Ford: Mit neuer Leichtigkeit zum Weltauto
17 Januar, 2011
Als die "Großen Drei" der US-Autoindustrie mit General Motors, Ford und Chrysler immer kleiner wurden, warf man ihnen zu Recht eine gewisse Schwerfälligkeit vor. Jetzt hat zumindest Ford die Leichtigkeit für sich wieder entdeckt. Und Schmetterlinge symbolisieren den neuen, nun auch umweltverträglicheren Stil des Traditionsunternehmens.
Mit einem Hauch von Hollywood hat sich der knapp an der Pleite vorbei geschrammte Automobilhersteller auf der Detroit Motorshow zurück gemeldet.
Die mit Theaternebel und von der Hallendecke regnende Papier-Schmetterlinge inszenierte Pressekonferenz in der Joe Louis Arena abseits der Messehalle konnte jedoch eines nicht verbergen: Die Modellpolitik wird auch in den USA "globaler" ausgerichtet. So stehen die einstmals als typisch amerikanisch erkennbaren Produkte nicht mehr im Mittelpunkt wie noch vor Jahren. Fords Erscheinungsbild wird heute klar von Europa aus dominiert, was Modelle wie C-Max, Mondeo und der angekündigte Focus Electric belegen. Auch der Fiesta wird - wie von langer Hand geplant - in den USA Einzug halten, dort sogar als Stufenheck-Variante. Die sogenannte C-Plattform bildet dabei die Grund-Architektur für das künftig in 120 Ländern der Erde umzusetzende Fahrzeugkonzept. Zugleich liefert sie die Grundlage für die hybridisierten Modellversionen. Eine verstärkte Gleichteilestrategie soll dabei Rentabilität garantieren.
Weder die Sportwagen-Ikone Mustang noch das Jahrzehnte lang meistverkaufte Auto in Amerika, der Ford F 150, waren auf der Bühne der Arena in Detroit zu sehen. Stattdessen ließ die Dramaturgie der Show das Konzeptauto Vertrek aus den Nebelschwaden erscheinen. Auch der Name ist europäischen Ursprungs: In der niederländischen Sprache bedeutet der Begriff "Abreise oder Abfahrt". Auf zu neuen Ufern also - was auch die Aufgabe des "Weltautos" zu seinem Serienstart ziemlich gut beschreiben dürfte. In der Seitenansicht ist das Fahrzeug dem Audi Q7 nicht unähnlich. Das nach US-Maßstäben eher bescheiden dimensionierte SUV ist laut Entwicklungschef Derrick Kuzak auch als Signal zu verstehen: "Wir demonstrieren, welche Möglichkeiten uns dieser global ausgerichtete Ansatz eröffnet, in dem das Herzstück unserer Modellpalette rund um die Welt umgesetzt wird."
Unweit der Messehalle am Detroit River kann man derweil beobachten, mit welcher Energie Ford die kombinierte Schlankheits- und Verjüngungskur durchzieht. Allenthalben wurden Unsinnigkeiten identifiziert und ausgemerzt, wie etwa die Verwendung von rund 70 verschiedenen Tankdeckeln für die Modellpalette. Sie alle mussten in der Vergangenheit jeder für sich konstruiert, technisch geprüft, eventuell vom Zulieferer nachgebessert, abgenommen, eingebaut und auf Lager gehalten werden - eine teure Vielfalt, die keinen Kundenvorteil bringt.
Im Michigan Assembly Plant (MAP), dem Focus-Werk für den amerikanischen Markt, wird gerade "Autobauen 2.0" geübt. Nirgends ist Fords Wandel deutlicher zu sehen als an diesem Standort. Wo zuletzt bis zu 320 000 SUV jährlich montiert wurden, laufen jetzt Kompaktwagen vom Band. Die Produktion nach neuesten Qualitätsstandards ist so flexibel, dass auf derselben Fertigungsstraße die unterschiedlichsten Karosserie- und Modellformen direkt hintereinander produziert werden können. Frei programmierbare Schweißroboter zum Beispiel, in vielen Werken seit Jahren Standard, werden dort von einem neuen Halteapparat unterstützt, dessen Greif- und Fixpunkte sich ebenfalls an wechselnde Formen der Blechrohteile anpassen können.
Die MAP-Autos sind konventionell angetrieben, doch Ford macht auf dem Gebiet der Elektromobilität Tempo. Rund um den zur Messe angekündigten Focus Electric gibt es bereits eine Reihe von Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Projekte, deren Marktreife das Unternehmen für 2013 verspricht. In den Cockpits dieser Autos wird man dann wieder auf Schmetterlinge treffen, denn in den LCD-Displays flattern sie symbolisch für umweltschonende Fortbewegung. Zu den Neuheiten gehört auch der Lieferwagen Transit Connect Electric, der dieses Jahr in Deutschland auf den Markt kommen soll. Axel F. Busse/mid mid/afb Ford
Ford Autohäuser
Ford Jahreswagen
Die mit Theaternebel und von der Hallendecke regnende Papier-Schmetterlinge inszenierte Pressekonferenz in der Joe Louis Arena abseits der Messehalle konnte jedoch eines nicht verbergen: Die Modellpolitik wird auch in den USA "globaler" ausgerichtet. So stehen die einstmals als typisch amerikanisch erkennbaren Produkte nicht mehr im Mittelpunkt wie noch vor Jahren. Fords Erscheinungsbild wird heute klar von Europa aus dominiert, was Modelle wie C-Max, Mondeo und der angekündigte Focus Electric belegen. Auch der Fiesta wird - wie von langer Hand geplant - in den USA Einzug halten, dort sogar als Stufenheck-Variante. Die sogenannte C-Plattform bildet dabei die Grund-Architektur für das künftig in 120 Ländern der Erde umzusetzende Fahrzeugkonzept. Zugleich liefert sie die Grundlage für die hybridisierten Modellversionen. Eine verstärkte Gleichteilestrategie soll dabei Rentabilität garantieren.
Weder die Sportwagen-Ikone Mustang noch das Jahrzehnte lang meistverkaufte Auto in Amerika, der Ford F 150, waren auf der Bühne der Arena in Detroit zu sehen. Stattdessen ließ die Dramaturgie der Show das Konzeptauto Vertrek aus den Nebelschwaden erscheinen. Auch der Name ist europäischen Ursprungs: In der niederländischen Sprache bedeutet der Begriff "Abreise oder Abfahrt". Auf zu neuen Ufern also - was auch die Aufgabe des "Weltautos" zu seinem Serienstart ziemlich gut beschreiben dürfte. In der Seitenansicht ist das Fahrzeug dem Audi Q7 nicht unähnlich. Das nach US-Maßstäben eher bescheiden dimensionierte SUV ist laut Entwicklungschef Derrick Kuzak auch als Signal zu verstehen: "Wir demonstrieren, welche Möglichkeiten uns dieser global ausgerichtete Ansatz eröffnet, in dem das Herzstück unserer Modellpalette rund um die Welt umgesetzt wird."
Unweit der Messehalle am Detroit River kann man derweil beobachten, mit welcher Energie Ford die kombinierte Schlankheits- und Verjüngungskur durchzieht. Allenthalben wurden Unsinnigkeiten identifiziert und ausgemerzt, wie etwa die Verwendung von rund 70 verschiedenen Tankdeckeln für die Modellpalette. Sie alle mussten in der Vergangenheit jeder für sich konstruiert, technisch geprüft, eventuell vom Zulieferer nachgebessert, abgenommen, eingebaut und auf Lager gehalten werden - eine teure Vielfalt, die keinen Kundenvorteil bringt.
Im Michigan Assembly Plant (MAP), dem Focus-Werk für den amerikanischen Markt, wird gerade "Autobauen 2.0" geübt. Nirgends ist Fords Wandel deutlicher zu sehen als an diesem Standort. Wo zuletzt bis zu 320 000 SUV jährlich montiert wurden, laufen jetzt Kompaktwagen vom Band. Die Produktion nach neuesten Qualitätsstandards ist so flexibel, dass auf derselben Fertigungsstraße die unterschiedlichsten Karosserie- und Modellformen direkt hintereinander produziert werden können. Frei programmierbare Schweißroboter zum Beispiel, in vielen Werken seit Jahren Standard, werden dort von einem neuen Halteapparat unterstützt, dessen Greif- und Fixpunkte sich ebenfalls an wechselnde Formen der Blechrohteile anpassen können.
Die MAP-Autos sind konventionell angetrieben, doch Ford macht auf dem Gebiet der Elektromobilität Tempo. Rund um den zur Messe angekündigten Focus Electric gibt es bereits eine Reihe von Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Projekte, deren Marktreife das Unternehmen für 2013 verspricht. In den Cockpits dieser Autos wird man dann wieder auf Schmetterlinge treffen, denn in den LCD-Displays flattern sie symbolisch für umweltschonende Fortbewegung. Zu den Neuheiten gehört auch der Lieferwagen Transit Connect Electric, der dieses Jahr in Deutschland auf den Markt kommen soll. Axel F. Busse/mid mid/afb Ford
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