Förderprogramm für Elektromobile: Keine Autosteuer zehn Jahre lang

soll Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität werden. Die Bundesregierung hat hierfür jetzt das sogenannte "Regierungsprogramm Elektromobilität" verabschiedet. Es sieht eine weitere Milliarde Euro vor, um im Rahmen der Forschungsarbeit beispielsweise die Reichweiten von Energiespeichern zu erhöhen.
Doch die Regierung sieht auch die Wirtschaft in der Pflicht: "Der Staat setzt die Rahmenbedingungen, die Entwicklung der Elektromobilität liegt in der Hand der Wirtschaft", erklärte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler. Die deutschen Automobilhersteller selbst planen deshalb umfangreiche Zusatzinvestitionen in Forschungs- und Entwicklung. "Allein in den kommenden drei bis vier Jahren investieren wir bis zu zwölf Milliarden Euro in alternative Antriebe" kündigte nun Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) an.
Neben den höheren Forschungsinvestitionen soll die Besteuerung von elektrischen Firmenwagen geändert werden, um den höheren Anschaffungspreis zu berücksichtigen. Private Käufer eines Elektromobils müssen zehn Jahre lang keine Autosteuer zahlen. Darüber hinaus sollen öffentliche Behörden mit gutem Beispiel vorangehen und ab 2013 verstärkt Elektromobile als Dienstwagen anschaffen.
Der schnelle Beschluss stößt allerdings nicht nur auf Gegenliebe. Der Interessenverband für Schienenfahrzeuge, die Allianz pro Schiene, spricht von einer überhasteten Subventionszusage und "perspektivischer Blickverengung", weil nur zwei Tage nach Vorstellung der Experten-Empfehlungen bereits ein entsprechendes Programm aufgelegt worden ist. Auch die Branche selbst scheint skeptisch: In einer Umfrage des Motorenprüfstände-Entwicklers Technogerma geben nur drei Prozent der befragten Branchenkenner dem reinen Elektroauto in den nächsten fünf bis zehn Jahren eine Marktchance.
Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) blickt dagegen schon in die Zukunft: "Vision Elektromobile Stadt 2050" heißt ein Wettbewerb, den die Forscher nun ins Leben gerufen haben. Teilnehmer sind aufgerufen, in animierten Powerpoint-Präsentationen, Filmen, Skizzen oder Kurzfilmen ihre Vorstellung kundzutun, wie die Städte in Zukunft aussehen, wenn Elektromobile auf den Straßen rollen. Neben dem einzelnen Fahrzeug kann beispielsweise ein besonderes Augenmerk auf die nötige Infrastruktur gelegt werden. bp/mid Bildquelle:RWE