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DeltaWing - Vom Rennwagen in die Serie

19 März, 2012

Hinter dem Projekt DeltaWing, das Nissan mit dem gleichnamigen renommierten Rennwagen-Spezialisten auf die Räder gestellt hat, steckt ein Konzept-Rennfahrzeug, das die

Japaner beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans an den Start schieben. In erster Linie soll das Projekt Erkenntnisse bringen, die die Effizienz von Serienfahrzeugen steigern könnten. Beim DeltaWing haben die Entwickler den Rotstift bei Gewicht und Luftwiderstand angesetzt, beide Werte sollen verglichen mit den Autos der Konkurrenz nur die Hälfte betragen. Daraus resultiert, dass die benötigte Leistung des eingesetzten Motors, der Reifenverschleiß und noch wichtiger der Kraftstoffverbrauch ebenfalls um 50 Prozent sinken. Downsizing ist im Motorsport angekommen, wie Nissans Beispiel einmal mehr beweist.
Das zeigt, dass man Spaß am Motorsport haben und dabei trotzdem auf Effizienz achten kann, sagt Darren Cox, der General Manager bei Nissan Europe. Der Motor des Boliden, der gerade einmal rund 221 kW/300 PS aus vier Zylindern mit 1,6 Litern Hubraum, Direkteinspritzung und Turbo schöpft, ist zwar eine eigene Entwicklung für den DeltaWing, doch stimmt er in seinen wichtigsten Grundzügen mit einem Nissan-Juke-Motor überein. Und das hat seinen Grund. Wir haben einen Motor gewählt, der möglichst relevant für Straßenfahrzeuge ist. Und das Triebwerk des Deltawing könnte so auch in ein Rallye-Auto oder einen Tourenwagen eingebaut werden, erläutert Jerry Hardcastle, der Vice President Vehicle Design and Development bei Nissan. Damit liegt auch der Einsatz im Serienfahrzeugbau nahe, in einer zahmeren Version, versteht sich.
Doch nicht nur im Motor steckt viel Entwicklungsarbeit. Wie sich auf einen Blick erkennen lässt, haben die Entwickler die Aerodynamik bis ins Letzte ausgefeilt. Form follows function, auch wenn der DeltaWing aussieht wie das Batmobil, schmunzelt Cox. Ausgedehnte Studien im Windkanal mit Modellen in verschiedenen Maßstäben und intensive Forschung mit Computersimulationen ist in die Form und Oberflächenbeschaffenheit der Karosserie eingeflossen. Das Ergebnis ist eine Form, die der eines Deltaflügler-Kampfflugzeugs oder des Überschallflugzeugs Concorde ähnelt. Stellen Sie sich die Form eines Dart-Pfeils vor. Der bezieht einen Großteil seiner stabilen Flugeigenschaften von seinem flügelförmigen Heckteil, erklärt Hardcastle. Die flach gehaltene Unterbodenform erzeugt enorm viel Abtrieb und macht Flügel überflüssig. So kann der Luftwiderstandsbeiwert enorm gedrückt werden. Das sind Erkenntnisse, die sich vielleicht bald im Straßenfahrzeuge wiederfinden könnten. Auch die Formen der Anbauteile wie Spiegel und Räder haben die Aerodynamiker bis ins letzte Jota ausgefeilt.
Selbst rückwärts funktioniert die Aerodynamik des DeltaWing, wie die Entwickler schildern. Denn auch dann, wenn sich das Fahrzeug beispielsweise durch einen Fahrfehler beim Rennen dreht und mit 300 km/h rückwärts fährt, darf es keinen Auftrieb bekommen und abheben.
Zweifellos wird das Projekt zunächst den Bau von Rennboliden revolutionieren. Doch der Transfer vom Rennfahrzeug zur Serie war in der Vergangenheit ein wichtiger Aspekt für alle Fahrzeughersteller, die sich im Motorsport engagieren. Und das wird sich auch beim Nissan DeltaWing nicht ändern. Thomas Mendle/mid tm/mid Bildquelle: Nissan

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