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Mercedes-Benz E-Klasse mit First-Class-Upgrade

04 Mai, 2011

Man höre und staune: "Das ist unser Return auf die jüngsten Angebote aus Ingolstadt", sagt Michael Krämer, Baureihenleiter bei Mercedes-Benz für die E- und S-Klasse.

Vor wenigen Jahren noch wäre so ein Satz aus dem Munde eines Daimler-Managers völlig undenkbar gewesen. Doch tatsächlich hat Audi gerade erfolgreich die neue A6-Limousine eingeführt und die Kombiversion Avant steht auch schon in den Startlöchern. Höchste Zeit für Mercedes, auch seiner E-Klasse ein entsprechendes "First-Class-Upgrade" zu gönnen.
Zu sehen ist davon erstmal nichts. Lediglich das Interieur hat einen etwas edleren Schliff bekommen. Im Cockpit schaut der Fahrer nun auf ein TFT-Farbbildschirm, der auch dreidimensionale Grafiken darstellen kann. Mit dem "Direct Select"-Wählhebel an der Lenksäule werden die Fahrstufen des Automatikgetriebes 7G-Tronic Plus eingelegt. Alternativ geht es auch mit Schaltwippen am Lenkrad. Ab Juli bietet Mercedes außerdem erstmals das neue Multimediasystem "Comand-Online" mit Internetzugang an, das im Stand wie während der Fahrt durch spezielle Apps und Service-Dienste einfach zu bedienen sein soll.
Die großen Änderungen haben unter dem Blech stattgefunden. Um weiterhin "die Spitze in der automobilen Business-Klasse zu markieren", wie Forschungs- und Entwicklungschef Thomas Weber es formuliert, sind Motoren und Antriebsstränge aus den höheren Modellversionen in die E-Klasse transplantiert worden. So fährt nun auch die E-Klasse mit den neuen V6- und V8-Benzinern, die 2010 in der S-Klasse und im CL debütiert haben, womit nun alle Benzin- und Dieselmotoren im image- und gewinnträchtigsten Modell der Marke über die Direkteinspritzung verfügen.
Besonders effektives Beispiel dafür ist der E 350 Blue Efficiency, wo ein auf 225 kW/306 PS erstarkter V6-Benziner - zumindest auf dem Rollenprüfstand - Verbrauchswerte erreicht, die 20 Prozent unter denen des Vorgängers liegen. Im Normschnitt gibt Mercedes einen Verbrauch von 6,8 bis 7,0 Liter Super auf 100 Kilometern an, auf ersten Ausfahrten mit schnellen Landstraßen- und Autobahnabschnitten sind es gut zwei Liter mehr gewesen. Nach schwäbischer Lesart gehört die Limousine damit aber zum "verbrauchsgünstigsten Benzinmodell seiner Leistungsklasse".
Das gleiche Etikett klebt nun auch auf dem E 500 Blue Efficiency, der statt eines Saugmotors nun erstmals mit Biturbo-Aufladung vorfährt. Trotz geringerem Hubraum von nur noch 4,6 Litern (bisher 5,5 Liter) entwickelt der Achtzylinder mehr Leistung (408 statt 388 PS) und Drehmoment (600 statt 530 Nm). Zugleich ist der Normverbrauch um rund 17 Prozent von 10,8 auf 8,9 Liter Super gesunken.
Doch auch mit nur vier Zylindern gelingt der E-Klasse ein überzeugender Auftritt. Zumindest wenn sie so mühelos und souverän zu Werke gehen wie im E 250 Blue Efficiency. Dessen 150 kW/204 PS werden ab Werk - wie auch in den stärkeren Modellversionen - vom exklusiven, schnell und unmerklich schaltenden Automatikgetriebe 7G-Tronic Plus umgesetzt. Dieses ist nicht nur sehr komfortabel zu bedienen, es soll auch noch zu niedrigeren Verbräuchen beitragen. Gleiches gilt für das Stopp-Start-System, mit dem künftig auch alle Vierzylinder ab Werk ausgerüstet sind. Besonders effizient wirkt die Maßnahme bei den drei Vierzylinder-Dieselmotoren, die sich im Leistungsspektrum von 100 kW/136 PS bis 150 kW/204 PS bewegen und sowohl serienmäßig via Sechsgang-Getriebe oder mit optionalem 7G-Tronic-Automatik Norm-Fabelwerte um die fünf Liter Kraftstoff realisieren. Als effizientesten Diesel seiner Klasse bezeichnet Mercedes hier den E 250 CDI mit 150 kW/204 PS, der auf 100 Kilometer gerade mal zwischen 5,0 und 5,3 Liter des stetig teurer werdenden Sprits benötigen soll.
Unterm Strich stellt das E-Klasse-Motorenprogramm damit 16 Modellversionen, die weniger als 160 Gramm CO2 pro Kilometer in die Umwelt pusten, sechs unterbieten sogar die 140 Gramm-Grenze. Für Baureihenleiter Michael Krämer willkommener Anlass, seinem designierten grünen Landesvater nach dessen Schelte ein Auto anzudienen. "Auch unser neuer Ministerpräsident sollte da einen passenden Dienstwagen finden." Alternativ gäbe es dazu noch das Erdgasmodell E 200 NGT oder Winfried Kretschmann geduldet sich noch bis 2012. Dann will Mercedes mit dem E300 Bluetec auch in der E-Klasse den ersten Doppelmotor einsetzen. Frank Wald/mid Bildquelle:Daimler

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