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Genfer Automobilsalon: Deutschen Automobilmanager reisen an

05 März, 2007

Genfer Automobilsalon: Treffen auf neutralem Boden. Die Woche wird spannend werden. Denn die wichtigsten deutschen Automobilmanager reisen heute,05. Janaur 2007, zu einem Treffen auf neutralem Boden. In der Schweiz werden sie mit Kollegen aus anderen L?ndern intensiv ?ber den Kohlendioxidaussto? von Kraftfahrzeugen debattieren. Denn die Automobilindustrie wird beim Genfer Automobilsalon vom Mittwoch, 8. M?rz 2007 an Position beziehen.

F?r denselben Tag hat Bundesumweltminister Siegmar Gabriel die Betriebsr?te der deutschen Automobilhersteller zu einem Gipfel nach Berlin geladen. Das ist der zweite wichtige Termin dieser Woche, der zur Versachlichung der Debatte beitragen k?nnte.

Die Betriebsr?te der Autohersteller werden unseren eloquenten Bundesumweltminister aus seinem gr?nen Paralleluniversum auf den Boden der Tatsachen zur?ckholen m?ssen. Das wird den Racheengel Gabriel sicherlich nicht kurzfristig vom Saulus zum Paulus werden lassen. Aber die Konfrontation mit den Fakten verhindert beim Minister hoffentlich die zur Zeit ?blichen populistischen und symbolischen Forderungen und f?hrt ihn zur?ck zur gebotenen sachorientierten Arbeit an der Zukunft.

An demselben Strang werden die Manager in Genf ziehen. Sie werden nach einer langen Pause des ?berraschten Schweigens am Genfer See zeigen, was ihre Unternehmen bei der Reduzierung von Kohlendioxid heute leisten und bereits geleistet haben. Wer die langen Entwicklungszeiten im Automobilbau kennt, wei?, dass das keine kurzfristig geborenen Ideen sind, sondern bereits vor Jahren auf die Schiene gesetzt worden sind.

Volkswagen-Chef Martin Winterkorn attackierte jetzt sogar Bundespr?sidenten Horst K?hler wegen dessen Vorwurf, die Automobilindustrie habe die Zeichen der Zeit zu sp?t erkannt. Porsche-Chef Wendel Wiedeking wies in einem Interview f?r die aktuelle Ausgabe der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zun?chst darauf hin, dass die europ?ische Automobilindustrie noch drei Jahre Zeit habe, um ihre Zusage von 140 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer einzuhalten. Die jetzt diskutierten Werte stammten von Ende 2005, und die Vereinbarung laufe bis zum 31. Dezember 2008. "Wir sind keine Schmutzfinken", fasst er in dem Interview das eigene Selbstverst?ndnis und das seiner Kollegen in Deutschland zusammen.

Genf wollen sie alle offenbar f?r einen Neuanfang nutzen und ihre Position offensiv darstellen. So k?ndigte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, der Pr?sident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), jetzt an, man gehe mit Selbstbewusstsein nach Genf, weil die deutschen Automobilhersteller schon heute auf eine bessere CO2-Bilanz ihrer Pkw-Flotten verweisen k?nnen als ihre Wettbewerber aus Asien. "Es gibt niemanden in dieser Schl?sselindustrie, der dem Klimaschutz nicht die geb?hrende Aufmerksamkeit widmet", so Gottschalk. Deswegen werde man nicht zulassen, dass das Automobil als Alleinverantwortlicher ausgemacht werde. Die deutsche Industrie sei nach wie vor international der Technologief?hrer.

Hybridfahrzeuge seien nur eine von vielen technischen L?sungen f?r CO2-freundliche Antriebe, so Gottschalk. Allerdings d?rften beim Kunden keine Erwartungen geweckt werden, die der Hybrid nicht einhalten k?nne. In den USA gebe es erste Absatzstockungen und Beschwerden von Autofahrern dar?ber, dass die tats?chlichen Verbrauchswerte im allt?glichen Betrieb die offiziellen Normangaben deutlich ?berschritten. Das habe - so Gottschalk - die Umweltbeh?rde EPA bereits veranlasst, die amtlichen Zahlen ?ber den Normverbrauch von Hybridfahrzeuge jetzt nach oben zu korrigieren.

Ein moderner Dieselmotor verbrauche im Durchschnitt ein Viertel weniger Kraftstoff als ein vergleichbarer Benziner. "Wer Weltmeister in der Dieseltechnologie ist, hat auch bei CO2 die Trumpfkarte in der Hand", so Gottschalk. Er verwies zudem darauf, dass fast neun von zehn deutschen Diesel-Neufahrzeugen mittlerweile mit Partikelfilter best?ckt seien: "Unsere Wettbewerber, deren Anteile wesentlich geringer ausfallen, sind bei diesem Thema inzwischen recht schweigsam geworden."

Schon heute gibt es 334 Modelle deutscher Marken, die weniger als 6,5 Liter auf 100 km verbrauchen. Im Durchschnitt verbrauchen deutsche Neufahrzeuge heute rund zwei Liter weniger als 1990. Gottschalk: "Knapp jeder zweite in Deutschland verkaufte neue Pkw verbraucht weniger als 6,5 Liter/100 Kilometer. Das sind f?nfmal mehr Fahrzeuge als vor zehn Jahren. Das ist der Beweis einer fr?hzeitig begonnenen CO2-Offensive." Das beste Klimaschutzprogramm sei daher eine Erneuerung des Bestands, dessen Durchschnittsalter bereits bei ?ber acht Jahren liegt.

Die deutschen Neufahrzeuge haben mit minus 25 Prozent deutlich st?rkere Verbrauchsminderungen erreicht als der Durchschnitt der in Deutschland abgesetzten ausl?ndischen Marken (minus 16 Prozent). Gottschalk betonte, dass die deutschen Autos auch die gr??ten Effizienzzuw?chse erreicht h?tten: "Heute holen deutsche Neuwagen 57 Prozent mehr Leistung aus der gleichen Kraftstoffmenge heraus als 1990. Wir m?ssen uns also in Sachen Effizienz und CO2 nicht vor den Wettbewerbern verstecken."

Die Positionen sind also bezogen. Nun bleibt abzuwarten, ob die noch eine Chance haben, in der ?ffentlichkeit oder bei den Politikern durchzudringen. Noch gibt es Hoffnung, denn die ersten Leitmedien beginnen, die Rolle der Politik in dieser Diskussion zu hinterfragen und die Politiker des Aktionismus zu bezichtigen. Vielleicht hilfts.

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