Reifendruck - Tabelle, Kontrolle, Folgen
Reifendruck messen und richtig einstellen. Regelmäßiges Kontrollieren des Reifenluftdrucks bringt Vorteile. Tipps zur Reifendruck Tabelle, RDKS, Reifenfülldruck und Unterdruck.
Wie prüft man den Reifendruck?
Erläuterung Reifendruck:
Als Reifendruck wird der Luftdruck in einem mit Luft gefülltem Reifen bezeichnet.
Allgemein:
Der Reifendruck eines Luftreifens muss je nach Fahrzeug und Richtlinie optimal eingestellt werden. Genauso wichtig sind regelmäßige Kontrollen.
Er ist ausschlaggebend für die Funktion- und Verwendungsfähigkeit des Reifens.
Als Reifendruckkontrollsystem bezeichnete Geräte sind jetzt immer mehr in PKWs zu finden, denn es kann ab und an mal vorkommen, dass der Reifendruck, auch Inbetriebnahme, durch Erwärmung ansteigt.
Daher gilt: Reifendruckangaben berufen sich immer auf den Luftreifen im kalten Zustand.
Für Neuwagen ist eine ständige Reifendruck-Überwachung anhand eines RDKS (Reifendruckkontrollsystems) seit November des Jahres 2014 Pflicht.
Angegeben wird der Luftdruck in der Einheit bar. Dabei ist aber zu beachten, dass die Angaben vom Hersteller, den Überdruck im Verhältnis zum Luftdruck/Umgebungsdruck meinen. Nicht den absoluten Druck!
Sprich: Ist ein Reifendruck von 2,5 bar angegeben, heißt das, dass der Reifendruck 2,5 bar über dem Umgebungsdruck von beispielsweise 1,2 bar liegen muss. Geht man dann vom absoluten Reifendruck aus, wird von 3,7 bar gesprochen. Überdruck und Umgebungsdruck ergeben also den absoluten Luftdruck.
Wie hoch ist der normale Luftdruck?
Luftdruck bildet sich innerhalb der Erdatmosphäre und ist der hydrostatische Druck der Luft.
Man kann es sich so vorstellen: Auf der Erde wirkt eine Anziehungskraft. Diese Anziehungskraft wirkt auch auf die Luft. All die Luft über uns, wirkt einen Druck auf uns auf, auch wenn wir das nicht merken. Dies ist der so genannte Luftdruck, der Druck der Luft.
Luftdruck wiederum ist die Größeneinheit, welche angibt, wie viel Raum die Luftteilchen innerhalb eines geschlossenen Bereichs haben.
Der Luftdruck bzw. Reifendruck ist also dann hoch, wenn zwischen den einzelnen Teilchen nur wenig Abstand herrscht, sie also wenig Platz haben.
Genauso verhält es sich anders herum. Je mehr Areal, desto geringer der Abstand, aber desto höher der Reifendruck/ Luftdruck.
Wo findet man den richtigen Reifendruck?
Reifendruck Tabelle:
Die Reifenhersteller geben für den korrekten Gebrauch der Pneus eine Reifendrucktabelle heraus. In diesen Tabellen finden Sie für die unterschiedlichen Reifenarten und Größen zum einen die entsprechende Luftdruck-Menge und zum anderen Angaben über die Tragfähigkeit der Autoreifen mittels Buchstaben. Diese Reifendrucktabellen sind sowohl für Sie als auch für Verkäufer und Monteur wichtig, um den richtigen Druck für die jeweilige Reifenart in die entsprechenden Reifen zu füllen.
Im Überblick finden Sie eine Reifendruck-Tabelle. Hier haben Sie die Möglichkeit, den Reifendruck in den verschiedenen Maßeinheiten (kPa, bar, psi und kp/cm2) zu vergleichen:
Kilopascal (kPa) | Bar | Psi | Kilopond (kp/cm2) |
150 | 1,5 | 21,8 | 1,53 |
160 | 1,6 | 23,2 | 1,63 |
170 | 1,7 | 24,7 | 1,73 |
180 | 1,8 | 26,1 | 1,84 |
190 | 1,9 | 27,6 | 1,94 |
200 | 2,0 | 29,0 | 2,04 |
210 | 2,1 | 30,5 | 2,14 |
220 | 2,2 | 31,9 | 2,24 |
230 | 2,3 | 33,4 | 2,35 |
240 | 2,4 | 34,8 | 2,45 |
250 | 2,5 | 36,3 | 2,55 |
260 | 2,6 | 37,7 | 2,65 |
270 | 2,7 | 39,2 | 2,75 |
280 | 2,8 | 40,6 | 2,86 |
290 | 2,9 | 42,1 | 2,96 |
300 | 3,0 | 43,5 | 3,06 |
Was sollte man beim Kontrollieren der Reifen berücksichtigen?
Reifenexperten empfehlen:
Experten empfehlen, sich beim Reifendruck auch nach den Daten im Fahrzeug zu orientieren. Nachlesen können Sie diese Angaben entweder im Tankdeckel, Türholm oder in der Betriebsanleitung.
Auch wird dazu geraten, den Reifendruck 0,1 bis 0,2 Bar über den angegeben Wert anzuheben. So werden Kurveneigenschaften und Lenkfähigkeit optimiert und der Bremsweg etwas verringert.
Dies wird geraten bei einer dauerhaften Geschwindigkeit, wie zum Beispiel bei längeren Fahrten auf der Autobahn, wenn Sie die Fahrzeug-Belastung ausnutzen (Beladen für einen Umzug) oder auf Schotterstraßen unterwegs sind.
In den Wintermonaten empfehlen Experten, etwas mehr Luft in den Autoreifen zu füllen als bei den Sommerreifen.
Mehrere Jahre lang hat man ein Reserverad immer mit dabei und vergisst ganz, ihm auch ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken.
Wird der Ersatzreifen ganz unerwartet doch einmal benötigt und soll zum Einsatz kommen, kann es schon mal vorkommen, dass der Luftdruck auf weniger als 1 Bar gefallen ist.
Ein kleiner Tipp: Ins "Fünfte Rad am Wagen" bedenkenlos 0,5 Bar zusätzlich pumpen.
Denken Sie auch immer an regelmäßige Kontrollen dessen (mindestens 1-2 mal im Jahr)!
Wie stellt man den Reifenfülldruck richtig ein?
Um den korrekten Reifendruck einzustellen, müssen Sie zuerst den Druck korrekt messen.
Wie geht man richtig vor und welche Varianten gibt es?
Möglichkeit 1:
Verwenden Sie herkömmliche Reifenprüfgeräte. Diese kann man schon für knapp 10 Euro in Baumärkten, Onlineshops oder im Autozubehörhandel erwerben.
Als Erstes wird das Ventil geöffnet und das Prüfgerät fest auf dem Ventil angebracht. Jetzt kann der aktuelle Luftdruck einfach abgelesen werden.
Schade daran ist nur, dass man eben nur ablesen und nichts in den Reifen geben beziehungsweise entnehmen kann.
Möglichkeit 2:
Anhand von einem Kompressor. Geradewegs am Druckschlauch einen Reifenfüller anschließen, Anschlussstück auf das Ventil setzen und Hebel nach unten drücken.
Da die Druckpistole zusätzlich ein Monometer beinhaltet, können Sie den Reifendruck ablesen.
Möchten Sie nun mehr Luftdruck im Reifen, bedienen Sie sich der Druckpistole.
Wollen Sie jedoch etwas Luft herauslassen. So öffnen Sie das Ventil, seitlich an der Druckpistole, sorgsam.
Möglichkeit 3:
Das Messen des Luftdrucks an der Tankstelle.
Zunächst muss die auf dem Ventil sitzende Gummikappe abgenommen werden. Nun wird der Mess-Stutzen, vom zuvor zur Verfügung gestellten Manometer, auf dem Ventil angebracht.
Der Reifendruck wird in der Einheit "atü" dargestellt.
Die zwei Tasten "Plus" und "Minus" helfen Ihnen den gewünschten Reifendruck zu erlangen. Logischer Weise wird durch das Plus etwas Luft in den Reifen gelassen und durch das Minus etwas herausgenommen.
Zum Schluss wird das Monometer wieder entfernt, die Gummikappe angebracht und fertig.
Warum ist ein richtiger Reifendruck wichtig?
Der richtig eingestellte Reifendruck ist daher äußerst wichtig, da er sich auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs auswirkt.
Sprich: Man profitiert von einigen Vorteilen!
Vorteile:
Gleich mehrere Vorteile lassen sich durch einen ideal eingestellten Reifen verbuchen.
Dazu zählt ein besseres Bremsverhalten, denn der Reifen setzt mit dem gesamten Profil auf der Straße auf und hat so eine größere Reibungsfläche. Auch in den Kurven verhält sich das Fahrzeug deutlich besser.
Generell wird das Fahrverhalten auf den Straßen optimiert, genauso wie der Rollwiderstand. Die Fahrsicherheit nimmt zu und die Gefahr, dass der Reifen ausbrechen könnte, ab.
Zu einem Wärmestau in den Reifen kommt es erst gar nicht, dessen wird hierdurch verhindert.
Ein weiterer positiver Aspekt ist der Spritverbrauch. Er ist bei korrekt aufgepumpten Reifen um einiges geringer und die Umwelt wird dank weniger CO2 Ausstoß geschont.
Außerdem wird die Abnutzung der Reifen verlangsamt. So bleibt die Struktur des Reifens ebenfalls besser erhalten, was sich auf Handling und Traktion widerspiegelt.
Der Verschleiß wird verringert und die Unfallgefahr drastisch gesenkt.
Ein weiterer Aspekt ist, dass der Reifen für die komplette, vom Hersteller angegebene Kilometerleistung verwendet werden kann.
Ist der Reifendruck richtig eingestellt, biegen sich auch die Seitenwände weniger und die Lauffläche wird weniger ausgebeult.
Zu guter Letzt profitiert man von einem gut stabilisiertem und in technischer Hinsicht korrekt arbeitenden Autoreifen.