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Vor- und Nachteile der E-Mobilität

03 März, 2011

Die Fahrzeughersteller werfen immer mehr Elektromobile auf den Markt oder kündigen sie für die nächsten Jahre an. Die Vorteile der Stromer für jeden Einzelnen liegen auf der Hand.

Die lärm- und abgasgeplagten Innenstädte und Einfallstraßen könnten damit trotz des fließenden Verkehrs ruhig und emissionsfrei werden.

Dennoch ergeben sich weitere Probleme mit den neuartigen Gefährten. Die neue Art der Mobilität kann gerade für Blinde und sehbehinderte Fußgänger zur tödlichen Gefahr werden. Denn bis zirka 30 km/h fahren die E-Mobile praktisch völlig lautlos. Laut einer Studie der Nordamerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA steigt das Unfallrisiko bei E-Mobilen beziehungsweise Hybriden im reinen Elektrofahrmodus gegenüber konventionellen Pkw auf das Doppelte an. Fußgänger und Radfahrer verlassen sich im Straßenverkehr stark auf ihr Gehör, was schnell zur Falle werden kann. International ist bereits eine Diskussion im Gange, ob für die Stromer ein Geräuschgenerator vorgeschrieben werden soll. Um diesen Punkt näher zu beleuchten, hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) eigens ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen. Ziel ist es, herauszufinden, inwiefern E-Mobile als Einzelfahrzeug, in einer Fahrzeugmenge und in welchen Geschwindigkeitsbereichen wahrnehmbar sind und welche Möglichkeiten geeignet sind, die Wahrnehmbarkeit zu steigern.

Das Elektromobil steht am Anfang einer langen Entwicklung. Doch es gilt noch viele Fragen zu klären. Wie werden Fahrer, die konventionelle Fahrzeuge gewöhnt sind, mit der Bedienung zurecht kommen? Schließlich stellt sich angesichts der Energierückgewinnung eine recht große Bremswirkung ein, wenn man den Fuß vom Gas nimmt. Welche Maßstäbe müssen für die Hauptuntersuchung gelten? Denn viele bestehende Prüfregularien sind bei den Stromern nicht anwendbar, andererseits sind speziell bei den E-Autos nötige Prüfungen noch nicht im Regelwerk verankert. Und wie steht es um die Crash-Sicherheit?

Doch nicht nur den Einzelnen zu entlasten und eine saubere Umwelt zu gewährleisten tritt der strombetriebene Wagen seinen Siegeszug an. Der Ansatz liegt in der Hauptsache wesentlich globaler. "Klimaschutz" heißt das Zauberwort. An der Erwärmung unserer Erde durch übermäßige CO2-Emissionen gibt es nichts zu rütteln. Einen satten Teil dazu trägt die Mobilität per fossilen Brennstoffen bei. Allein in Deutschland werden jährlich rund 180 Megatonnen Kohlendioxid vom Straßenverkehr emittiert. Laut BASt zeichnet jeder Bundesbürger im Schnitt für zehn bis elf Tonnen CO2 im Jahr verantwortlich. Im Jahr 2050 sieht die Festlegung von Emissionsrechten aber nur noch einen Ausstoß von maximal einer Tonne vor. Das bedeutet eine Reduzierung auf ein Zehntel des heutigen Werts.

Hinzu kommt, dass fossile Brennstoffe auf der Erde nur noch in begrenzter Menge vorhanden sind. Zudem wird der Rohstoff mittelfristig benötigt, um Dinge des täglichen Bedarfs herzustellen. Für den Antrieb Alternativen zu suchen, ist also unumgänglich. Und die Elektromobilität bietet sich da an.
So sieht es zumindest ein großer Teil der Fahrzeugbauer.

"Im Moment kann man noch nicht behaupten, dass das Elektroauto der Durchbruch in Sachen Klimaschutz wäre", erläutert Andre Seeck, Leiter der Abteilung Fahrzeugtechnik bei der BASt. Wohl aber der alles entscheidende Startpunkt. Legt man den Energiemix im deutschen Stromnetz zugrunde, komme man für ein Elektroauto auf eine CO2-Emission von 101 Gramm pro Kilometer.
Grund seien die hohen Anteile an Strom, die aus der Verbrennung fossiler Energieträger gewonnen werden. Damit liegt Deutschland grob im EU-Schnitt.
Ein anderes Bild ergibt sich in Frankreich. Dort sind es gerade einmal 20 bis 25 Gramm. Das liegt daran, dass dort ein sehr hoher Anteil am Gesamtstrom aus Kernkraft gewonnen wird, die zwar kein CO2 hervorbringt, wohl aber andere große Probleme birgt. Änderungen am Energiemix sind also vonnöten, sollen die Elektromobile zum Klimaschutz beitragen. Die Produktion von Strom aus Windkraft und Sonnenenergie erzeugt kein Kohlendioxid und muss entsprechend ausgeweitet werden.

Man darf gespannt sein, wie die Entwicklung weiter geht. Fortschritte werden sich einstellen. Denn die Hersteller nehmen Milliardenbeträge für Entwicklung und Forschung in die Hand und ringen um die Marktführerschaft - hoffentlich zum Nutzen des Verbrauchers. Thomas Mendle/mid mid/tm Bild:Mitsubishi

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