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VW Caddy Tramper Eco Fuel

02 September, 2006

Was waren das für Zeiten: Wenig Geld, aber mal eben über Nacht ans Meer, schlafen im Auto. Wenn sich nur die Sitze etwas weiter herunterschrauben ließen, und wenn man die Füße nur etwas mehr ausstrecken könnte. VW hat das l?stige Komfortproblem mit dem Caddy Tramper gelöst. Wir fuhren die Eco Fuel-Version mit Erdgasmotor.

Es fing mit einer Diplomarbeit an. Ein mit möglichst wenig Aufwand zu realisierendes Freizeitauto war das Thema. Der VW-Vertrieb glaubte nicht an den Erfolg des Projekts, also baute das Service-Zentrum in Posen die ersten Exemplare des Caddy Tramper in Eigenregie. 500 Stück des vor einem Jahr heimlich still und leise auf den Markt gebrachten Hochdachgeräts hat VW bisher abgesetzt.

Die Idee ist eigentlich ganz simpel. Auf den Befestigungspunkten der dritten Sitzreihe ist ein Klappbett angeschraubt. So wird der Tramper mit minimalem Aufwand zum kostenlosen Hotel. Der Umbau dauert gerade eine Minute. Vordersitze umklappen, Rückbank umklappen, Bett ausklappen, fertig.

Damit sich am Hafen von St. Tropez nicht morgens neugierige Mulitmillionärsgattinen beim Gassi Gehen mit dem Fiffi die operierten Nasen am Fenster platt drücken, liegt auf dem Bett ein Sichtschutzvorhang, der sich mit Klettverschlüssen in Sekunden zu einer schützenden Mauer um die Schlafstatt bauen lässt. Auch an die Leseleuchte über dem Kopfende haben die Entwickler gedacht. Gegen Aufpreis lässt sich sogar ein maßgeschneidertes Zelt an die Heckklappe anbauen.

Das Bett im Tramper ist zwei Meter lang. Platz für Gepäck ist unter der Schlafstatt.

Kein Hotelzimmer mehr für's Schäferstündchen
Im Bett können sich auch 1,90-Teutonen richtig ausstrecken, es ist zwei Meter lang. Wenn man sich halbwegs leiden kann, können zwei Reisende bei einer Breite von 1,10 Metern angenehm schlummern. Was w?re, wenn man sich deutlich mehr als ein bisschen mag, haben wir zugegebenermaßen nicht ausprobiert. Doch auch für spontane Gel?ste scheint der Tramper das ideale Gef?hrt. Es entfällt das lästige Abkleben der Scheiben mit dem Feuilleton-Teil der Tageszeitung, und niemand muss sich mehr für ein Schäferstündchen ein teures Hotelzimmer nehmen.

Trotz des sperrigen Möbels im Kofferraum müssen die Reisenden nicht aufs Gepäck verzichten. Unter dem Bett lassen sich zwei große Reisetaschen problemlos verstauen. Im Alltag passen auch ein paar Sprudelkisten problemlos in den Stauraum. Für das kleine Handgep?ck haben die VW-Freizeitforscher zwei große Hängetaschen mit mehreren Staufächern an die hinteren Seitenfenster gehängt, die sich mit Schnellverschlüssen leicht montieren lassen.

Neben den normalen Benzin- und TDI-Motoren ist das rollende Minihotel f?r 21.500 Euro auch mit Erdgasantrieb zu haben. Der Zweiliter-Vierzylinder basiert auf dem Bifuel-Aggregat und ist auf Erdgasantrieb optimiert. Mit der auf 13,5:1 erhöhten Verdichtung liegt die Reichweite der 26 Kilogramm fassenden Tanks bei rund 400 Kilometern. Der Erdgas-Caddy kostet 2.000 Euro mehr als ein Benziner, aber VW verspricht im Gegenzug neben deutlich reduziertem Abgas eine Halbierung der Kraftstoffkosten.

F?r den Kaltstart und die Reserve ist ein Benzinreservoir mit 13 Litern vorhanden. Der Motor schaltet im Bedarfsfall automatisch um, zwei Tankanzeigen weisen auf die Dringlichkeit zum Aufsuchen einer Zapfsäule hin. Im Fahrbetrieb merkt der Lenker indes nicht, welcher Kraftstoff gerade verbrannt wird.
Motor ist ein rauher Geselle
Der Motor ist ein etwas rauher Geselle und bei h?herer Drehzahl auch kein Leisetreter. Mit 109 PS ist der Tramper angemessen motorisiert, der Zweiliter lässt sich dank ordentlicher Elastizit?t auch schaltfaul fahren. Dabei ist Schalten keine Strafe, das F?nfgang-Getriebe l?sst sich angenehm und präzise bedienen.

Trotz der hohen Karosse zeigt der Caddy dank des straffen, aber nicht unkomfortablen Fahrwerks keine große Seitenneigung. In zu hastig eingelenkten Kurven untersteuert er brav, anschließend lenkt die Starrachse hinten ein bisschen nach und bringt die Fuhre wieder auf Kurs.

Aber der Caddy Tramper will ja kein Slalommeister sein, sondern ein Schlafzimmer. War in der Provence der Kaffee zu stark und der Wind zu schwach, was solls Kurz zurück nach Hause, Surfbrett aufs Dach gepackt und am nächsten Tag an die andere Küste im Westen.
Volkswagen

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