Winterreifen von A wie Alter bis Z wie Zeitraum
Hier finden Sie Wissenswertes über Winterreifen. Tipps und Infos zu Winterreifentests, Reifenalter, Winterreifensatz, Reifenfülldruck und die richtige Lagerung.
Glätte, Nässe und Matsch machen Autofahren riskant - es sei denn, Sie beachten einige Tipps. Besonders wichtig: Rüsten Sie rechtzeitig vor Wintereinbruch auf Reifen mit Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) um! Diese Reifen sorgen für bessere Fahrbahnhaftung und verhindern durch ihre speziellen Profileigenschaften, dass Sie ins Schleudern geraten. Die Kennzeichnung "M+S", die für Matsch und Schnee steht, ist weder ein Qualitätssiegel noch rechtlich geschützt. Man findet diese Reifenkennzeichnung teilweise auch auf untauglichen Produkten aus Fernost und hat daher praktisch keine Bedeutung. Das Problem der M+S Reifenkennzeichnung ist seit Einführung der situativen Winterreifenpflicht bekannt. Aussagekräftiger ist das Schneeflocken- bzw. Alpine-Symbol, Three Peaks on a Mountain Snowflake (TPMS), denn hier müssen die Pneus gegen einen Referenzreifen antreten und einen Test auf Schnee bestehen. Die entsprechende StVO-Änderung ist gemäß § 2 Absatz 3a StVO in Kraft getreten. Neu produzierte Ganzjahresreifen und Winterreifen müssen seit 2018 zwingend mit dem 3PMFS-Symbol aus Schneeflocke und Bergpiktogramm versehen sein. Bis Ende September 2024 galt eine Übergangsfrist für das Fahren mit Winterreifen ohne Schneeflockensymbol.
Spätestens mit dem ersten Schnee werden viele Autofahrer an ihre Winterreifen erinnert. Um lange Wartezeiten auf das ummontieren beim Reifenhändler zu vermeiden und Lieferengpässe zu umgehen, ist es empfehlenswert, sich frühzeitig auf den Reifenwechsel einzustellen. Je nach geographischer Lage und Einsatz kann das zwischen Anfang Oktober und Anfang November sein. Nachts sinken die Temperaturen dann teilweise schon auf recht niedrige Werte ab.. Beachten Sie deshalb: Schon ab einer Temperatur von unter +7° Celsius können Sommerreifen verhärten. Dadurch geht die Flexibilität verloren, um besonders beim Anfahren und in der Kurve genügend Gripp aufzubauen. Die Laufflächenmischung von Winterreifen bleibt auch bei niedrigen Temperaturen elastisch und griffig. Deshalb lohnt sich der Einsatz von Winterreifen schon weit vor dem ersten Frost.
Nur kompletter Winterreifensatz sorgt für Fahrsicherheit:
Auf den ersten Blick erscheint es logisch und kostengünstig, auf die Antriebsräder Winterreifen zu montieren und die nicht getriebene Räder auf dem Sommerreifen weiterlaufen zu lassen. Diese Anordnung ist mit erheblichen Sicherheitsrisiken verbunden. Beim Bremsen wird das Gewicht auf die Vorderräder verlagert. Fahrzeuge mit Heckantrieb würden dann aber hauptsächlich über die wenig griffigen vorderen Sommerprofile verzögert.
Montieren Sie unbedingt alle vier Winterreifen! Keinesfalls sollten Sie nur die Antriebsachse mit Winterreifen ausstatten, da sonst die Gefahr besteht, dass das Fahrzeug ins Schleudern kommt - vor allem in Kurven!
Und beim Frontantrieb?
Funktioniert auch nicht, denn die unterschiedliche Traktion und Seitenführung lässt das Fahrzeug in Kurven frühzeitig ausbrechen. Volle Sicherheit ist daher nur dann gewährleistet, wenn an allen vier Naben Winterreifen montiert sind.
Unser Sicherheitstipp:
Montieren Sie auf allen Radpositionen Winterreifen an Ihrem Fahrzeug! Dabei gilt: Auch bei Winterreifen heißt es, regelmäßig Profiltiefe (mindestens 4mm) und Luftdruck (gemäß Angaben des Fahrzeugherstellers) kontrollieren!
Warum Winterreifen?
Bereits ab einer Temperatur von unter + 7° Celsius können Sommerreifen verhärten, und haben deswegen schlechte Fahreigenschaften gegenüber Winterreifen. Nur Winterreifen bieten bei Temperaturen unter + 7° Celsius ein höchstes Maß an Sicherheit. Dies wird durch eine spezielle Gummimischungen mit hoher Kälteflexibilität erreicht, die im Gegensatz zu Gummimischungen von Sommerreifen nicht verhärten, sondern auch bei niedrigen Temperaturen elastisch und griffig bleiben. Unter Berücksichtigung der niedrigen Temperaturen bremsen Winterreifen auch auf Nässe besser als Sommerreifen, vorausgesetzt, das Profil hat eine Tiefe von mindestens 4 mm. Bei Schnee auf der Straße, wird die Überlegenheit der Winterreifen noch deutlicher. Eine Vielzahl von Feineinschnitten, die sogenannten Lamellen, sorgen für hunderte von Kanten, die sich mit dem winterlichen Untergrund verkrallen und so gute Haftung sichern. Fortschritte bei der Profilgestaltung lassen moderne Winterreifen auch an attraktiver Optik den Sommerreifen in nichts nachstehen. Moderne Winterreifen sind genauso leise und komfortabel wie Sommerreifen und verschleißen nicht schneller dank ausgefeilter Silica-Mischungs-Technologien.
Das Unfallrisiko ist im Winter viel höher als auf sommerlichen Straßen, außerdem kann die falsche Bereifung in Deutschland teuer werden. Denn selbst, wenn man unverschuldet im Winter in einen Unfall mit Sommerreifen verwickelt wird, kann man eine Mitschuld bekommen.
Siehe hierzu auch: Die sogenannte Winterreifenpflicht
Kleiner Extra-Tipp:
Manche Kfz Versicherungen räumen vergünstigte Konditionen ein, wenn man mit Winterreifen unterwegs ist.
Woran erkennt man Winterreifen?
Alle ab dem 01. Januar 2018 produzierten Winter- oder Allwetterreifen müssen mit dem 3PMSF-Symbol gekennzeichnet sein, wenn die Pneus wintertauglich sein sollen. Die wintertaugliche Bereifung muss konkrete in der UN/ECE Regelung Nr. 117 festgelegte Prüfkriterien erfüllen, um als Winterreifen gemäß Paragraf § 36 Abs. 4 Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung eingestuft zu werden.
Tipps zum Winterreifenkauf:
Wichtigste Kriterien sollten kurze Bremswege auf Eis und Schnee sowie Verschleiß und Kraftstoffverbrauch sein. Eine Orientierungshilfe beim Winterreifenkauf sind aktuelle Reifentests von Automobilclubs und Fachzeitschriften. Kümmern Sie sich frühzeitig um Winterreifen, denn dann haben Sie eine maximale Produktauswahl und ein sicheres Gefühl. Der Reifen sollte möglichst jung sind. Es kann wegen der Vielzahl der Reifenformate bei der rationalen Lagerhaltung des Handels schon mal vorkommen, dass der Winterreifen nicht erst in den letzten Monaten hergestellt wurde. Allerdings älter als 2 Jahre sollte der Reifen nicht sein.
Winterreifentests im Überblick:
Bei den Winterreifentests müssen die Pneus unter anderem ihr Können in den Disziplinen Handling und Bremsen auf trockener, nasser und schneebedeckter Fahrbahn, Aquaplaning sowie Traktionsmessung auf Schnee unter Beweis stellen.
Vor Ihrer Kaufentscheidung für einen neuen Winterreifen-Satz lohnt es sich auf jeden Fall, die unterschiedlichen Marken und Modelle zu vergleichen und die Testergebnisse zu studieren. Hier finden Sie unterschiedliche Winterreifentests:
Winterreifentest für die Saison 2023/ 2024 - Im Winterreifentest wurden drei günstige Winterreifen und sieben etablierten Marken- und Premiumreifen in der Dimension 235 / 55 R18 für SUV auf die Probe gestellt. Bei Schnee zeigen auch preiswerte Winterreifen eine gute Performance, doch auf nasser Fahrbahn gewährleisten die Pneus der Premium-Hersteller deutlich mehr Sicherheit.
Winterreifen für die neue Saison 2022/ 2023 - Der Automobilclub ADAC hat 33 Winterpneus aus zwei Dimensionen für Kleinwagen (Dimension 185/65 R15 (T) und kompakte SUV (Dimension 215/60 R16) der unteren Mittelklasse getestet. Im Winterreifentest zeigten sich sowohl empfehlenswerte und solide Modelle, als auch mangelhafte Exemplare.
Winterreifentest für die Saison 2021/ 2022 - Der Autoclub ADAC hat 16 Reifen der Dimension 195/65 R15 und 18 Reifen der Dimension 225/50 R17 unter die Lupe genommen. Getestet wurden Winterreifen für Mittelklasse- und Kompaktklasse-PKW.
Winterreifentest 2020/ 2021 - Der Automobilclub ACE hat gemeinsam mit der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung und dem österreichischen Automobilclub ARBÖ neun Winterreifen der Größe 225/50 R17 getestet. Alle getesteten Autoreifen konnten ein ordentliches Ergebnis erzielen. In Summe gewinnt der Bridgestone Blizzak LM005, weil er das beste Gesamtpaket bietet. Der Reifen lässt sich auch in kritischen Situationen gut beherrschen und überzeugt auf allen Untergründen mit kurzen Bremswegen.
Winterreifentest der Zeitschrift "Auto-Bild" - 53 Reifenmodelle der Größe 225/45 R 17 wurden im umfassenden Winterreifentest 2019 geprüft. Testfahrer stellten die Winterpneus auf Schnee sowie trockener und nasser Fahrbahn mit einem 1er-BMW auf die Probe.
Die obligatorische M+S-Kennzeichnung reicht zukünftig nicht mehr - Seit Januar 2018 müssen neue Winterreifen mit einem "Alpine oder Schneeflocken"-Symbol gekennzeichnet sein. Für vorhandene Reifen gilt allerdings Bestandschutz bis September 2024.
SUV-Winterreifen-Neuheit für die Saison 2017/ 2018 - Der Reifenhersteller Cooper bietet den Discoverer Winter für mittlere bis große Sport Utility Vehicles, kurz SUV, mit patentierten 3-D-Micro-Lamellen an. Der komplett neue Winterpneus ist bis zu einer Geschwindigkeit von max. 240 km/h zugelassen.
Winterreifentest in der Größe 205/55 R 16 - Die Gesellschaft für Technische Überwachung hat in Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift "Auto Zeitung" 13 Winterreifen geprüft. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.
ADAC-Allwetterreifentest 2016/ 2017 - Der Automobilclub hat 7 Allwetterreifen in der Dimension 205/55 R17 und 13 Winterreifen in der Größe 225/45 R17 für Mittelklasse-Fahrzeuge unter die Lupe genommen mit unterschiedlichen Ergebnissen.
Billigreifen im Test für die Wintersaison 2015/ 2016 - Die Winterreifen der Dimension 205/55 R16 91H wurden auf ihre Bremsweg-, Nässe- und Handling-Eigenschaften getestet.
Winterreifentest 2015 - Winterpneus in der Dimension 225 50 R17 der Reifenhersteller Continental, Dunlop, Goodyear, Michelin, Nokian, Pirelli, Semperit und Vredestein.
Nokian Winterreifen Neuheit 2015/ 2016 - Dass die Finnen gute Arbeit leisten, ist durch gute Platzierungen in unabhängigen Reifentests dokumentiert.
Winterreifen für die Saison 2014/2015 im Test - Je rutschiger und kälter es wird, desto mehr können die Winter-Spezialisten glänzen.
Nokian Winterreifen sind Testsieger in Winterreifentests wichtiger Auto-Zeitschriften.
Ganzjahresreifen Test für die Saison 2013/ 2014.
Winterreifentest 2014 von GTÜ zusammen mit dem Autoclub ACE und ARBÖ.
SUV-Winterreifentest 2013 von Off Road.
Ganzjahresreifen im Test 2012 / 2013.
Winterreifentest 2012 / 2013 von Auto Zeitung und ACE.
Winterreifentest 2011 / 2012 der Zeitschrift "sport auto".
Ganzjahresreifen im Test 2011.
GTÜ-Winterreifentest 2011 - Mit Premium-Winterreifen sicher unterwegs.
Winterreifentest - Teuer siegt.
Warnung vor Billigreifen.
Vergleichstest Stiftung Warentest.
Wo steht das Reifenalter?
Das Reifenalter können Sie auf den Winterpneus anhand der sogenannten DOT-Nummer ersehen. "DOT" ist das Herstellungsdatum und ist die Abkürzung von "Department of Transportation". Die DOT-Nummer finden Sie auf der Reifenflanke. Die erste beiden Ziffern geben die Produktionswoche, die letzten beiden Ziffern das Produktionsjahr an.
Wie alt dürfen Reifen sein?
Ein gesetzlich vorgeschriebenes maximales Alter für Autoreifen gibt es nicht. Eine Ausnahme bilden Anhänger, die eine Zulassung auf 100 Kilometer je Stunde besitzen. Hier gilt ein maximales Reifenalter von 6 Jahren. Ein Reifen hält durchschnittlich etwa 40.000 km. Fährt ein Autofahrer jährlich circa 10.000 km mit Winterreifen, dann wäre der Reifensatz nach vier Wintern abgefahren. Winterreifen sollten nicht länger als 6 Jahre gefahren werden, auch wenn die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm noch nicht erreicht ist.
Zeitraum der Winterreifenpflicht – Wann sollte man die Winterreifen wechseln?
Eine zeitlich begrenzte Winterreifenpflicht gibt es in Deutschland nicht. Der Wechsel von Winterreifen auf Sommerreifen wird ungefähr zu Ostern (von O bis O) empfohlen. Jedoch dient der Merkspruch "von O bis O" nur als Orientierung und allgemeine Empfehlung. Maßgebend sind immer die tatsächlichen Straßenverhältnisse.
Winterreifenpflicht für Busse und LKW:
Gemäß neuer Vorschrift müssen seit 01. Juli 2020 auch die vorderen Lenkachsen von Bus oder Lastkraftwagen mit Winterreifen ausgestattet werden. Die Regelung gilt für Lkw der Klassen N2 und N3 und für Busse der Klassen M2 und M3.
Wie soll der Reifenfülldruck bei Winterreifen sein?
Beachten Sie, dass im Winter falsche Luftdruck-Messwerte entstehen können! In kalter Umgebung kann es passieren, dass Ihnen ein niedrigerer Druck angezeigt wird, als tatsächlich vorhanden. Ein kleines Beispiel verdeutlicht das: Beträgt der gemessene Wert bei +20°C 2 bar, werden für den selben Reifen bei einer Umgebungstemperatur von +8°C nur noch 1,9 bar angezeigt.
Brauche ich Schneeketten?
In manchen Gebieten besteht Schneekettenpflicht. Diese dürfen Sie nur durchfahren, wenn Sie Schneeketten angelegt haben. Generell trägt es zur Fahrsicherheit bei, wenn Sie in stark verschneiten Regionen Schneeketten anlegen. Achten Sie dann darauf, dass die Schneeketten richtig auf Ihre Reifen passen; wichtig ist hier vor allem, dass zwischen Ketten und Karosserie noch Freiraum ist. Lassen Sie sich beim Kauf von Schneeketten von einem Reifenfachmann beraten! Dieser kann Ihnen auch sagen, ob Schneeketten für Ihr Fahrzeug zugelassen sind.
Haben Sie sich Ketten gekauft, sollten Sie das Anlegen und Demontieren unbedingt sofort üben. Denn bei einem plötzlichen Wintereinbruch oder Schneesturm könnten Sie gezwungen sein, die Ketten bei schlechten Witterungs- und Sichtverhältnissen anzulegen.
Winterreifen richtig lagern, um Schäden vorzubeugen.
Wenn Sie am Ende des Winters Ihr Fahrzeug wieder auf Sommerreifen umrüsten, sollten Sie die demontierten Winterreifen zunächst kennzeichnen: So wissen Sie, welcher Reifen an welche Position gehört. Anschließend sollten Sie Reifen und Felgen gründlich reinigen und Fremdkörper entfernen. Lassen Sie die Reifen und Felgen gut trocknen, damit kein Rost entsteht! Am besten lassen Sie die Reifen gleich auf den Felgen montiert und lagern diese dann an der Wand hängend oder übereinander liegend - möglichst an einem trockenen und kühlen Ort. Sollten Sie die Reifen von den Felgen abmontieren, lagern Sie sie stehend.