Fluggesellschaften m?ssen kundenfreundlicher werden

Aufgrund der EU-Regelung stehen Flugpassagieren zumindest auf dem Papier Entsch?digungen oder besserer Service zu, wenn Fl?ge ausfallen oder gro?e Versp?tungen auftreten. Doch in der Praxis funktioniert das oft nicht. Viele Luftfahrtunternehmen ignorieren aus Angst vor den wirtschaftlichen Folgen die Verordnung. Internationale Luftverkehrsverb?nde sind mit ihren Vorbehalten sogar vor den Europ?ischen Gerichtshof (EuGH) gezogen, jedoch ohne Erfolg.

Beim ADAC h?ufen sich Anfragen von Clubmitgliedern im Zusammenhang mit Versp?tungen und abgesagten Fl?gen. Viele Airlines reagieren entweder gar nicht oder sehr sp?t und nutzen jede sich bietende Entlastungsm?glichkeit. Der Kommission wurden inzwischen mehr als 18 000 Beschwerden gemeldet. Dabei wissen viele Passagiere nicht einmal, welche Rechte ihnen eigentlich zustehen. H?ufig werden sie auch nicht dar?ber informiert, ob ihr Flug versp?tet oder annulliert war, da sogar Verz?gerungen von bis zu 48 Stunden von den Fluggesellschaften als reine Versp?tungen bezeichnet werden und nicht als Annullierungen, um einer hohen Ausgleichsleistung zu entgehen. Auch die Definition von "h?herer Gewalt", die eine Fluggesellschaft zwingt, einen Flug zu verschieben oder zu streichen, ist Anlass f?r h?ufigen Streit zwischen Airlines, Passagieren und Aufsichtsbeh?rden, da auch hier Unklarheiten in der Auslegung bestehen.

Der ADAC fordert die Fluggesellschaften auf, die Fluggastrechte strikt zu beachten und verbraucherfreundlich anzuwenden. Die Verbraucher sollten klar und unmissverst?ndlich ?ber ihre Rechte aufgekl?rt werden. Die Luftverkehrsverb?nde sollten verpflichtet werden, Statistiken ?ber Annullierungen, ?berbuchungen und Versp?tungen zu f?hren und zu ver?ffentlichen. Au?erdem sollten im Sinne des Kommissionsberichts "Regeln f?r eine gute Praxis" eingef?hrt werden, um den betroffenen Passagieren schnell und unb?rokratisch zu helfen.