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Neun Gänge in der Schaltbox - ZF legt einen Zahn zu

13 Juli, 2011

Einen Technologiesprung in Sachen Automatikgetriebe hat jetzt ZF der Öffentlichkeit vorgestellt. Die weltweit erste Schaltbox mit neun Gängen für Pkw mit Frontantrieb konnte bei Fahrten rund um den Bodensee einem
ersten Praxistest unterzogen werden. Sanfte Starts und

kaum spürbare Gangwechsel zeigen, dass der Weg zum effizienten Selbst-Schalten mit immer geringerem Gewicht einhergeht und der immer kleinere Platzbedarf im Auto konsequent fortgesetzt wird.
Und immerhin sogar bis zu 16 Prozent soll die Kraftstoffersparnis betragen. Aber auch im Vergleich zur bisherigen Acht-Gang-Box liegen die Vorteile auf der Hand. Das zusätzliche Zahnrad erlaubt noch feinere Abstufungen für den Kraftaufwand beim Vortrieb. Das 9HP genannte Getriebe wird in zwei Baureihen in rund zwei Jahren den Automobilherstellern in zwei Baureihen für einen Drehmomentbereich zwischen 280 und 480 Nm zur Verfügung stehen. Es eignet sich ausgezeichnet für die engen Bauraumverhältnisse bei Pkw mit Frontantrieb und quer eingebautem Motor. Dies gelingt dank einer geschickten Anordnung der Radsätze und Schaltelemente. Sie sitzen nicht fein geordnet auf einer Längsachse, sondern geschachtelt nebeneinander.
In den 1960er Jahren wurde der Opel Diplomat mit einer Zweigang-Automatik als technische Sensation betrachtet. Ende der 80er Jahre waren schon vier Gänge Standard. Jetzt legt der Getriebespezialist aus dem Süden Deutschlands die Messlatte für den Wettbewerb erneut höher. Vorteil für den Verbraucher: Im neunten Gang liegen bei 120 km/h nur noch 1 900 Umdrehungen in der Minute statt bislang 2 600 Umdrehungen bei einem Automatengetriebe mit sechs Gängen an.
Das Überspringen von Gängen bereitet keine Probleme. Für eine Verwendung in Allrad-Autos oder Hybrid-Fahrzeugen steht nach Angaben der Ingenieure nichts im Wege. Bei der Erstvorstellung wurden zwei Mini aus dem Hause BMW mit dem neuen Antrieb ausgerüstet. Einige Schaltvorgänge, besonders beim Herunterbremsen auf niedrigere Umdrehungen bedürfen noch des Feintunings. Die gröbste Arbeit aber ist gemacht. Schnelles Schalten, bei Bedarf auch Handbetrieb mit den Schalthebeln am Lenkrad, und zügiges Beschleunigen bringen Fahrspaß bei jeder Geschwindigkeit. Überholvorgänge auf Landstraßen lassen sich dank raschem Ansprechverhalten recht gefahrlos absolvieren. Das Geräuschniveau hält sich dabei in Grenzen, wenngleich in Sachen Vibration noch nicht das letzte Wort gesprochen seien dürfte.
Noch hält man sich bei ZF bedeckt, was die Nennung von Kunden aus dem Automobilsektor betrifft. Als erster steht wohl die Fiat-Tochter Chrysler in der Schlange. Dafür spricht auch der Produktionsstandort in Greenville in den USA. Aber auch BMW und Audi sollen mehr als nur lebhaftes Interesse gezeigt haben. Insgesamt fünf Automobilhersteller lassen sich gegenwärtig Demo-Fahrzeuge mit dem neuen Getriebe bauen. Helmut Weinand/mid Bildquelle:HW

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