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Sitz-Crashtest - Autositze beweisen ihre Sicherheit

13 Dezember, 2010

Vermindertes Unfallrisiko dank Für ein möglichst minimales Verletzungsrisiko bei Unfällen wird jedes Bauteil im Auto zahlreichen Prüfungen unterzogen. Auch Autositze müssen beispielsweise ihre Sicherheit beweisen, ehe sie serienmäßig verbaut werden.

Eine weitere Crashtest-Anlage eigens für Sitze hat nun der Zulieferer Johnson Controls in seiner Europa-Zentrale in Burscheid in Betrieb genommen.

Sitze sind das Verbindungsstück zwischen Auto und Passagier. Aus Sicht des Autokäufers sollen sie vor allem bequem sein, damit auch längere Fahrten nicht zur Tortur werden. Dabei müssen sie allerdings auch ausreichend Schutz
bieten: Im Ernstfall werden Fahrer und Passagiere in die Sitze zurückgepresst, enorme Kräfte wirken auf Mensch und Gestühl ein. Der Sitz muss standhaft bleiben und darf sich nicht verformen, so dass die Passagiere sich möglicherweise gar daran verletzen. Auch ein im Sitz integrierter Seitenairbag darf nicht zur tödlichen Gefahr werden, schließlich soll er schützen statt verletzen.

Damit dies nicht passiert, testet unter anderem Johnson Controls die Sitze jeglicher Form und jeglichen Materials auf ihre Alltagstauglichkeit und vor allem auf ihre Sicherheit. Während der simulierte Frontaufprall vor allem für die Tests von Rückhaltsystemen und Airbags wichtig ist, steht bei Sitzsystemen der Heckaufprall im Vordergrund, bei dem die Passagiere in den Sitz gedrückt werden. Ein neuer Prüfstand ermöglicht entsprechende Tests.
Auf zwei Führungsschienen bewegt sich ein Schlitten, auf dem die meist mit Dummy-Puppen besetzten Sitze installiert sind. Durch eine Kolbenstange eines überdimensionalen Pneumatikzylinders werden sie mit dem 65-fachen der Erdbeschleunigung innerhalb von nur 20 Millisekunden auf bis zu 85 km/h beschleunigt.

Beim plötzlichen Stoppen oder Aufprall wird die Reaktion des Sitzes und der daraufsitzenden Dummys beobachtet. Sieben Highspeed-Kameras liefern hierfür bis zu 4 000 Bildaufnahmen pro Sekunde. Detailreich kann so festgehalten werden, wie sich die Körper der Dummys in welcher Phase bewegen und wo sie eventuell Kontakt zu Interieurkomponenten haben. Im Ernstfall könnte dies der Aufprall des Kopfes gegen das Armaturenbrett oder die Seitenscheibe sein. Die sogenannten Aufschlagtests geben hierüber Aufschluss. Außerdem liefern Beschleunigungssensoren und Kraftmessdosen weitere Daten, die für die Entwicklung von Sitzen insbesondere bei unterschiedlich großen Personen, die darauf Platz nehmen, notwendig sind.
Nur wenn es keine Beanstandungen gibt, dürfen die Sitze später auch so in Serie eingebaut werden. Schließlich sollen sie nicht nur bequem, sondern auch sicher sein. mid/bp Johnson Controls

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