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Sommerreifen jetzt kaufen, wer früher kauft, spart Geld

22 Februar, 2011

Die Preise für Naturkautschuk, einen der wichtigsten Rohstoffe bei der Reifenherstellung, haben sich mehr als verdoppelt – Tendenz weiter steigend. Dementsprechend rechnen Experten mit steigenden Preisen für die Sommerreifen. Wer früher kauft, spart daher Geld.

Und da zudem auch Produktionsengpässe drohen, sollte man schon jetzt an den Kauf von Sommerreifen denken. Was sonst noch beim Reifenkauf zu beachten ist und wie man mit den richtigen Reifen Benzin spart, dazu geben TÜV SÜD-Experten aktuelle Tipps.
Hauptgründe für den Preisanstieg beim Reifenrohstoff Naturkautschuk: Überschwemmungen in den Herstellerländern wie Malaysia oder Indonesien und die stark anwachsende Nachfrage vor allem in China und Indien. Bereits 2010 hatte sich der Preis für den Rohstoff verdoppelt. Zu Beginn 2011 gab es einen weiteren Sprung um beinahe 50 Prozent, vermeldet der Bundesverband des Reifenhandels (BRV). Hinzu kommen ständig steigende Preise für Rohöl – eine weitere wichtige Reifenkomponente.
Für Autofahrer heißt das: „Wer früher kauft, spart Geld bei der Anschaffung. Wer darüber hinaus auf den Rollwiderstand achtet, spart Sprit und tut was für die Umwelt“, so der Tipp von Michael Staude, Reifenexperte bei TÜV SÜD Automotive und Chairman bei der europäischen Kommission für den Abgleich der Rollwiderstandslabore. Die Expertengruppe ist an der versuchstechnischen Umsetzung des EU-Reifenlabels beteiligt, das ab 2012 Pflicht für die Kennzeichnung von Rollwiderstand, Geräuschentwicklung und Nassbremsleistung wird. „Viele Markenhersteller bieten schon besonders rolloptimierte Reifen an. Bei den Marken etablierter Hersteller kann man sich zudem darauf verlassen, dass der Rollwiderstand nicht auf Kosten der Nässeperformance verbessert wurde“, sagt Staude.
Widerstand im Fokus: “Ecopia“, „Energy Saver“, „Eco Contact“, „Eco Impact“ oder „Efficient Grip“ – etliche Markenhersteller haben vor dem Hintergrund hoher Spritpreise, der CO2-Diskussion und in Vorbereitung des neuen Labels den Rollwiderstand der Pneus bereits gesenkt. Die Autoindustrie setzt diese Reifen schon heute in der Erstausrüstung ein, weil sich das positiv auf die Verbrauchsangaben auswirkt.
Die großen Reifenproduzenten erfüllen mit den meisten Produkten bereits jetzt die kommenden EU-Vorschriften. Tipp von Staude: „Eine gute Orientierung für den Kauf der neuen Sommerpneus sind Testberichte der Fachpresse. Dort finden Interessenten inzwischen fast immer auch die Angaben zum Rollwiderstand.“
Sicherheit im Griff: Energieeffizienz darf nicht zu Lasten der Sicherheit gehen. Reifenhersteller haben bei der Entwicklung im Kern drei Faktoren im Blick: Nassgriff, Rollwiderstand und Geräuschentwicklung. „Diese Faktoren beeinflussen sich gegenseitig. Optimierungen beim Rollwiderstand und bei der Geräuschentwicklung haben immer Auswirkungen auf die Nässe-Performance eines Reifens“, erklärt Staude. Und weiter: „Die bekannten Markenhersteller haben das ‚Magische Dreieck‘ aber im Griff. Der Rollwiderstand wird nur soweit optimiert, dass die Einbußen beim Grip sich absolut im Rahmen halten. Sicherheit wird nach wie vor großgeschrieben.“
Alles auf einen Blick: Wie gut die Hersteller den Zielkonflikt im Griff haben, das zeigt ab dem kommenden Jahr ein neues Label, mit dem Reifen im Handel in der EU gekennzeichnet sein müssen. Darauf gezeigt werden die Faktoren Rollwiderstand, Bremsen bei Nässe und die Geräuschentwicklung. Das neue Label erhöht den Druck auf die Hersteller, den Rollwiderstand bei ihren Reifen und damit die CO2-Emission stärker in den Blick zu nehmen. Dafür hat der Gesetzgeber die Messlatte beim Abrollen besonders hoch gelegt: „Das ‚A‘ bei den Nässeeigenschaften erreichen einige wenige Reifen anerkannter Hersteller, aktueller Stand der Technik beim Rollwiderstand ist ein ‚C’ in naher Zukunft bestenfalls ‚B‘“, erläutert Staude. Damit der Rollwiderstand nicht auf Kosten der Sicherheit geht, haben Verbraucher die Angaben zur Nässeleistung gleich mit auf dem neuen Label: „Schlechte Werte beim Nassbremsen – das kann sich kein Hersteller leisten, auch wenn der Rollwiderstand noch so gut ist“, erläutert Staude. Zur Bestimmung und Überprüfung der Werte des EU-Reifenlabels führt TÜV SÜD Automotive für seine Auftraggeber die erforderlichen Versuche durch und wird zudem eines der wenigen unabhängigen zertifizierten Referenzlabore für den Rollwiderstand betreiben.
Stellschrauben in der Hand: Wer neue Reifen kauft, sollte neben dem Rollwiderstand auch die Reifenbreite beachten. Denn breitere Reifen machen Einsparungen beim Abrollen in der Regel sofort wieder zunichte. Wer also sparen will und obendrein die Umwelt liebt, für den ist stets der schmalere Reifen die richtige Wahl.
Fast alle Autos dürfen mit mehreren Größen und Breiten gefahren werden und oftmals sind ab Werk eher die größeren Räder montiert. Übrigens kommt bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn der Luftwiderstand stärker zum Tragen als der Rollwiderstand.
www.tuev-sued.de

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