Auto-Testbericht: KIA Sportage 2.0 CRDI VGT
 

Autotest und Fahrbericht - SUV Kia Sportage 2.0 CRDI VGT


In Zusammenarbeit mit Hyundai schickt Kia den Sportage auf den deutschen SUV-Markt. Bereits ab 19.500 Euro ist der Koreaner zu haben, wobei man mit der Basisversion allerdings auf vieles verzichten muss, so sucht man den Allradantrieb zum Beispiel vergeblich. Für mehr als 3000 Euro zusätzlich kann man dann den Allradantrieb ordern, um auch ein geländetaugliches Fahrzeug zu bekommen. Wir haben den stärksten Diesel mit 140 PS und serienmäßigem Allradantrieb getestet und wollen sehen, was der Kunde für 28.000 Euro erwarten kann...

Design
Sportlich, wie der Name es erwarten lässt, kommt der Sportage daher. Besonders seine markante Front versprüht Dynamik und Kraft. Auch das Heck verspricht mit zwei auffälligen und großen Endrohren viel. Verglichen mit seinem Bruder, dem Tucson von Hyundai, hinterlässt Kia´s Sprössling damit einen deutlich jüngeren und kraftvolleren Eindruck. Etwas schüchtern dagegen wirkt der Sportage auf seinen kleinen 16-Zoll-Rädern. Mächtige 18-Zöller würden dem SUV hier deutlich besser stehen und seine sportlichen Ansprüche unterstreichen. Leider sucht man diese jedoch vergeblich in der Aufpreisliste. Ebenso muss der KIA-Käufer auf hübsche Xenon-Scheinwerfer verzichten, welche mittlerweile eigentlich bei nahezu allen Fahrzeugen angeboten werden, vor allem in dieser Fahrzeugklasse.

Im Innenraum
Im Innenraum vermisst man dann aber sportliche Formen. Lediglich die silbern glänzende Mittelkonsole fällt hier auf. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich dann die mangelnde Qualität der verbauten Materialien, die leider noch nicht dem deutschen Standard entsprechen. Auch der Tachoeinsatz bietet mit viel Plastik nicht sehr viel für´s Auge. Ebenso lässt die Übersichtlichkeit teilweise zu Wünschen übrig. So ist der Schalter für den Bordcomputer beispielsweise schwer erreichbar hinter dem Lenkrad versteckt. Unübersichtlich ist ebenso das kleine Navigationsgerät. Durch das deutlich zu kleine Display und zu viele kleine Tasten findet der Fahrer sich nur schwer durch das Menü und wird bei der Bedienung während der Fahrt vom Verkehr stark abgelenkt. Hier empfiehlt es sich zum großen Navigationssystem für rund 2000 Euro mehr zu greifen. Mangelhaft fällt leider auch die unangenehme Sitzposition ins Gesicht. Zwar behält man im hoch gelegenen Sitz stets die Übersicht über den Verkehr, jedoch fühlt man sich in den nur wenig Halt bietenden Ledersitzen schnell unwohl, auch weil die Mittelarmlehne so weit unten angebracht ist, dass sie nicht zum Auflegen des Armes dient.

Fahrverhalten
Neben dem Innenraum zeigt sich auch das Fahrverhalten des Sportage nicht sehr sportlich. Vielmehr fühlt sich der SUV mit seinem eher komfortabel ausgelegten Fahrwerk auf Autobahnen wohl. Dazu trägt auch der Motor bei, der sich angenehm fahren lässt und rund 1,8 Tonnen Leergewicht ausreichend in Bewegung hält. Für sportliche Touren über kurvenreiche Landstraßen fehlt es dann aber an Leistung. So dient der Sportage mehr zu gemütlichen Ausflügen. Auch der Spritverbrauch lässt sich dabei mit rund 6,5 l/100 km bei sparsamer Fahrweise durchaus sehen.

Preis
Mit Ledersitzen, kleinem Navigationssystem und Schiebedach ausgerüstet ist unser Fahrzeug nahezu mit der kompletten Aufpreisliste bestückt und bringt es auf über 30.000 Euro. Damit ist man dann aber vom günstigen Einstiegspreis von unter 20.000 Euro weit entfernt. Wer allerdings wirklich einen SUV sucht, wird mit der Sparversion ohne Allradantrieb, ohne ESP und ohne Klimaautomatik nicht zufrieden sein. Ebenso empfiehlt es sich zur höheren Ausstattungslinie EX zu greifen, in der man für rund 1800 Euro Aufpreis zur Ausstattungslinie LX unter anderem eine Klimaautomatik, einen Bordcomputer, lackierte Stoßfänger und die lackierte Heckzierleiste bekommt. Zusätzlich lassen sich für den EX ein Automatikgetriebe und eine Lederausstattung ordern.

Fazit
Als kleiner SUV zum günstigen Preis ist der Sportage durchaus interessant, vor allem für kleine Geldbeutel. Wer allerdings weniger das gemütliche Fahren genießt, sondern eher Wert auf Fahrspaß, Qualität und Luxus legt, sollte dann eher zu den deutschen Alternativen greifen, wie z.B. dem X3 von BMW, der vor allem mit leistungsstärkeren Motoren erhältlich ist und in Punkto Qualität und Luxus einfach mehr zu bieten hat. Hierfür muss man aber auch deutlich tiefer in die Tasche greifen...

Technische Daten
Hubraum*: 1991 ccm
Max. Leistung*: 103 kW/140 PS
Max. Drehmoment*: 305 Nm
Getriebe: 6-Gang-Handschaltung
Höchstgeschwindigkeit*: 177 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h*: k. A
*Werksangaben

Redakteur: Marc Härtel LeasingTime.de - Automarkt für Leasingfahrzeuge
(Bildquelle: Kia)
(Stand: 2011)



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