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Fahrbericht Fiat Ducato: Sparsamere Motoren für den Evergreen

09 Mai, 2011

Das Spritsparen haben die Fiat-Ingenieure dem beliebten Transportermodell Ducato beigebracht. Der Lastenesel ist ab Juli 2011 mit den längst überfälligen Euro 5-Motoren bestückt worden. Daneben

wertet der italienischer Autommobilhersteller mit eher überschaubarem Aufwand die Fahrerkabine auf.
Im Mittelpunkt stehen natürlich die Triebwerke: Die aktuelle Ducato-Generation geht mit vier Selbstzündern und einem Erdgastriebwerk in die zweite Lebenshälfte. Das Leistungsspektrum der Dieselmotoren reicht von 85 kW/115 PS bis 130 kW/177 PS. Befeuert werden sie von der neuen Common-Rail-Hochdruckeinspritzung Multijet II, die für bis zu 1 800 bar Einspritzdruck sorgt. Allesamt sollen sie mehr Leistung mobilisieren und weniger Kraftstoff verbrauchen. Zudem sind sie pflegeleichter: Die Wartungsintervalle für alle Triebwerke sind auf 48 000 Kilometer verlängert worden.
Als neue Einstiegsmotorisierung dient der 2-Liter-Vierzylinder aus dem kleineren Scudo, der im Ducato 85 kW/115 PS leistet. Trotz Mehrleistung soll er nur 6,4 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern verbrauchen. Auch der erste Fahreindruck stimmt optimistisch: Der kompakte 16-Ventiler schlägt sich im Hochdach-Ducato wacker, er beschleunigt ohne spürbare Anfahrschwäche und dreht willig bis an den Begrenzer. Wer häufig in der Stadt unterwegs ist, findet hier somit den passenden Motor.
Mehr Biss zeigt allerdings der bewährte 2,3-Liter-Vierzylinder mit 96 kW/130 PS. Mit maximal 320 Nm Drehmoment kommt er zügig auf Touren und eignet sich auch für schwere Lasten. Sein Verbrauch soll bei 7,1 Liter auf 100 Kilometer liegen, für geringe Werte ist optional eine Start-Stopp-Automatik erhältlich. Gleiche Verbrauchswerte, aber deutlich bessere Fahrleistungen bietet die auf 109 kW/148 PS erstarkte Motorvariante. Das maximale Drehmoment wächst so auf stattliche 350 Nm, das zudem schon bei frühen 1 500 Umdrehungen anliegt. Der stärkere der beiden Vierzylinder klingt kerniger, schickt aber schon bei 1 000 Umdrehungen verwertbare Leistung an die Vorderräder. Anfahrschwäche - keine. Der kräftig motorisierte 3,5-Tonner beschleunigt auch bei gedrückter Fahrweise noch bemerkenswert.
Der große 3-Liter-Diesel scheint da entbehrlich. Doch schon die Werte beeindrucken: Mit 130 kW/177 PS Nennleistung und 400 Nm Drehmomentbestwert steht das Triebwerk extrem gut im Futter. Den Kraftstoffverbrauch gibt Fiat mit 8 Litern an. Bereits beim Wegfahren zeigt der Power-Ducato seine eigene Klasse, moderates Gasgeben ist das Gebot der Stunde. Ab 50 km/h reicht der sechste Gang, der beladene Ducato schiebt mit der Wucht von 400 Nm nach vorn. Und macht hektische Schaltarbeit entbehrlich, obwohl das Getriebe allzeit willig zur Hand geht. Wer möchte, bekommt speziell für diesen Motor auch ein automatisiertes Sechsgang-Getriebe, das die Gangwahl übernimmt. Es heißt Comfort-Shift und stammt von Magneti Marelli, kann aber nicht so recht überzeugen. Es schaltet nicht dort, wo ein routinierter Fahrer es möchte - jedenfalls dann, wenn er es eilig hat. Die Alternative zum Diesel ist weiterhin der bekannte Erdgasmotor. Der Dreiliter-Vierzylinder des "Ducato Natural Power" ist mit 100 kW/136 PS und 350 Nm gut bei Kräften. Nur wenn der CNG-Vorrat aufgebraucht ist, schaltet die Elektronik auf Benzin-Betrieb um, die Reserve beträgt schlanke 15 Liter.
Neu ist das System "Traction+". Per Knopfdruck wird die Traktionshilfe aktiviert, die über das ESP-System durchdrehende Räder bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h individuell einbremst. Mit maßvollem Aufwand wird der Ducato-Innenraum aufgewertet. Die Designer spielen mit der Farbgebung: schwarzes Hartplastik für den Armaturenträger, hellgrau tragen die Türverkleidungen, die Innenbezüge dahinter sind beige gehalten. Die schwarzglänzende oder nach Walnuss anmutende Optik der Mittelkonsole ist ebenso neu. Darauf sitzt die Dockingstation des neuen abnehmbaren Navigationssystems. Auf Wunsch kann das System über die Blue&Me-Funktion auch das Telefon und die Audio-Anlage steuern.
Die Grundtugenden bleiben beim aufgefrischten Fiat Ducato erhalten. Der Kunde bekommt viel Transporter fürs Geld, obwohl sich der Einstiegspreis um runde 500 Euro auf 21 000 Euro netto verteuert. Seine schon günstige Nutzlastbilanz präsentiert sich leicht verbessert, sein Transportvolumen gilt als Maßstab der Klasse. Zudem gibt sich der Italiener fahraktiv und auch sicher. Das ESP-System soll in Deutschland serienmäßig angeboten werden, im restlichen Europa wird extra dafür verlangt. Wolfgang Tschakert/mid Bildquelle:Fiat

Technische Daten Fiat Ducato:
Transporter der Sprinter-Klasse, Preis: ab 21 000 Euro (netto); Motoren: 2,0-Liter-Dieselmotor mit 85 kW/115 PS, max. Drehmoment: 280 Nm; Verbrauch: 6,4 Liter Diesel/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 169 g/km;
2,3-Liter-Dieselmotor mit 96 kW/130 PS, 320 Nm, 7,1 l/100 km, 186 g/km;
2,3-Liter-Dieselmotor mit 109 kW/150 PS, 350 Nm, 7,1 l/100 km, 186 g/km;
3,0-Liter-Dieselmotor mit 130 kW/177 PS, 400 Nm, 8,0 l/100 km, 209 g/km. mid/wot

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