Wissenswertes zur Mischbereifung
 

Mischbereifung - Was Sie wissen sollten


Fragen und Antworten zur Mischbereifung, wie sind Mischreifen gemäß geltender StVZO erlaubt, was sind die Vorteile, Mischbereifung aus Winter- und Sommerreifen bzw. auf einer Achse?

Hier finden Sie die Antworten auf Ihre Fragen zum Thema Mischreifen.
Man spricht bei einem Fahrzeug von Mischbereifung, wenn der Radbestand eines PKWs aus Sommer-, Winter- und/oder Ganzjahresreifen besteht. Auch als Mischreifen bezeichnet, wird eine Kombination aus Radial- und Diagonalreifen.
Im Inneren eines Radialreifens befinden sich mehrere Kordlagen. Diese sind lotrecht aufeinander liegend angebracht. Man kann sagen 90 Grad zur Fahrtrichtung. Bei Diagonalreifen hingegen, sind die in der Karkasse verarbeiteten Gewebeflächen diagonal, also bis zu 40 Grad, in einem spitzen Winkel, zur Fahrtrichtung angebracht.

Welche Mischbereifung ist erlaubt laut der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung, kurz StVZO?
Eine Kombination aus Radial- und Diagonalreifen ist laut StVZO §36 Abs. 2a verboten.
Zulässig ist jedoch eine Mischung aus Sommer- und Winterbereifung. Ob das von Vorteil ist, ist fraglich.
Mischen Sie verschiedene Radgrößen, so fällt das auch unter den Fall der Mischbereifung und ist nur erlaubt, wenn es laut Fahrzeugpapieren genehmigt ist. Unterschiedliche Reifengrößen auf Hinterachse und Vorderachse zu fahren ist nur nach einer Eintragung möglich.

Ist Mischbereifung erlaubt oder verboten?
Hier finden Sie unser übersichtliche Tabelle mit den verschiedenen Möglichkeiten von Rad- und Reifen-Kombinationen:
Kombinationen aus: Erlaubt: Verboten:
Diagonal- mit Radialreifen X
Sommer- und Winterreifen (aber nicht empfehlenswert) X
unterschiedlichen Größen (soweit lt. Fahrzeugschein auf Vorder- und Hinterachse nicht ausdrücklich erlaubt) X
Reifen unterschiedlicher Hersteller oder Modell-Bezeichnungen (aber nicht empfehlenswert) X
unterschiedlich starke Profiltiefe (aber nicht empfehlenswert) X
Run-Flat-Reifen (Spezialreifen) mit Standard-Reifen X
Sind Run-Flat-Reifen gemäß den Fahrzeugpapieren vorgeschrieben, ist eine Misch-Kombination grundsätzlich nicht möglich. X


Was sind die Vorteile und Nachteile, wenn Sie mit Mischreifen fahren?
Vorteile von Mischbereifung gibt es grundsätzlich keine.
Man kann aber sagen, dass Radialreifen stabiler sind und somit auch schwerer zu beschädigen. Beispielsweise bei Schnitten. Sie haben sowohl einen geringeren Kraftstoffverbrauch, als auch Rollwiderstand als Diagonalreifen. Außerdem ist bei schnellerem Fahren die Wärmeentwicklung dennoch recht niedrig. Diagonalreifen bieten hingegen ein ruhigeres Fahren und gute Stabilität des Fahrzeugs.
Nachteile: Dennoch kann das Mischen von verschiedenen Reifenarten dazu führen, dass der Bremsweg länger wird, die Fahrstabilität geringer und das Fahrzeug in den Kurven auszubrechen droht. Auch die Gefahr von Aquaplaning wird verstärkt. Abgesehen vom Personenschaden, der entstehen kann, kann die Mischbereifung zu Schäden am Auto führen. Am Mitteldifferenzial vergleichsweise.

Hinweis - Das sollten Sie wissen:
Auch die Kombination aus verschiedenen Reifenherstellern sollten Sie nicht wählen. Auch dann nicht, wenn es sich beispielsweise um vier Sommerreifen handelt, drei davon von Goodyear und einer von Dunlop. Am besten ist es, wenn Sie bei alle vier Reifen den gleich Pneus montieren, zumindest auf einer Achse. Auch eine Mischung von Neu- und Gebrauchtreifen ist nicht empfehlenswert.

Wirksamkeit der Winterreifen-Regelung?
Die Neuerung seit Januar 2018 löst die alte M+S Reifenkennzeichnung ab. Das M+S Zeichen, das für Matsch und Schnee steht, ist weder rechtlich geschützt noch ein Qualitätssiegel. Die Problematik dieser Kennzeichnung ist seit Einführung der situativen Winterreifenpflicht bekannt und wurde nun konkretisiert. Die entsprechende Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) wurde vorgenommen. Die wintertaugliche Bereifung muss nun konkrete Prüfkriterien erfüllen, um als Winterpneus gemäß § 36 Abs. 4 StVZO eingestuft zu werden. Übergangsweise bis September 2024 erfüllen jedoch bereits hergestellte Fahrzeugreifen mit dem M+S-Symbol ("Mud and Snow" beziehungsweise "Matsch und Schnee") noch die Winterreifenpflicht.

Wann ist eine Mischbereifung erlaubt?
Gemäß der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung wird als Mischbereifung die Kombination von Reifen verschiedener Bauart bezeichnet. Grundsätzlich erlaubt ist eine Reifen-Kombination mit unterschiedlichen Reifenhersteller, Materialzusammensetzung und Profiltiefe. Nicht erlaubt ist die unterschiedliche Reifenbreite oder Reifengröße.

Mischbereifung an Motorrad, PKW und LKW:
An einem Pkw dürfen laut der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO § 36 Absatz 2a) nur Diagonal- oder Radialreifen aufgezogen werden. Erlaubt sind zum Beispiel Reifen-Kombination unterschiedlicher Profiltiefe, Materialzusammensetzung, Modelle oder Hersteller. Bei verschiedene Reifenbreiten sieht der Gesetzgeber vor, dass diese nur erlaubt sind, wenn dies vom Hersteller freigegeben ist.
Auf dem Motorrad darf man grundsätzlich in D nur Reifen eines Herstellers und eines Profiltyps fahren. Im Gegensatz zum Auto, bei dem diese Vorgabe nur für jede Achse gilt.
Auf einem LKW werden je nach Achse regelmäßig unterschiedliche Reifen angebracht, aber dies ist häufig so vorgeschrieben.


Was ist bei einer Mischbereifung im Winter und Sommer zu beachten?
Was sind die Vor- und Nachteile einer Mischbereifung für das Motorrad oder Auto bzw. auf einer Achse?


Fahrzeugreifen - Sind noch Sommerreifen aus dem vergangenen Jahr vorhanden, sollten die Sommerpneus auf Beschädigungen geprüft werden. Ferner gilt es, unbedingt das Alter der Reifen sowie die Profiltiefe zu kontrollieren. Sind die Autoreifen älter als sechs Jahre, sollte eine Expertin oder ein Experte die Reifen-Tauglichkeit begutachten.
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Autoreifenwechsel - Vor der Reifenmontage sollte die Profiltiefe gemessen werden. Neue Reifen sollten bei weniger als 3 Millimetern aufgezogen werden. Die Radschrauben müssen nach dem Reifenwechsel nach etwa 100 bis 200 Kilometern nachgezogen werden.

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