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Automesse Techno Classica 2011: Für wahre Fans

02 April, 2011

Für die einen ist es die schönste Automesse Europas. Andere kalauern vom größten Porsche-Parkplatz der Welt. Die Techno Classica in Essen ist ein Muss - nicht nur für

Oldtimerfans. Für innovative Antriebstechnologien, spektakuläre Crossover-Studien und die neuesten Trends interessiert sich auf der Automesse Techno Classica (bis 3. April) in Essen niemand. Blitzender Chrom, strahlende Kühlerfiguren und jede Menge automobiler Individualismus - was Besucher der internationalen Automessen seit Jahren schmerzlich vermissen, gibt es in den Grugahallen im Überfluss zu bestaunen.

Anfassen, reinsetzen, fachsimpeln lautet das Motto. Die Autos sind mal wild und verrückt oder spektakulär, mal einzigartig und klassisch, sie haben Charme oder einzigartiges Karma. Die Techno Classica ist definitiv keine Automesse wie jede andere. Wie sollte sie auch? Hier geben Oldtimer den Ton an - in den letzten Jahren effektvoll unterfüttert von einem immer größer werdenden Youngtimertrend. Die präsentierten Fahrzeuge aus den verschiedenen Epochen haben eines gemeinsam: Sie sind alt oder betagt, haben Geschichte und nicht nur Experten lieben ihre Schwächen, die sie sich zumeist über die Jahrzehnte bewahrt haben. Gerade das macht sie so begehrenswert.

Das haben längst auch die Autohersteller verstanden, die Mitte September ihre neuen Karossen auf der IAA strahlen lassen und in Essen ganz andere Zeichen setzen. Audi, BMW, Mercedes-Benz, Opel, Ford, Mercedes, Peugeot oder Citroen setzen ihre automobilen Preziosen bei der Techno Classica eindrucksvoll ins rechte Licht. Der mächtige Daimler-Auftritt in Halle 1 des Messezentrums zeigt, wie Mercedes in diesem Jahr 125 Jahre Automobil feiert.
Dieser Auftritt würde auch noch auf einer 1A-Automesse wie in Frankfurt, Detroit oder Shanghai für Aufsehen sorgen. Wo sonst gibt es in strahlendem Licht 600er-Pullman, Mercedes Simplex und eine goldfarbene G-Klasse zu bestaunen. Der VW-Konzern mit seinen Hauptmarken Volkswagen, Audi und Skoda hält sich lichtstark kaum weniger zurück und lässt die Besucher bei Puma GTS, Cheetah, Quattro-Legenden und dem ersten Golf Cabriolet Prototypen - noch ohne Überrollbügel - staunen.

"In Essen wird nicht nur Tradition gezeigt, sondern die Techno Classica selbst ist uns schon zur Tradition geworden", sagt Karl Baumer, Leiter der BMW Group Classic. "Wir sind besonders froh, dass nach fünfjähriger Abstinenz mit Rolls-Royce auch die Traditionsmarke schlechthin wieder bei uns auf dem Stand vertreten ist." Nicht derart imposant wie bei Mercedes, VW oder BMW präsentiert, aber kaum weniger sehenswert, erstrahlt bei Peugeot das exklusive Laudaulet vom Typ 184, das aus dem Peugeot-Museum in Sochaux seinen Weg nach Essen gefunden hat. "Der Wagen wird von einem Sechszylinder-Motor mit Schiebetechnik und 80 PS angetrieben", strahlt Heinzrudolf Oberhäuser aus dem Peugeot-Museum und zeigt dabei stolz auf die Samtorgie im Luxusfond und den springenden Löwen als Kühlerfigur. "Von dem Peugeot Typ 184 wurden in den Jahren 1928 und 1929 gerade einmal 43 Fahrgestelle gefertigt." Die betagten Stars der Hersteller bekommen in Essen eine große Bühne, doch das eigentliche Geschäft ist ein anderes.

Keine Klassiker-Show ohne ein Teilemekka. Da Oldtimer historisch bedingt in die Jahre gekommen sind, ist der Druck auf dem Teilemarkt groß. Da unterscheidet sich ein BMW 700 kaum von einem Mercedes Flachkühler oder einem Fiat Topolino. Ohne die sehnlichst gesuchten Ersatz- und Zubehörteile geht bei einem Oldtimer nichts und bei einem Youngtimer wenig. Doch nicht nur Kühlergrills, Ledersitze, Motorenteile und Rückspiegel sind in den Essener Messehallen heiß begehrt. Es gibt wohl keine Automesse, bei der mehr Fahrzeuge ihren Eigentümer wechseln, als bei der Techno Classica. Nicht nur die großen Oldtimerhändler aus Deutschland, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden nutzen die Veranstaltung als artgerechte Verkaufsplattform.
Auch Auktionshäuser preisen ihre stählernen Karossen lautstark an und spülen durch das geneigte Publikum viel Geld in die eigenen Kassen.

Ein Rundgang durch die Messehallen unterstreicht, dass die Techno Classica von vielen zu Recht als wohl größter Porsche-Parkplatz der Welt bezeichnet wird. Hunderte von 911er-Modellen jeglicher Ausgestaltung bevölkern die Hallen. Oldtimer-Fans wissen dabei insbesondere die Qualität der angebotenen Fahrzeuge zu schätzen. Der technische und optische Zustand der allermeisten Fahrzeuge ist gut bis perfekt - egal ob Bentley Blower, Ford Taunus oder Porsche 912. Risikoloser kann man kaum einen Oldtimer kaufen - vorausgesetzt, man bringt das entsprechende Kleingeld mit. Denn so hochwertig wie die Fahrzeuge auch sind, so überteuert sind die meisten auch.
Wenig spektakuläre 911er-Versionen aus den frühen 70er Jahren schlagen gerne mit 70 000 bis 90 000 Euro zu Buche und für eine ordentliche Corvette aus den 60ern sind mehr als 70 000 Euro ebenso wenig eine Seltenheit wie 86 900 Euro für einen 1998er Bentley Azure, einst das teuerste Serienauto der Welt.
Da erscheint die topgepflegte Ente vom Typ Citroen 2CV AZ von 1966 für 18 900 Euro im Topzustand oder ein schmucker BMW 628i für 7 500 Euro schon fast als Schnäppchen. Für solche Beträge ist an das Horch 853 Sportcabriolet von
1936 natürlich nicht zu denken. Und wer sich keinen echten Oldtimer leisten kann oder will, stöbert in den Teilehallen nach exklusiven Miniaturautos.
Davon werden in Essen noch mehr als von den großen Vorbildern verkauft. Für viele Oldtimerfans sind die Modelle in den Maßstäben 1:18 oder 1:43 genauso begehrenswert wie die 1:1-Modelle. Stefan Grundhoff/mid mid/stg Bild:Techno Classic


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