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Neuer Mercedes SL: Weniger Gewicht heißt weniger Verbrauch

28 November, 2011

Neuer Mercedes SL mit Alukarosserie. Weniger Gewicht heißt weniger Verbrauch - bedeutet aber auch mehr Agilität und Fahrspaß. Dies gilt in besonderem Maße bei Sportwagen. Und exakt aus diesem Grund fassten vor vier Jahren die Entwickler bei Mercedes-Benz den Entschluss:

Die Karosserie der nächsten SL-Generation wird nicht wie bisher aus Stahl, sondern aus Aluminium sein. Eben ganz, wie es das Kürzel verlangt. SL, Super Leicht.
Besser hätten es die Stuttgarter zeitlich auch nicht treffen können. Schließlich ist das Thema Leichtbau derzeit in der Autobranche en vogue. Nach Audi und Jaguar ist Mercedes damit der dritte Hersteller, der das Leichtmetall in Großserie einsetzt. Hierzu wurde im Werk Bremen eigens eine neue und vollautomatisierte Fertigungsstraße eingerichtet. Deren Kapazität liegt bei mehr als 100 Fahrzeugen pro Tag. Eigene Pressen verwendet Mercedes allerdings nur für Alubleche, aus denen unter anderem Hauben, Kotflügel, Türen und Seitenteile entstehen. Sämtliche anderen Aluminium-Halbzeuge wie Guss- und Strukturteile stammen von Zulieferern.
Der neue SL, interne Bezeichnung R 231, wiegt bis zu 140 Kilogramm weniger als der Vorgänger (R 230). 110 Kilo davon gehen allein auf das Konto des Leichtmetalls. Die Biege- und Torsionssteifigkeit der Rohkarosserie soll um über 20 Prozent gestiegen sein. "Unsere Aluminium-Struktur wiegt lediglich 254 Kilogramm und ist der Stahlausführung in jeder Disziplin überlegen", sagt Thomas Rudlaff, Leiter Alu-Rohbau, "sowohl was die Steifigkeit, die Sicherheit als auch das Schwingungsverhalten angeht." Eine 100prozentige Aluminium-Quote erreicht allerdings auch der SL nicht. Wegen der Überschlagsicherheit erhielten die A-Säulen und der Windschutzscheibenrahmen Stahlverstärkungen.
Gegenüber den Wettbewerbern setzt Mercedes teils auf neue Füge- und Verbindungstechniken und verwendet einzigartige Strukturteile, nach dem Motto: Das richtige Material in der richtigen Stärke an der richtigen Stelle. So bestehen die vorderen Längsträger aus sogenannten Hydroform-Profilen, die Seitenschweller aus 7-Kammer-Strangpressprofilen oder der dreiteilige Mitteltunnel aus "Tailored Welded Blanks", in der Dicke variierenden Blechen. Die Stirnwand (AlSi10MgMn) des SL ist laut Rudlaff das größte Alu-Druckgussteil im Karosseriebau und reduziert die Anzahl der Bauteile gegenüber früher erheblich. Für den Boden verwendet Mercedes rund vier Zentimeter dicke Sandwichplatten, die durch Reibrührschweißen hochfest miteinander verbunden werden.
Eine Besonderheit ließen sich die Mercedes-Ingenieure im vorderen Fußraum des SL einfallen. Aufgrund der sehr steifen Gussstruktur zwischen Stirnwand, Längsträger und Radkasten wurden dort - einzigartig in der Branche - große Basslautsprecher platziert. Ihnen steht aus dem dahinter liegenden Hohlraum ein Resonanzvolumen von insgesamt 17 Litern zur Verfügung. Der Akustik-Trick erlaubt eine nie gekannte Klangqualität und soll selbst einen offenen Roadster in einen rollenden Konzertsaal verwandeln können.
Wie zuvor behält auch die 6. Generation des SL ihr elektrohydraulisches Hardtop, das innerhalb von 15 Sekunden im Kofferraum verschwindet. Neu ist das sogenannte Magic Sky Control Glasdach, wie es bereits beim SLK in der Aufpreisliste steht. Auf Knopfdruck ändert es seine Lichtdurchlässigkeit. Und wie weit schwäbischer Tüftler-Ehrgeiz überhaupt gehen kann, zeigen am neuen SL die Wischerblätter. Auch sie tragen das magische Wort in ihrer Bezeichnung: Magic Vision Control. Dahinter verbirgt sich eine einzigartige Wischtechnik, bei der Wasser nicht wie üblich zuvor auf die Scheibe gespritzt wird, sondern über kleine Löcher gezielt vor die Gummilippe gebracht wird. In einfacher Form gab es das Prinzip schon vor 20 Jahren beim Peugeot 405. Mercedes hat es perfektioniert: Die Insassen sehen während des Wischvorgangs so gut wie kein Waschwasser, dennoch wird die Scheibe gereinigt. "Das System arbeitet so effektiv, dass rund 50 Prozent weniger Flüssigkeit benötigt wird", sagt der verantwortliche Entwickler Uwe Renz.
Eine signifikante Einsparung verspricht Mercedes auch beim Kraftstoffverbrauch: bis zu 30 Prozent. Die Antriebspalette des neuen SL wird weiterhin aus Sechs-, Acht und Zwölfzylinder-Benziner bestehen, weil, so Produktmanager Bernd Stegmann, "weltweit über 95 Prozent der SL-Kunden nach diesen Motoren verlangen." Damit beantwortet sich auch die Frage nach einem Diesel. Ebenso wird es in dem Luxus-Roadster keinen Hybridantrieb geben. "Wir wollen nicht wieder Gewicht hineinpacken, das wir mit viel Mühe herauskonstruiert haben", sagt Stegmann. ms/mid Bildquelle: Mercedes-Benz
Bildunterschrift: mid Carlsbad/ USA - Die Karosserie der nächsten SL-Generation wird nicht wie bisher aus Stahl, sondern aus Aluminium sein.

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