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Mittelklasse-Kombis - Reise-Diesel-Vergleich

07 September, 2010

Test-Paarung Mazda6 Kombi gegen Opel Insignia Sports Tourer: Mittelklasse-Kombis müssen viele Ansprüche erfüllen.

Vor allem sollten sie einen großen Gepäckraum und hohe Zuladung besitzen, schnell ihr meist weit entferntes Reiseziel erreichen und dabei möglichst wenig Kraftstoff verbrauchen. Die oft umfangreich ausgestatteten Kombis zu Preisen von deutlich mehr als 30 000 Euro sprechen heute weniger die typische Familie an, sondern eher eilige Geschäftsleute. Auf diese Klientel zielen zum Beispiel der Opel Insignia Sports Tourer und der Mazda 6 Kombi, beide in der Test-Paarung von starken Dieselmotoren angetrieben.

Das repräsentative Äußere der edlen Transporter spricht für sich. Zwar können die Kombis der Mittelklasse zumindest im Imagewert den Premium-Modellen BMW 5er Touring, Audi A6 Avant und Mercedes E-Klasse T-Modell nicht ganz das Wasser reichen, aber dafür halten sie sich auch in der Anschaffung und im Unterhalt noch deutlich in Grenzen. Von den Außenmaßen und vom Nutzwert her haben sie jedenfalls aufgeschlossen. Üblich sind im Segment mindestens 4,80 Meter Außenlänge. Der Mazda 6 Kombi schafft das gerade, der Opel Insignia Sports Tourer ist um rund zwölf Zentimeter länger.

Aber auf den Inhalt kommt es bekanntlich an: Die Kombi-Version des Insignia fasst 540 Liter bis 1 530 Liter Gepäckvolumen, das Stauabteil des Mazda 6 kommt mit 519 Liter in der Grundeinstellung nicht ganz dran, maximal sind allerdings 1 751 Liter möglich. Als praktisch erweist sich beim Mazda der Hebel im Kofferraum zum Zusammenfalten der Rücksitzbank; gut ist zudem das in einer Kassette liegende Trennnetz zur Abtrennung des Laderaums.
Mancher schaut eher auf die Zuladekapazität, auch da kann der Mazda überzeugen, der mit 545 Kilogramm rund 110 Kilo mehr wegschleppt als der Opel.

Gleichstand herrscht bei der guten Nutzbarkeit der Laderäume, sie sind flach und eben. Den Zugang stören jedoch beim Insignia Sports Tourer der Überhang des Stoßfängers genauso wie die seitlich herumgezogenen Ecken der Heckklappe. Wer hinten steht oder um das Fahrzeug geht, kann leicht unangenehme Bekanntschaft mit diesem hervorstehenden Teil machen. Ähnliches kann beim Schließvorgang mit dem elektrischen Mechanismus passieren.

Im Innenraum der beiden fühlen sich selbst XXL-Erwachsene gut untergebracht, nur das seitlich eingezogene Dach schränkt das Raumgefühl beim Insignia etwas ein. Sein Cockpit ist ansprechend gestaltet. Mazda setzt stärker auf sportliche Optik, hat aber durch die Lenkradtasten Bedienschwächen.
Beide Kandidaten treten im Test mit starker Dieselmotorisierung an. Der Opel holt aus 2,0 Liter Hubraum 118 kW/160 PS, noch mehr Leistung hat der Mazda mit 132 kW/180 PS aus 2,2 Liter Hubraum. Den Unterschied spürt der Fahrer durchaus in der Praxis: Der Opel-Vierzylinder zieht nach einer leichten Anfahrschwäche wegen der langen Übersetzung des Sechsganggetriebes nicht so kräftig durch wie das Mazda-Äquivalent. Der Insignia Sports Tourer verbirgt weder innen noch außen, dass unter der Haube ein Selbstzünder arbeitet. Der stärkere Mazda-Diesel legt die besseren Beschleunigungs- und Elastizitätswerte hin, fordert aber im Praxisverbrauch nicht mehr Treibstoff als der Rüsselsheimer. Beide genehmigten sich gut sieben Liter auf 100 Kilometern. Auf zügiger Autobahnfahrt, dem typischen Umfeld des eiligen Fernfahrers, kommen beide auf Werte von 8 Liter bis 9 Liter je 100 Kilometer.

Wie es sich für größere Reisewagen gehört, bieten beide Kombis einen gelungenen Mix aus Fahrkomfort und straffer Fahrwerksabstimmung. Beide Fronttriebler geben sich zudem recht fahrdynamisch. Nach dem Facelift im Frühjahr lenkt sich der Mazda 6 präziser und nicht zuletzt ist die Geräuschdämmung besser. Wirksamere Bremsen hat allerdings der Insignia.

Für die starken Dieselmodelle rufen die Hersteller Preise deutlich über 30 000 Euro auf. Bei Mazda startet die Liste mit 32 890 Euro. Dafür ist aber viel Ausstattung an Bord: Klimaautomatik, CD-Wechsler, Spurwechsel-Assistent, Tempomat, schlüsselloser Zugang, 18 Zoll-Felgen und einiges mehr. Opel bietet sein Modell bereits für 31 495 Euro an, die Ausstattung ist insgesamt weniger umfangreich, dafür ist im Gegensatz zum Mazda ein festeingebautes Navigationssystem an Bord. Ingo Reuss/mid

Teststenogramm Mazda 6 Kombi 2.2 MRZ-CD:
gute Raumausnutzung, großes Maximalvolumen bei umgeklappten Rücksitzen, hohe Zuladung; kraftvoller, drehfreudiger und elastischer Diesel, günstige Verbrauchswerte angesichts der hohen Leistung; gelungene Fahrwerksabstimmung, präzise Lenkung, mäßige Verzögerungswerte;
2,2-Liter-Vierzylinderdiesel mit 132 kW/180 PS, max. Drehmoment: 400 Nm zwischen 1 800 und 3 000 U/min, null bis 100 km/h: 8,7 Sek.,
Höchstgeschwindigkeit: 218 km/h, Verbrauch: 5,4 l/100 Kilometer,
CO2-Ausstoß: 142 g/km; Preis ab 32 390 Euro.

Opel Insignia Sports Tourer 2.0 CDTi:
durchschnittliches Platzangebot, großer, variabler Kofferraum, mäßige Zuladekapazität; Diesel etwas müde, rauer Motorlauf, niedriger Verbrauch, fahrdynamischer Fronttriebler, gekonnte Fahrwerksabstimmung;
2,0-Liter-Vierzylinderdiesel mit 118 kW/160 PS, max. Drehmoment 350 Nm bei 1 750 bis 2 500 U/min, null bis 100 km/h 9,9 s, 212 km/h, Verbrauch 6,0 l/100 km, CO2-Ausstoß 159 g/km; Preis ab 31 095 Euro. mid/ir

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