Autotest Opel OPC: Insignia und Corsa pfeilschnell
16 Mai, 2011
Opel geht in die Vollen. Der Kleine und das Flaggschiff der leistungsstarken OPC-Baureihe werden nun noch sportlicher. Unter dem Namenszusatz "Unlimited" verspricht der Mittelklässler Insignia OPC ungebremstes Fahrvernügen bis 270 km/h.
Und auch der kleine Corsa OPC hat in der "Nürburgring-Edition" nochmals deutlich mehr Leistung.
In der "Unlimited"-Version ist der Opel Insignia OPC mit 239 kW/325 PS und Allradantrieb zu haben. Er kostet 50 605 Euro und ist damit 1 990 Euro teurer als der "normale" OPC. Doch der Name ist Programm: "Unlimited" bedeutet, erst wenn sich Motorleistung, Luft- und Rollwiderstand die Waage halten, wird die Höchstgeschwindigkeit erreicht - also nicht, wenn es ein elektronischer Begrenzer vorschreibt. So rennt der nach Herstellerangaben schnellste Opel aller Zeiten, der über einen 2,8 Liter großen V6-Turbomotor verfügt, als Stufenheck-Version mit Schaltgetriebe unbegrenzt satte 270 km/h. Mit Fließheck, als Kombi oder mit Automatik ist er nur geringfügig langsamer. Aber auch dann kann er es zum Beispiel mit einem Porsche Boxster oder Cayenne aufnehmen.
Warum so eine Entfesselung? Marketingdirektor Michael F. Meyer: "Wir erfüllen damit einen häufig geäußerten Kundenwunsch." Damit die Käufer das hohe Potenzial sicher beherrschen, bietet Opel ein spezielles Fahrtraining an. Ex-Rennfahrer Joachim Winkelhock und andere motorsporterfahrene Instruktoren zeigen auf dem Opel-Prüfgelände bei Dudenhofen, wo es langgeht. Das Training ist im Kaufpreis enthalten, die Teilnahme aber nicht etwa Pflicht. Normalerweise werden dafür 480 Euro berechnet.
Bis auf die Höchstgeschwindigkeit ändert sich an den Fahrleistungen des "Unlimited" nichts. Je nach Getriebe-Ausstattung und Karosserieform spurtet er zwischen 6,0 und 6,6 Sekunden auf 100 km/h. Auch der Normverbrauch bleibt zwischen 10,6 und 11,0 Litern Super-Plus. In der Praxis muss man sich freilich auf andere Werte einstellen. Bei einer Fahrt zu einer Hälfte im Berliner Stadtverkehr mit viel Stop-and-Go und zur anderen auf relativ freier Autobahn signalisiert der Bordcomputer 14,2 Liter Durchschnittsverbrauch. Nach einer weiteren Autobahnfahrt mit sehr hohem Vollgasanteil zeigt er gar 14,9 Liter an. Es war schon immer etwas teuer, super schnell zu fahren.
Der Allradantrieb mit elektronischen Mitten- und Hinterachs-Differenzialsperren sorgt für ein Kurvenverhalten ohne geringste Ansätze zum Über- oder Untersteuern. 19-Zoll-Aluräder und Recaro-Sportsitze gehören von vornherein zur OPC-Ausstattung. Beim "Unlimited" wurden lediglich der Drehzahlmesser mit einem besonderen Schriftzug versehen. Einziges "Unlimited"-Merkmal außen sind blaue statt weiße Brembo-Schriftzüge auf den vorderen Bremssätteln. Ein adaptives Sportfahrwerk ist Serie und verleiht dem superschnellen Insignia straffen Straßenkontakt, ohne ihn hart oder stoßig zu machen. So geht es mit dumpfem Motorgeräusch und sattem Auspuffton nachdrücklich voran. Der Geradeauslauf überzeugt ebenso wie die kräftig zupackenden Bremsen. Ärgerlich sind aber die langen Schaltwege des Sechsgang-Getriebes und die ab 220 km/h deutlichen Windgeräusche. Auch fällt auf, dass sich der große Opel viel Zeit nimmt, um in den Bereich der Höchstgeschwindigkeit zu kommen. Möglicherweise ist die lange Getriebeübersetzung daran schuld. Dennoch steht außer Frage, dass das Auto die Klaviatur des Fahrspaßes aus dem Eff-eff beherrscht.
Gleiches trifft auf den Corsa OPC in der neuen "Nürburgring-Edition" zu, dessen 1,6 Liter-Vierzylinder dank des neu abgestimmten Turboladers statt 141 kW/192 PS satte 154 kW/210 PS auf die Vorderräder bringt. Vorerst sollen nur 500 Stück von dieser Sonderserie angeboten werden. Mit 27 650 Euro muss der Käufer dafür 4 000 Euro mehr berappen als für den normalen OPC. Neben höherer Leistung gibt es aber statt 230 immerhin 250 Nm, die sich per Overboost sogar bis 280 Nm steigern lassen. Das Ergebnis sind 6,8 Sekunden bis 100 km/h und 230 km/h in der Spitze. Der normale Corsa OPC muss sich mit weniger begnügen, verbraucht mit 7,3 statt 7,6 Liter Super-Plus genormt allerdings auch weniger.
Der Aufpreis von 4 000 Euro wird neben verbesserten Leistungswerten unter anderem mit einer leistungsstärkeren Vierkolben-Bremsanlage von Brembo, mit einem nochmals tiefer gelegten und völlig neu abgestimmten Fahrwerk, mit Bilstein-Gasdruck-Einrohrdämpfern und mit einem mechanischen Lamellen-Sperrdifferenzial an der Vorderachse begründet. Hinzu kommen geschmiedete 18-Zoll-Alu-Räder mit 225/35er-Reifen. Vor allem die Lamellen-Sperre trägt zum wieselflinken Fahrverhalten bei. ESP und Traktionskontrolle sind darauf abgestimmt, womit der Kurvengrenzbereich weiter gesteckt ist, als sich mancher Otto Normalfahrer wünscht. Auch an die Optik wurde gedacht. So gibt es Sonderlackierungen wie Apfelgrün oder Henna, einen neuen Frontspoiler und einen neuen Doppelauspuff. Für besonderen Touch sorgen auch Nürburgring-Logos auf B-Säulen und Einstiegsleisten sowie weiße Ziernähte an den Recarositzen.
Das nächste OPC-Projekt steht übrigens schon in den Startlöchern. Die dritte Generation des Astra OPC, genannt GTC, soll ein völlig neues Kapitel im Segment der sportlichen Kompaktklasse aufschlagen. Sie wird etwa zur Jahresmitte erwartet. Wer denkt bei diesen Superlativen daran, dass Opel vor vielen Jahren als Marke mit dem Hosenträger-Image verspottet wurde. Holger Glanz/mid Bildquelle:Opel
Plus: Agiles Handling (Corsa), hohe Endgeschwindigkeit (Insignia)
Minus: Schlechte Übersicht nach hinten (Corsa), lange Schaltwege (Insignia)
Technische Autodaten:
Insignia OPC "Unlimited": Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,83 Meter/1,86 Meter/1,50 Meter/2,74 Meter; 2,8 Liter-V6-Benziner mit Turbolader, 239kW/325 PS, max. Drehmoment: 435 Nm bei 5250 U/min, 0-100 km/h: 6,0 Sek., Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h, Verbrauch: 10,6 Liter Super-Plus/100 km, CO2-Ausstoß 249 g/km; Preis viertürig mit Stufenheck: ab 50 605 Euro;
Corsa OPC "Nürburgring Edition": Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,00 Meter/1,71 Meter/1,48 Meter/2,51 Meter; 1,6 Liter-Vierzylinder-Benziner mit Turbolader, 154kW/210 PS, 250 Nm/2250 U/min, 6,8 s, 230 km/h, 7,6 Liter Super-Plus /100 km, 178 g/km; Preis zweitürig: ab 27 650 Euro. mid/hg
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In der "Unlimited"-Version ist der Opel Insignia OPC mit 239 kW/325 PS und Allradantrieb zu haben. Er kostet 50 605 Euro und ist damit 1 990 Euro teurer als der "normale" OPC. Doch der Name ist Programm: "Unlimited" bedeutet, erst wenn sich Motorleistung, Luft- und Rollwiderstand die Waage halten, wird die Höchstgeschwindigkeit erreicht - also nicht, wenn es ein elektronischer Begrenzer vorschreibt. So rennt der nach Herstellerangaben schnellste Opel aller Zeiten, der über einen 2,8 Liter großen V6-Turbomotor verfügt, als Stufenheck-Version mit Schaltgetriebe unbegrenzt satte 270 km/h. Mit Fließheck, als Kombi oder mit Automatik ist er nur geringfügig langsamer. Aber auch dann kann er es zum Beispiel mit einem Porsche Boxster oder Cayenne aufnehmen.
Warum so eine Entfesselung? Marketingdirektor Michael F. Meyer: "Wir erfüllen damit einen häufig geäußerten Kundenwunsch." Damit die Käufer das hohe Potenzial sicher beherrschen, bietet Opel ein spezielles Fahrtraining an. Ex-Rennfahrer Joachim Winkelhock und andere motorsporterfahrene Instruktoren zeigen auf dem Opel-Prüfgelände bei Dudenhofen, wo es langgeht. Das Training ist im Kaufpreis enthalten, die Teilnahme aber nicht etwa Pflicht. Normalerweise werden dafür 480 Euro berechnet.
Bis auf die Höchstgeschwindigkeit ändert sich an den Fahrleistungen des "Unlimited" nichts. Je nach Getriebe-Ausstattung und Karosserieform spurtet er zwischen 6,0 und 6,6 Sekunden auf 100 km/h. Auch der Normverbrauch bleibt zwischen 10,6 und 11,0 Litern Super-Plus. In der Praxis muss man sich freilich auf andere Werte einstellen. Bei einer Fahrt zu einer Hälfte im Berliner Stadtverkehr mit viel Stop-and-Go und zur anderen auf relativ freier Autobahn signalisiert der Bordcomputer 14,2 Liter Durchschnittsverbrauch. Nach einer weiteren Autobahnfahrt mit sehr hohem Vollgasanteil zeigt er gar 14,9 Liter an. Es war schon immer etwas teuer, super schnell zu fahren.
Der Allradantrieb mit elektronischen Mitten- und Hinterachs-Differenzialsperren sorgt für ein Kurvenverhalten ohne geringste Ansätze zum Über- oder Untersteuern. 19-Zoll-Aluräder und Recaro-Sportsitze gehören von vornherein zur OPC-Ausstattung. Beim "Unlimited" wurden lediglich der Drehzahlmesser mit einem besonderen Schriftzug versehen. Einziges "Unlimited"-Merkmal außen sind blaue statt weiße Brembo-Schriftzüge auf den vorderen Bremssätteln. Ein adaptives Sportfahrwerk ist Serie und verleiht dem superschnellen Insignia straffen Straßenkontakt, ohne ihn hart oder stoßig zu machen. So geht es mit dumpfem Motorgeräusch und sattem Auspuffton nachdrücklich voran. Der Geradeauslauf überzeugt ebenso wie die kräftig zupackenden Bremsen. Ärgerlich sind aber die langen Schaltwege des Sechsgang-Getriebes und die ab 220 km/h deutlichen Windgeräusche. Auch fällt auf, dass sich der große Opel viel Zeit nimmt, um in den Bereich der Höchstgeschwindigkeit zu kommen. Möglicherweise ist die lange Getriebeübersetzung daran schuld. Dennoch steht außer Frage, dass das Auto die Klaviatur des Fahrspaßes aus dem Eff-eff beherrscht.
Gleiches trifft auf den Corsa OPC in der neuen "Nürburgring-Edition" zu, dessen 1,6 Liter-Vierzylinder dank des neu abgestimmten Turboladers statt 141 kW/192 PS satte 154 kW/210 PS auf die Vorderräder bringt. Vorerst sollen nur 500 Stück von dieser Sonderserie angeboten werden. Mit 27 650 Euro muss der Käufer dafür 4 000 Euro mehr berappen als für den normalen OPC. Neben höherer Leistung gibt es aber statt 230 immerhin 250 Nm, die sich per Overboost sogar bis 280 Nm steigern lassen. Das Ergebnis sind 6,8 Sekunden bis 100 km/h und 230 km/h in der Spitze. Der normale Corsa OPC muss sich mit weniger begnügen, verbraucht mit 7,3 statt 7,6 Liter Super-Plus genormt allerdings auch weniger.
Der Aufpreis von 4 000 Euro wird neben verbesserten Leistungswerten unter anderem mit einer leistungsstärkeren Vierkolben-Bremsanlage von Brembo, mit einem nochmals tiefer gelegten und völlig neu abgestimmten Fahrwerk, mit Bilstein-Gasdruck-Einrohrdämpfern und mit einem mechanischen Lamellen-Sperrdifferenzial an der Vorderachse begründet. Hinzu kommen geschmiedete 18-Zoll-Alu-Räder mit 225/35er-Reifen. Vor allem die Lamellen-Sperre trägt zum wieselflinken Fahrverhalten bei. ESP und Traktionskontrolle sind darauf abgestimmt, womit der Kurvengrenzbereich weiter gesteckt ist, als sich mancher Otto Normalfahrer wünscht. Auch an die Optik wurde gedacht. So gibt es Sonderlackierungen wie Apfelgrün oder Henna, einen neuen Frontspoiler und einen neuen Doppelauspuff. Für besonderen Touch sorgen auch Nürburgring-Logos auf B-Säulen und Einstiegsleisten sowie weiße Ziernähte an den Recarositzen.
Das nächste OPC-Projekt steht übrigens schon in den Startlöchern. Die dritte Generation des Astra OPC, genannt GTC, soll ein völlig neues Kapitel im Segment der sportlichen Kompaktklasse aufschlagen. Sie wird etwa zur Jahresmitte erwartet. Wer denkt bei diesen Superlativen daran, dass Opel vor vielen Jahren als Marke mit dem Hosenträger-Image verspottet wurde. Holger Glanz/mid Bildquelle:Opel
Plus: Agiles Handling (Corsa), hohe Endgeschwindigkeit (Insignia)
Minus: Schlechte Übersicht nach hinten (Corsa), lange Schaltwege (Insignia)
Technische Autodaten:
Insignia OPC "Unlimited": Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,83 Meter/1,86 Meter/1,50 Meter/2,74 Meter; 2,8 Liter-V6-Benziner mit Turbolader, 239kW/325 PS, max. Drehmoment: 435 Nm bei 5250 U/min, 0-100 km/h: 6,0 Sek., Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h, Verbrauch: 10,6 Liter Super-Plus/100 km, CO2-Ausstoß 249 g/km; Preis viertürig mit Stufenheck: ab 50 605 Euro;
Corsa OPC "Nürburgring Edition": Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,00 Meter/1,71 Meter/1,48 Meter/2,51 Meter; 1,6 Liter-Vierzylinder-Benziner mit Turbolader, 154kW/210 PS, 250 Nm/2250 U/min, 6,8 s, 230 km/h, 7,6 Liter Super-Plus /100 km, 178 g/km; Preis zweitürig: ab 27 650 Euro. mid/hg
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