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Wie im James Bond: Rückruf bei Aston Martin

06 Februar, 2014

James Bond muss zum Boxenstopp: Offenbar gefälschte Teile eines Zulieferes sorgen bei der britischen Nobelmarke Aston Martin derzeit für helle Aufregung. Für 17.590 Besitzer

eines dieser Sportwagen könnte sogar Lebensgefahr bestehen. Denn der Hebel des Gaspedals könnte brechen. Nicht auszudenken, wenn das bei sportlicher Fahrt mit Tempo 200 km/h oder noch schneller passiert. Und deshalb ruft Aston Martin jetzt alle betroffenen Fahrzeuge in die Werkstatt zurück. Ob und wie viele Autos möglicherweise in Deutschland von der Rückrufaktion betroffen sind, kann das Unternehmen derzeit noch nicht sagen.
Besonders peinlich: Unter den mindestens 17 590 betroffenen Modellen sollen alle seit 2007 gebauten Fahrzeuge mit Linkslenkung sein. Noch ist überhaupt nicht abzusehen, wie groß der Imageschaden für die Luxusmarke ist, die einst durch die Filme mit dem britischen Geheimagenten James Bond ("007") Weltruhm und Kult-Status erlangte. Auch alle seit 2012 gebauten Autos mit Rechtslenkung wurden zurückbeordert.
Der Rückruf findet sich inzwischen im Register der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA. Betroffen sind demnach unter anderem die Modelle DB9, V8 Vantage, Rapide und Virage. Wie die NHTSA mitteilt, bestehe die Gefahr, dass der Arm des Gaspedals bricht. Sollte dies passieren, kann der Fahrer die Geschwindigkeit nicht mehr halten oder Gas geben.
Auch die Zahlen schockieren: Insgesamt seien rund 75 Prozent der in diesem Zeitraum gebauten Autos betroffen, heißt es. Unfälle, die in Zusammenhang mit den gefälschten Teilen stehen könnten, sind aber nicht bekannt geworden. Das jedenfalls betont Aston Martin. Auch der Grund für den Defekt passt so gar nicht zu der Luxusmarke, die 2013 ihren 100. Geburtstag feierte. Demnach besteht das betroffene, von einem renommierten Zulieferer beigesteuerte minderwertige Teil wohl aus einem Kunststoff, der nicht den nötigen Anforderungen entspricht. Das ist dem Schreiben zu entnehmen, das die NHTSA zusammen mit dem Rückruf veröffentlicht hat.
Schuld ist laut Aston Martin ein Zulieferer in China. Der wiederum habe die falsch ausgezeichneten Teile von einem dritten Kunststoff-Produzenten bezogen. Die gesamte Zulieferkette besteht also aus drei chinesischen Zulieferern. Dazu spielt noch ein Unternehmen in England eine Rolle, das an Aston Martin die zusammengebauten Gaspedale liefert. Als Reaktion auf diesen Vorfall will der Sportwagenbauer seine chinesischen Zulieferer stärker überwachen. Letztlich allerdings soll die Produktion der Teile "so schnell wie möglich" von China nach England zurück verlagert werden.
Das klingt alles derart geheimnisvoll, dass es fast zu einem Drehbuch für einen neuen James-Bond-Film reicht. mid/rlo

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