehr viel. In dieser Wertungskategorie beschäftigten sich die GTÜ-Tester unter anderem mit der Frage, wie gleichmäßig und klar die Poliergeräte den Lack des Testfahrzeugs auffrischen. Das ist eine subjektive Beurteilung, der allerdings objektive Kriterien der Bestimmung von Glanzgrad und Glanzschleier zur Seite gestellt werden. Dafür bedienten sich die GTÜ-Prüfer eines speziellen optischen Messgeräts. Der Glanzgrad ist eine Maßzahl dafür, wie stark ein einfallender Lichtstrahl vom Lack reflektiert wird. Der Glanzschleier ist als Streulicht definiert, das in geringer Intensität nahe der Hauptreflexion des Lichtstrahls diffus erscheint. Je weniger Streulicht gemessen wird, desto effizienter hat das Poliergerät gearbeitet.
Die Ergebnisse der Wirkungsprüfung sind eindeutig. Wirklich gute Leistung bescheinigten die GTÜ-Tester nur AEG, Flex und Kunzer. Dema und Einhell zeigen bereits deutliche Schwächen. Von den Exzentergeräten kommt das Parkside noch am ehesten an die Leistung der schlechteren Rotationsmaschinen heran. Bei den nochmals billigeren Exzenterpolierern von Cartrend und Budget ist die Frage, ob selbst die geforderten 20 Euro nicht noch zuviel sind. Gute Leistung bei überschaubaren Kosten heißt hingegen die Formel, mit der sich das Kunzer 7 PM 03 den Gesamtsieg holt. www.gtue.de

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