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Führerscheinprüfung - Jeder Vierte fällt durch

15 September, 2010

Jeder vierte Aspirant auf einen Führerschein fällt bei der Führerscheinprüfung durch. Bundesweit beträgt die Misserfolgsquote 27,7 Prozent,

in Ostdeutschland steigt der Anteil erfolgloser Führerscheinprüfungen sogar auf bis zu 44 Prozent. Dies geht aus einer Studie hervor, die ACE Auto Club Europa nach Auswertung von Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes am Dienstag in Stuttgart veröffentlicht hat. Über alle Führerscheinklassen hinweg wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr (2009) knapp 1,5 Millionen neue Fahrerlaubnisbescheinigungen ausgestellt.

Auffälliges West-Ost-Gefälle
Der ACE kritisierte die Durchfallquote in mehreren ostdeutschen Bundesländern als „viel zu hoch“. Die Fahrschulen dort müssten sich angesichts der zahlreichen negativen Prüfergebnisse zum Handeln herausgefordert fühlen. Aus Sicht des Clubs geht es vor allem darum, den theoretischen Unterricht und die Unterweisung im praktischen Teil der Fahrausbildung nachhaltig zu verbessern.

Der ACE hatte bereits 2005 darauf hingewiesen, dass Absolventen aus ostdeutschen Fahrschulen auffällig häufiger patzten als jene aus anderen Bundesländern. Trotz gleicher Fragestellungen im Theorieteil und gleicher Anforderungen im fahrpraktischen Teil der Prüfungen ist im Ergebnis ein deutliches West-Ost-Gefälle festzustellen. Die Werte der Theorie-Tests sind nach Angaben des ACE im bundesweiten Durchschnitt mit 29,94 Prozent Durchfallquote schlechter als die der praktischen Fahrprüfung (25,37 Prozent). Die fünf ostdeutschen Bundesländer rangieren bei allen Prüfungen auf den hinteren Plätzen. Durchfallquoten von mehr als 40 Prozent im theoretischen Teil sind üblich, Schlusslicht Sachsen-Anhalt bringt es hier sogar auf knapp 44 Prozent. Ähnlich sieht es bei den praktischen Fahrproben aus, die in den neuen Ländern von etwa jedem Dritten nicht zur Zufriedenheit des Prüfers absolviert werden. Schlusslicht in der Praxis-Prüfung ist allerdings Hamburg, wo vier von zehn Prüflingen nicht bestehen.

Der ACE kritisiert das Fehlen einer wirklichen Ursachenforschung, obwohl das Dilemma des schlechten Abschneidens ostdeutscher Fahrschüler seit Jahren bekannt ist.

Es dränge sich der Verdacht auf, dass es in der Branche kein aufrichtiges Interesse an einer Verbesserung der Situation gäbe. Möglicherweise liege der Grund darin, dass sowohl Fahrschulen als auch Prüforganisationen an Wiederholungsprüfungen gut verdienten. Der Sprecher der Deutschen Fahrlehrer-Akademie Gernot Heiler wies in diesem Zusammenhang gegenüber dem ACE auf das Überangebot von Fahrschulleistungen in den neuen Bundesländern hin. Dies führe zu einer massiven Konkurrenz der Fahrschulen untereinander.
„Eine permanent höhere Durchfallquote könnte für Fahrschulen und Prüforganisationen eine höhere Auslastung ihrer Kapazitäten und somit höhere Rendite bedeuten“, warnte Heiler.

Neben Hessen haben Schleswig-Holstein und Niedersachsen die besten Ergebnisse in Fahrschulprüfungen vorzuweisen. Im Bundesland Niedersachsen wurde die neue Verkehrspädagogik „Begleitetes Fahren ab 17“ bereits 2004 eingeführt. Erst von 2011 an soll es dafür ein bundesweit geltendes Gesetz geben.

Fahrschülerinnen überrunden Fahrschüler – 17-Jährige schneiden besser ab Laut ACE ist die Zahl der Fahrerlaubnisprüfungen gegenüber dem Vorjahr (2008) um etwa zehn Prozent zurückgegangen. Die Pkw-Führerscheine der Klassen B beziehungsweise BE sind weiterhin die Favoriten vor allem bei jungen Menschen.

Mehr als 88 Prozent aller Pkw-Führerscheinaspiranten waren unter 25 Jahre alt. Besonders groß ist das Interesse am begleiteten Fahren ab 17 Jahren. Jeder Dritte, der 2009 eine frische Pkw-Fahrerlaubnis erwarb, war noch nicht volljährig. Bei den Ersterteilungen von Führerscheinen haben Fahrschülerinnen ihre männlichen Kollegen zahlenmäßig mittlerweile überrundet.
www.ace-online.de

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