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AMG-Achtzylinder: Runter mit dem Verbrauch

25 Juli, 2011

"Ich habe den schönsten Job der Welt", strahlt Telse Tschamon. Kein Wunder, ist sie doch die Projektleiterin des neuen V8-Motors aus Affalterbach. Die 37-Jährige aus der Nähe von Elmshorn ist stolz, am neuen 310 kW/422 PS-starken AMG-Triebwerk

maßgeblich beteiligt gewesen zu sein und ihn nun in die Freiheit entlassen zu dürfen. Allerdings währt diese Freiheit nur kurz, denn das neue Zuhause des Achtzylinders liegt knapp unter Motorhaube des neuen Mercedes SLK 55 AMG. "Dass wir es im Team geschafft haben, einen im Verhältnis zur Leistung sehr geringen Verbrauch zu erzielen, ist für mich etwas ganz Besonderes", schwärmt die Entwicklerin. 8,5 Liter Super auf 100 Kilometern beziehungsweise 199 Gramm CO2 pro Kilometer sind in Hinblick auf die möglichen 540 Newtonmeter tatsächlich äußerst genügsam.
Damit dem so ist, wurde sich aus der reichhaltigen Formel 1-Erfahrung der Stuttgarter Marke bedient. "Bei ruhiger Fahrt und bis 3 600 Umdrehungen pro Minute werden vier Zylinder von den vorhandenen acht abgeschaltet - genauer gesagt die Zylinder zwei, drei, fünf und acht. Das funktioniert sogar bis Tempo 160", erklärt AMG-Chef Ole Källenius. Gleichzeitig wurde eine Start Stopp-Automatik installiert und das Gewicht durch engagierten Leichtbau auf 187 Kilogramm im trockenen Zustand reduziert. Das Resultat ist eine Verbrauchsreduzierung von 30 Prozent bei einer Leistungssteigerung um 45 kW/62 PS.
Damit das Abschalten der vier Zylinder, wie der DTM-Fahrer und neue Markenbotschafter David Coulthard erwähnt, "nur noch die Prinzessin auf der Erbse" zu spüren bekommt, haben die Ingenieure viel zaubern müssen. Doch es klappt. Lediglich ein Bildschirm im Inneren des SLK verrät, dass das schicke Cabrio nur noch auf "vier Pötten" läuft. Sollte durch ein Überholmanöver doch der Rest der Zylinder-Bande gebraucht werden, schalten sich innerhalb von 30 Millisekunden und somit nicht spürbar die kurz in den Ruhestand versetzten vier Zylinder wieder hinzu. Der ganze Vorgang wird übrigens von einem satten V8-typischen Grollen untermauert. Überhaupt wurde dem Klang des Achters ein besonderes Augenmerk gewidmet. Erstmals kommt bei AMG eine Sportabgasanlage mit je einer Abgasklappe pro Seite zum Einsatz. Im unteren Drehzahlbereich sind diese Klappen geschlossen, so dass die Abgase einen längeren Weg zurücklegen, der über ein Dämpferelement führt. Dies hat eine sanftere Geräuschkulisse zur Folge. Sollte sich der Fahrer zu einer Vollgasfahrt entscheiden, öffnen sich beide Klappen und das Fauchen aus dem Heck des Renners geht los.
Wie alle Motoren von AMG wird auch der neue, kurz M 152 genannt, in Affalterbach per Hand zusammengebaut. Jeder Motorenbauer stellt knapp zweieinhalb Triebwerke pro Tag her, wobei pro Motor rund drei Stunden Arbeitszeit veranschlagt werden. Insgesamt entstehen so um die 100 Aggregate am Tag. Am Ende jedes Motorzusammenbaus wird eine Plakette mit dem Namen des jeweiligen Mechanikers auf dem fertigen Motor verklebt. Und auch hier zeigt sich der Hang zur Perfektion: Beim Supersportwagen SLS wird eine um wenige Gramm leichtere Aluminium-Plakette verwendet. Bei den übrigen Fahrzeugen kommt eine aus Stahl zum Einsatz. Frei nach dem Motto: Auch Kleinvieh macht Mist. Marcel Sommer/mid Bildquelle:Daimler

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