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Automesse Detroit 2012: In Zukunft Doppel-D?

16 Januar, 2012

Wir blicken zu den Weltpremieren in Detroit: dem neuen deutschen Luxus- und Spitzensportler Mercedes-Benz SL, dem Ford Fusion, der 2013 als Ford Mondeo nach Europa kommen soll, der neue Honda NSX, das facegeliftete Hyundai Genesis Coupe, der Volvo XC60

Plug-in Hybrid, der neue Toyota Hilux.....
Vor einem Jahr noch kündigte Detroit für seine North International Auto Show (NAIAS) 35 Weltpremieren an. Das war nach den beiden Totentanz-Veranstaltungen 2009 und 2010 schon als Wiedergeburt einer strategischen Automesse gefeiert worden. Doch dieses Jahr hat man Mühe, in den Vorberichterstattungen der Hersteller mehr als Dutzend wichtiger Premieren zu finden.

Dabei hat sich Detroit solche Mühe gegeben. In einem Programm mit einem Budget von 299 Millionen US-Dollar (rund 225 Millionen Euro) soll die Cobo-Hall, das Messegelände in Detroit, saniert werden. Zwei der drei geplanten Abschnitte sind fertig; der dritte soll zur NAIAS 2015 abgeschlossen werden. Wir werden am Montag sehen, was dabei herausgekommen ist, ob der Bau seinen 70er Jahre Charme überwinden konnte

Doch was hilft alles Modernisieren, wenn die Aussteller den Termin in Detroit nicht mehr für so wichtig halten, dass sie eine beeindruckende Zahl der Premieren in Detroit stattfinden lassen. Vor der Krise galten Detroit, Genf, Frankfurt oder Paris und Tokyo als die Messeplätze, die kein Automobilhersteller auslassen konnte, wenn er weltweit agieren wollte. Detroit wackelt seit Beginn der US-Autokrise. Viele Premieren werden wir dieses Jahr erst in Genf erleben. Paris 2012 und Frankfurt 2013 sind gesetzt. Aber auch Tokyo wackelt. Von ihrem Rückfall auf den Status einer regionalen Autoshow im Jahr 2009 hat sich die japanische Messe noch nicht erholen können.

Und die Konkurrenz ruht nicht. In Asien haben die Ausstellungen in Peking und Shanghai die Rolle von Tokyo als strategische Messe übernommen. Und Detroit muss sich damit abfinden, dass bereits in dieser Woche die Auto-Expo in Delhi die Rolle der ersten Messe im Jahr übernommen hat.

Angesichts der Größe Indiens darf man erwarten, dass die Messe in der indischen Hauptstadt in Zukunft mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Detroit war zuletzt nicht nur aber immer auch das uramerikanische Festival der großen Autos. Delhi wird als Messe in einem Schwellenland den Schwerpunkt sicher eher bei den kleinen und erschwinglichen Fahrzeugen setzen. Ein Nebeneinander der beiden Messestädte mit „D“ wird entstehen: Die im Westen, bei denen der Markt vom Ersatzbedarf bestimmt wird, und die im Osten, bei denen es um die Mobilisierung der Massen geht.

Das Doppel-D, das wir im Januar dieses Jahres erstmals bewusst beobachten, erweist sich so als ein Symbol für die Zweiteilung des Marktes, die uns noch lange begleiten wird. Das macht die Aufgabe für die deutschen Hersteller nicht einfacher. Können wir doch die meisten von denen als dem westlichen Autokulturkreis zurechnen.

Aber jetzt blicken wir doch erst einmal den Weltpremieren in Detroit entgegen, dem neuen deutschen Luxus- und Spitzensportler Mercedes-Benz SL und dem einzigen Amerikaner, der wirklich Einfluss in Europa gewinnen wird, dem Ford Fusion, der 2013 als Ford Mondeo nach Europa kommen soll. Dann sind da noch das Porsche 911 Cabrio, der Volkswagen Jetta Hybrid, der BMW Active Hybrid 3, ein neuer Honda NSX, das facegeliftete Hyundai Genesis Coupé, der Volvo XC60 Plug-in Hybrid, der neue Toyota Hilux und eine Reihe von Studien.

SL und 911 gehören in die USA. Hier liegt ihr Hauptmarkt, bis eines Tages der Nahe und der Ferne Osten die Ost- und Westküstenamerikaner in dieser Rolle ablöst. Auch die Hybrid-Autos gehören nach Detroit und in die USA. So gesehen, ist die Welt dieses Jahr noch in Ordnung. auto-medienportal.net sm

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