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Reifenprofil: Auch auf das Negativ kommt es an

25 Februar, 2011

Ein Reifenprofil hat die schwierige Aufgabe, sowohl auf trockener als auch auf nasser Fahrbahn nicht den Boden unter dem Gummi zu verlieren. Das ist nicht immer leicht. Mit den Reifen ist es ähnlich wie mit den menschlichen Füßen - obwohl ohne sie gar nichts gehen würde, würdigt kaum jemand ihre physikalische Meisterleistung.

Die Pneus haben die wichtige Aufgabe, das Fahrzeug über den Asphalt zu rollen, in Kurven in der Spur zu halten und bei Bremsmanövern für einen raschen Stillstand zu sorgen. Das Wichtigste bei all diesen Aufgaben ist die gute Haftung auf der Straße. Hierfür ist vor allem das Profil des Reifens zuständig, das den Spagat zwischen gutem Grip auf trockener und auf nasser Fahrbahn zu leisten hat.

Die Haftung des Reifens auf der Straße ist umso größer, je größer die Aufstandsfläche ist. Ein völlig glattes Reifenprofil wie bei den aus dem Rennsport bekannten Slicks bietet deshalb einen exzellenten Halt. Doch dies gilt nur bei trockener Fahrbahn. Regnet es oder ist die Straße nass, dann bildet sich ein Wasserfilm zwischen Reifen und Fahrbahn und es kommt zum Aquaplaning.
Das heißt, das Auto beginnt zu schwimmen und kann nicht mehr kontrolliert werden. Damit dies nicht passiert, haben Reifen ein Profil, um die Wassermengen aufzunehmen und abzuleiten. Bis zu 25 Liter Wasser pro Sekunde müssen bei 80 km/h abgeleitet werden - eine Badewanne wäre nach acht Sekunden voll.

Allerdings darf man auch nicht zu viele Rillen in den Gummi "schneiden".
Denn ansonsten verformen sich die stehen gebliebenen Profilblöcke während der Fahrt zu stark - und das wirkt sich laut Marco Gellings, Reifenentwickler von Uniroyal, negativ auf die Bremswege, den Reifenverschleiß, die Seitenführung und die Geräuschentwicklung aus.

Neben dem Grip zählt auch die gleichmäßige Abnutzung des Reifenprofils zu den Herausforderungen bei der Profilgestaltung. Der Gesetzgeber schreibt für Pkw-Reifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern für das "Hauptprofil"
vor, also für die breiten Profilrillen im mittleren Bereich. Doch die Haftung von Sommerreifen auf nasser Fahrbahn lässt bereits vorher deutlich nach. Aus diesem Grund empfehlen Experten, die Pneus bereits bei einer Profiltiefe von drei Millimetern zu wechseln. Wer es bis auf die Spitze treibt und mit einem Restprofil von weniger als 1,6 Millimetern unterwegs ist, kassiert ein Bußgeld von 50 Euro und drei Punkte in Flensburg. Zudem muss er damit rechnen, dass die Polizei das Auto stilllegt und die Weiterfahrt erst mit angemessener Bereifung erlaubt. Sabine Stahl/mid Foto:Uniroyal

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