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Autoklimaanlagen: Umwelthilfe warnt vor hochgefährlichem Kältemittel

11 Februar, 2011

Das klimaschädliche Kältemittel R134a in Autoklimaanlagen wird abgelöst. Als Ersatz soll eine hochbrisante Chemikalie zum Einsatz kommen.

Vor der Verwendung eines hochgradig gefährlichen Kältemittels in Autoklimaanlagen warnt nun die Deutsche Umwelthilfe. Die unter dem Kürzel "1234yf" bekannte Chemikalie bildet im Kontakt mit heißen Gegenständen im Motorraum oder mit Wasser ätzende Flusssäure, die in Versuchen des Umweltverbands und des Bundesamts für Materialforschung und -prüfung (BAM) sogar Windschutzscheiben in Sekundenschnelle verätzt habe. Im Falle eines Unfalls bestehe für Fahrzeuginsassen und Rettungskräfte gar akute Lebensgefahr.

Hintergrund der Verwendung des neuen Stoffes ist die Ächtung des bis dato verwendeten Mittels R134a im Rahmen des Kyoto-Protokolls, besser bekannt unter dem Namen "Tetrafluorethan. Seit dem 1. Januar 2011 dürfen demnach keine EG-Typgenehmigungen für neue Personenkraftwagen ausgestellt werden, deren Klimaanlage mit der Substanz befüllt ist. Der Grund ist die Tatsache, dass R134a zirka 1 430-mal klimaschädlicher ist als Kohlendioxid. Die Zulassung des brisanten Ersatzmittels 1234yf der amerikanischen Chemiemultis DuPont und Honeywell in Autoklimaanlagen wird derzeit selbst von der US-Umweltbehörde EPA verweigert, obwohl die amerikanische Autoindustrie massiven Druck auf die Behörde ausübt.

Die Deutsche Umwelthilfe wirft dem Präsident des Verbands der Automobilindustrie Matthias Wissmann nun vor, Politik und Öffentlichkeit vorsätzlich getäuscht zu haben. 2007 habe der nämlich sein Wort gegeben, dass die Automobilindustrie künftig ausschließlich das natürliche Kältemittel CO2 verwenden werde. In Wahrheit habe die Autoindustrie sämtliche Entwicklungsarbeiten an den alternativen Kältemitteln eingestellt.
Zudem verweigern die deutschen Autobauer bis heute jegliche Aussage, in welchen Modellen die umstrittene Chemikalie eingesetzt werde. Es dürfe nicht sein, "dass die europäischen Autofahrer zu Testpersonen für den gefährlichen Chemiecocktail" würden, wettert Matthias Resch, der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe. mid/tm

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