Deutschland hat die besten Autofahrer in Europa
17 November, 2009
In Sachen Geschwindigkeitsüberschreitungen sind die Deutschen allerdings kein Vorbild.
AXA Verkehrssicherheits-Report 2009 vergleicht europaweit das Verhalten von Autofahrern
Nach 2008 haben unsere europäischen Nachbarn uns in Sachen Sicherheit im Straßenverkehr auch 2009 die Spitzenposition bestätigt. Das ist eines der Ergebnisse des zweiten AXA Verkehrssicherheits-Reports, einer länderübergreifenden Studie über das Sicherheitsbewusstsein von Autofahrern in Europa. Die meisten der 8.000 Befragten aus zehn europäischen Ländern wählten die Deutschen auf Platz eins.
In Sachen Geschwindigkeitsüberschreitungen sind die Deutschen allerdings kein Vorbild, da helfen weder Punkte in Flensburg noch Geldbußen. Verkehrssicherheit, Umweltschutz und vor allem konstant hohe Benzinpreise sind hierzulande eher ein Grund, den Fuß vom Gas zu nehmen. Beim Thema Alkohol am Steuer sind die befragten Autofahrer in Deutschland jedoch vorbildlich: 90 Prozent halten Alkohol am Steuer für gefährlich. In Sachen Verkehrssicherheit hängen Frauen männliche Fahrer ab: Ob es um das Telefonieren ohne Freisprechanlage, den Sicherheitsabstand oder die Geschwindigkeit geht, ob Blinken oder Alkohol am Steuer - die befragten Fahrerinnen zeigen überall das vorbildlichere Verhalten im Straßenverkehr. Erstaunlich ist auch die Erkenntnis, dass Präventionskampagnen zur Verkehrssicherheit bei älteren Fahrern wenig Wirkung haben. Im Ländervergleich schneiden die Italiener insgesamt am schlechtesten ab, was das Fahrverhalten angeht.
Die Deutschen sind in Sachen Sicherheit Europameister:
Hinter deutschen Lenkrädern herrscht im Vergleich zu anderen europäischen Ländern das größte Sicherheitsgefühl. Rund acht von zehn befragten deutschen Autofahrern (83 Prozent) fühlen sich auf heimischen Straßen sicher, mehr als der europäische Durchschnitt von 75 Prozent. Die Europäer insgesamt (67 Prozent) wie auch die Deutschen (73 Prozent) beurteilen ihr eigenes Fahrverhalten größtenteils als gut. Überraschend ist: Am sichersten fühlen sich die befragten Deutschen nach wie vor auf Landstraßen. Ein gefährlicher Trugschluss, denn dort geschehen über die Hälfte aller Unfälle mit Todesfolge. Ansonsten wissen die befragten Pkw-Fahrer aus Deutschland sehr genau, wo Gefahrenquellen im Straßenverkehr lauern. Etwa 90 Prozent geben das Missachten von Sicherheitsabständen, Fahren ohne Sicherheitsgurt, Alkohol am Steuer und Rechtsüberholen auf der Autobahn als die gefährlichsten Verkehrssünden an. Damit zeigen sie für diese Aspekte ein höheres Bewusstsein für Gefahren auf der Straße als befragte Autofahrer aus anderen europäischen Ländern.
Heißblütige Verkehrs-Rowdies in Italien
Italien gehört zu den beliebtesten Autoreiseländern der Deutschen - auch wenn unsere südlichen Nachbarn Verkehrsregeln schon mal anders interpretieren. Der AXA Verkehrssicherheits-Report 2009 belegt, dass dort womöglich ein anderes Sicherheitsempfinden herrscht als in anderen Ländern Europas. So empfinden nur 76 Prozent der befragten Italiener das Fahren ohne Sicherheitsgurt als gefährlich, in Deutschland hingegen 94 Prozent. Auch das Benutzen des "telefonino" am Steuer scheint vielen Italienern im Blut zu liegen: Denn jeder fünfte (19 Prozent) hält Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung am Steuer nicht für gefährlich. Das sind mehr als in allen anderen befragten Ländern. Trotz Verbots telefonieren die Italiener auch am häufigsten ohne Freisprecheinrichtung (38 Prozent). Ein teurer Spaß - denn wer sich in Italien dabei erwischen lässt, zahlt bis zu 600 Euro Strafe. Im Gegensatz dazu sind Deutschland, Großbritannien und Irland hier besonders vorbildlich: Nur jeder vierte deutsche Autofahrer (25 Prozent) gibt an, diese Verkehrssünde gelegentlich zu begehen. Gleichauf liegt Irland. Vorzeigenation ist Großbritannien mit nur 12 Prozent. Knapp 80 Euro zahlt man auf der Insel für das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung im Auto. Wer sich auf deutschen Straßen dabei erwischen lässt, kommt im Vergleich dazu günstig weg: 40 Euro und ein Punkt in Flensburg werden hier fällig.
Von wegen Frau am Steuer "Ungeheuer"
Frauen sind die besseren Autofahrer - das bestätigt der AXA Verkehrssicherheits-Report 2009. Die Hälfte (51 Prozent) der befragten Fahrer und Fahrerinnen halten Frauen für kompetenter hinter dem Lenkrad; nur 19 Prozent sind der Meinung, männliche Fahrer seien die besseren Fahrer. Außerdem zeigen Frauen Stärke in Sachen Verkehrssicherheit: Bei Verkehrsdelikten belegen Männer die unrühmlichen ersten Plätze. Während rund ein Drittel der Männer (31 Prozent) hin und wieder ohne Freisprechanlage im Auto telefonieren, sind es bei den Frauen nur 18 Prozent. Männer (31 Prozent) missachten auch häufiger als Frauen (20 Prozent) den Sicherheitsabstand und neigen zudem eher zu Geschwindigkeitsüberschreitungen. Sie fahren auch dreimal häufiger als Frauen nach zwei oder mehr alkoholischen Getränken Auto (16 Prozent versus 5 Prozent). Zudem befürworten Frauen auch eher Verkehrssicherheitsunterricht für Kinder (42 Prozent versus 30 Prozent) und lassen sich von Präventionsmaßnahmen zur Verkehrssicherheit stärker beeinflussen (25 Prozent versus 16 Prozent). Ein Kampf der Geschlechter herrscht beim Thema Geschwindigkeitsbegrenzung: Während acht von zehn Frauen (78 Prozent) denken, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen der Unfallvermeidung dienen, sind nur 60 Prozent der Männer dieser Meinung - 24 Prozent glauben, Geschwindigkeitsbegrenzungen seien vor allem eine Einnahmequelle für den Staat (gegenüber 11 Prozent bei den Frauen).
Das deutsche Rennfahrer-Gen
In jedem zweiten deutschen Autofahrer steckt ein vermeintlicher Michael Schumacher: Die Hälfte der Befragten (49 Prozent) gibt an, hin und wieder in Ortschaften zu schnell zu fahren (Europa: 41 Prozent). Auch aktuelle Unfallstatistiken belegen die deutsche Lust an der Geschwindigkeit: Laut Statistischem Bundesamt gehen mehr als 14 Prozent der Unfälle mit Personenschaden auf überhöhte Geschwindigkeit zurück. Beim Thema Geschwindigkeit sind die deutschen Autofahrer zudem schwer belehrbar, Blitzer zeigen wenig Wirkung: Nur 39 Prozent lassen sich in ihrem Fahrverhalten durch Radarkameras beeinflussen. Die Europäer insgesamt zeigen mehr Respekt: Durchschnittlich 48 Prozent der Autofahrer nehmen den Fuß vom Gas. Nur wenn es um die Umwelt geht, zeigen Deutsche Bereitschaft, weniger zu rasen. Immerhin befürwortet jeder zweite eine generelle Reduzierung der Geschwindigkeit um 10 km/h, wenn es der Umwelt hilft.
Keine Angst vor Punkte in Flensburg
Deutsche Autofahrer sind unbelehrbar. Von Sanktionen lassen sich die befragten deutschen Fahrer nur bedingt abschrecken: Nur rund jeder vierte (27 Prozent) fürchtet Punkte in Flensburg. Verkehrserziehung und Präventionsmaßnahmen gelten zwar als wichtig - aber nur für andere. 97 Prozent befürworten zwar prinzipiell Präventionskampagnen, doch nur ein Fünftel lässt sich selbst dadurch beeinflussen. Damit belegen die Deutschen den letzten Platz hinter allen anderen Autofahrer-Nationen. Im Vergleich zum Ausland sind die deutschen Strafen für Verkehrsdelikte relativ gering. Dennoch ist fast die Hälfte (44 Prozent) der Meinung, dass Verkehrssünder hierzulande ausreichend bestraft werden (2008: 36 Prozent). Dies könnte im Zusammenhang mit der Neuauflage des Bußgeldkatalogs zum 1. Februar 2009 stehen - damals waren die Bußgelder teilweise deutlich erhöht worden.
Auffallend ist, dass Autofahrer aus Ländern, in denen bereits hohe Strafen auf Verkehrsdelikte erhoben werden, besonders häufig weitere Verschärfungen fordern. Beispiel Italien: Obwohl italienische Handy-Sünder mit knapp 600 Euro Bußgeld tief in die Tasche greifen müssen, ist fast jeder zweite befragte italienische Autofahrer (48 Prozent) der Meinung, dass das generelle Strafmaß für dieses Delikt noch nicht ausreiche (Deutschland: 28 Prozent).
Bei Benzinpreise hört der Spaß auf
Hohe Benzinpreise haben großen Einfluss auf das Fahrverhalten: Mehr als jeder zweite deutsche Pkw-Fahrer (54 Prozent) gibt an, sein Fahrverhalten aufgrund von hohen Preisen an der Zapfsäule geändert zu haben. Obwohl die Benzinpreise 2009 wieder gesunken sind (durchschnittlicher Preis für Normalbenzin 2009: 1,25 Euro; 2008: 1,39 Euro), sitzt der Benzinpreis-Schock tief - und führt offenbar zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung. 75 Prozent der Befragten geben an, seltener zu fahren - das gilt vor allem für Frauen.
Deutsche sagen NEIN zu Alkohol am Steuer
Laut Statistischem Bundesamt starben 2008 in Deutschland 12 Prozent aller Verkehrstoten an den Folgen eines alkoholbedingten Verkehrsunfalls. Alkohol am Steuer ist gefährlich, meinen auch neun von zehn deutschen Autofahrern. Dennoch fährt ungefähr jeder zehnte gelegentlich trotz Alkoholkonsums. Im europäischen Durchschnitt sieht es viel schlechter aus: Jeder fünfte Autofahrer (21 Prozent) setzt sich ab und zu alkoholisiert ans Steuer. Knapp zwei Drittel der Deutschen (62 Prozent) befürworten sogar die Null-Promille-Grenze, im europäischen Vergleich stehen Großbritannien und Irland mit jeweils 83 Prozent Befürwortern an erster Stelle. Diese signifikant hohe Zahl hängt vermutlich damit zusammen, dass die Zahl der Verkehrstoten durch Alkohol dort höher ist als hierzulande.
Der Weg ist das Ziel - Autopausen bei Langstrecken einplanen
Im Jahre 2008 passierten laut Statistischem Bundesamt fast 1.700 Unfälle mit Personenschaden infolge von Übermüdung des Fahrzeugführers. Der AXA Studie zufolge schätzt nur jeder fünfte deutsche Autofahrer langes Fahren von mehr als zwei Stunden ohne Pause als gefährlich ein, 72 Prozent tun es gelegentlich. Im europäischen Durchschnitt ist sich jeder Dritte (35 Prozent) der Gefahr durch Übermüdung bewusst, 60 Prozent fahren trotzdem zu lange.
Im Alter nimmt die Flexibilität im Straßenverkehr ab
Je jünger der Autofahrer, desto höher die Bereitschaft, das Fahrverhalten zu ändern. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der befragten jungen Autofahrer zwischen 18 und 24 Jahren gibt an, das Fahrverhalten im Jahr 2009 geändert zu haben. Der Anteil der Befragten über alle Altersklassen hinweg liegt hier bei nur 22 Prozent. "Ältere Fahrer, die über viel Fahrerfahrung verfügen, halten eine Änderung ihres Fahrverhaltens offenbar nicht für nötig. Jüngere Fahrer mit weniger Erfahrung sind da offener", so Dr. Claus Hunold, Leiter Strategisches Marketing bei AXA. Die Sicherheit der jüngeren Verkehrsteilnehmer hingegen liegt deutschen Fahrern zudem besonders am Herzen: Mehr als jeder zweite Befragte (51 Prozent) spricht sich für die Durchführung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen speziell für junge Fahrer aus. Und das zu Recht, denn laut AXA Studie sind sich die befragten jüngeren Fahrer im Alter von 18 bis 34 Jahren der Gefahren im Straßenverkehr weniger bewusst als ältere Verkehrsteilnehmer. Das bestätigen auch Statistiken: Jüngere Fahrer verursachen nicht nur häufiger Unfälle, sondern auch schwerere Schäden. Trotz sinkender Opferzahlen spielt Verkehrssicherheit auch in Zukunft eine wichtige Rolle. "Jeder Unfall auf Deutschlands Straßen ist einer zu viel. Als einer der größten Kraftfahrtversicherer in Deutschland und weltweit ist es deshalb unser Ziel, mit dem AXA Verkehrssicherheits-Report auf wichtige Themen der Verkehrssicherheit aufmerksam zu machen", sagt Andreas Tiedtke, Abteilungsleiter Private Kraftfahrtversicherungen bei AXA.
AXA Konzern AG, Sabine Friedrich, Colonia-Allee 10-20, D-51067 Köln
Nach 2008 haben unsere europäischen Nachbarn uns in Sachen Sicherheit im Straßenverkehr auch 2009 die Spitzenposition bestätigt. Das ist eines der Ergebnisse des zweiten AXA Verkehrssicherheits-Reports, einer länderübergreifenden Studie über das Sicherheitsbewusstsein von Autofahrern in Europa. Die meisten der 8.000 Befragten aus zehn europäischen Ländern wählten die Deutschen auf Platz eins.
In Sachen Geschwindigkeitsüberschreitungen sind die Deutschen allerdings kein Vorbild, da helfen weder Punkte in Flensburg noch Geldbußen. Verkehrssicherheit, Umweltschutz und vor allem konstant hohe Benzinpreise sind hierzulande eher ein Grund, den Fuß vom Gas zu nehmen. Beim Thema Alkohol am Steuer sind die befragten Autofahrer in Deutschland jedoch vorbildlich: 90 Prozent halten Alkohol am Steuer für gefährlich. In Sachen Verkehrssicherheit hängen Frauen männliche Fahrer ab: Ob es um das Telefonieren ohne Freisprechanlage, den Sicherheitsabstand oder die Geschwindigkeit geht, ob Blinken oder Alkohol am Steuer - die befragten Fahrerinnen zeigen überall das vorbildlichere Verhalten im Straßenverkehr. Erstaunlich ist auch die Erkenntnis, dass Präventionskampagnen zur Verkehrssicherheit bei älteren Fahrern wenig Wirkung haben. Im Ländervergleich schneiden die Italiener insgesamt am schlechtesten ab, was das Fahrverhalten angeht.
Die Deutschen sind in Sachen Sicherheit Europameister:
Hinter deutschen Lenkrädern herrscht im Vergleich zu anderen europäischen Ländern das größte Sicherheitsgefühl. Rund acht von zehn befragten deutschen Autofahrern (83 Prozent) fühlen sich auf heimischen Straßen sicher, mehr als der europäische Durchschnitt von 75 Prozent. Die Europäer insgesamt (67 Prozent) wie auch die Deutschen (73 Prozent) beurteilen ihr eigenes Fahrverhalten größtenteils als gut. Überraschend ist: Am sichersten fühlen sich die befragten Deutschen nach wie vor auf Landstraßen. Ein gefährlicher Trugschluss, denn dort geschehen über die Hälfte aller Unfälle mit Todesfolge. Ansonsten wissen die befragten Pkw-Fahrer aus Deutschland sehr genau, wo Gefahrenquellen im Straßenverkehr lauern. Etwa 90 Prozent geben das Missachten von Sicherheitsabständen, Fahren ohne Sicherheitsgurt, Alkohol am Steuer und Rechtsüberholen auf der Autobahn als die gefährlichsten Verkehrssünden an. Damit zeigen sie für diese Aspekte ein höheres Bewusstsein für Gefahren auf der Straße als befragte Autofahrer aus anderen europäischen Ländern.
Heißblütige Verkehrs-Rowdies in Italien
Italien gehört zu den beliebtesten Autoreiseländern der Deutschen - auch wenn unsere südlichen Nachbarn Verkehrsregeln schon mal anders interpretieren. Der AXA Verkehrssicherheits-Report 2009 belegt, dass dort womöglich ein anderes Sicherheitsempfinden herrscht als in anderen Ländern Europas. So empfinden nur 76 Prozent der befragten Italiener das Fahren ohne Sicherheitsgurt als gefährlich, in Deutschland hingegen 94 Prozent. Auch das Benutzen des "telefonino" am Steuer scheint vielen Italienern im Blut zu liegen: Denn jeder fünfte (19 Prozent) hält Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung am Steuer nicht für gefährlich. Das sind mehr als in allen anderen befragten Ländern. Trotz Verbots telefonieren die Italiener auch am häufigsten ohne Freisprecheinrichtung (38 Prozent). Ein teurer Spaß - denn wer sich in Italien dabei erwischen lässt, zahlt bis zu 600 Euro Strafe. Im Gegensatz dazu sind Deutschland, Großbritannien und Irland hier besonders vorbildlich: Nur jeder vierte deutsche Autofahrer (25 Prozent) gibt an, diese Verkehrssünde gelegentlich zu begehen. Gleichauf liegt Irland. Vorzeigenation ist Großbritannien mit nur 12 Prozent. Knapp 80 Euro zahlt man auf der Insel für das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung im Auto. Wer sich auf deutschen Straßen dabei erwischen lässt, kommt im Vergleich dazu günstig weg: 40 Euro und ein Punkt in Flensburg werden hier fällig.
Von wegen Frau am Steuer "Ungeheuer"
Frauen sind die besseren Autofahrer - das bestätigt der AXA Verkehrssicherheits-Report 2009. Die Hälfte (51 Prozent) der befragten Fahrer und Fahrerinnen halten Frauen für kompetenter hinter dem Lenkrad; nur 19 Prozent sind der Meinung, männliche Fahrer seien die besseren Fahrer. Außerdem zeigen Frauen Stärke in Sachen Verkehrssicherheit: Bei Verkehrsdelikten belegen Männer die unrühmlichen ersten Plätze. Während rund ein Drittel der Männer (31 Prozent) hin und wieder ohne Freisprechanlage im Auto telefonieren, sind es bei den Frauen nur 18 Prozent. Männer (31 Prozent) missachten auch häufiger als Frauen (20 Prozent) den Sicherheitsabstand und neigen zudem eher zu Geschwindigkeitsüberschreitungen. Sie fahren auch dreimal häufiger als Frauen nach zwei oder mehr alkoholischen Getränken Auto (16 Prozent versus 5 Prozent). Zudem befürworten Frauen auch eher Verkehrssicherheitsunterricht für Kinder (42 Prozent versus 30 Prozent) und lassen sich von Präventionsmaßnahmen zur Verkehrssicherheit stärker beeinflussen (25 Prozent versus 16 Prozent). Ein Kampf der Geschlechter herrscht beim Thema Geschwindigkeitsbegrenzung: Während acht von zehn Frauen (78 Prozent) denken, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen der Unfallvermeidung dienen, sind nur 60 Prozent der Männer dieser Meinung - 24 Prozent glauben, Geschwindigkeitsbegrenzungen seien vor allem eine Einnahmequelle für den Staat (gegenüber 11 Prozent bei den Frauen).
Das deutsche Rennfahrer-Gen
In jedem zweiten deutschen Autofahrer steckt ein vermeintlicher Michael Schumacher: Die Hälfte der Befragten (49 Prozent) gibt an, hin und wieder in Ortschaften zu schnell zu fahren (Europa: 41 Prozent). Auch aktuelle Unfallstatistiken belegen die deutsche Lust an der Geschwindigkeit: Laut Statistischem Bundesamt gehen mehr als 14 Prozent der Unfälle mit Personenschaden auf überhöhte Geschwindigkeit zurück. Beim Thema Geschwindigkeit sind die deutschen Autofahrer zudem schwer belehrbar, Blitzer zeigen wenig Wirkung: Nur 39 Prozent lassen sich in ihrem Fahrverhalten durch Radarkameras beeinflussen. Die Europäer insgesamt zeigen mehr Respekt: Durchschnittlich 48 Prozent der Autofahrer nehmen den Fuß vom Gas. Nur wenn es um die Umwelt geht, zeigen Deutsche Bereitschaft, weniger zu rasen. Immerhin befürwortet jeder zweite eine generelle Reduzierung der Geschwindigkeit um 10 km/h, wenn es der Umwelt hilft.
Keine Angst vor Punkte in Flensburg
Deutsche Autofahrer sind unbelehrbar. Von Sanktionen lassen sich die befragten deutschen Fahrer nur bedingt abschrecken: Nur rund jeder vierte (27 Prozent) fürchtet Punkte in Flensburg. Verkehrserziehung und Präventionsmaßnahmen gelten zwar als wichtig - aber nur für andere. 97 Prozent befürworten zwar prinzipiell Präventionskampagnen, doch nur ein Fünftel lässt sich selbst dadurch beeinflussen. Damit belegen die Deutschen den letzten Platz hinter allen anderen Autofahrer-Nationen. Im Vergleich zum Ausland sind die deutschen Strafen für Verkehrsdelikte relativ gering. Dennoch ist fast die Hälfte (44 Prozent) der Meinung, dass Verkehrssünder hierzulande ausreichend bestraft werden (2008: 36 Prozent). Dies könnte im Zusammenhang mit der Neuauflage des Bußgeldkatalogs zum 1. Februar 2009 stehen - damals waren die Bußgelder teilweise deutlich erhöht worden.
Auffallend ist, dass Autofahrer aus Ländern, in denen bereits hohe Strafen auf Verkehrsdelikte erhoben werden, besonders häufig weitere Verschärfungen fordern. Beispiel Italien: Obwohl italienische Handy-Sünder mit knapp 600 Euro Bußgeld tief in die Tasche greifen müssen, ist fast jeder zweite befragte italienische Autofahrer (48 Prozent) der Meinung, dass das generelle Strafmaß für dieses Delikt noch nicht ausreiche (Deutschland: 28 Prozent).
Bei Benzinpreise hört der Spaß auf
Hohe Benzinpreise haben großen Einfluss auf das Fahrverhalten: Mehr als jeder zweite deutsche Pkw-Fahrer (54 Prozent) gibt an, sein Fahrverhalten aufgrund von hohen Preisen an der Zapfsäule geändert zu haben. Obwohl die Benzinpreise 2009 wieder gesunken sind (durchschnittlicher Preis für Normalbenzin 2009: 1,25 Euro; 2008: 1,39 Euro), sitzt der Benzinpreis-Schock tief - und führt offenbar zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung. 75 Prozent der Befragten geben an, seltener zu fahren - das gilt vor allem für Frauen.
Deutsche sagen NEIN zu Alkohol am Steuer
Laut Statistischem Bundesamt starben 2008 in Deutschland 12 Prozent aller Verkehrstoten an den Folgen eines alkoholbedingten Verkehrsunfalls. Alkohol am Steuer ist gefährlich, meinen auch neun von zehn deutschen Autofahrern. Dennoch fährt ungefähr jeder zehnte gelegentlich trotz Alkoholkonsums. Im europäischen Durchschnitt sieht es viel schlechter aus: Jeder fünfte Autofahrer (21 Prozent) setzt sich ab und zu alkoholisiert ans Steuer. Knapp zwei Drittel der Deutschen (62 Prozent) befürworten sogar die Null-Promille-Grenze, im europäischen Vergleich stehen Großbritannien und Irland mit jeweils 83 Prozent Befürwortern an erster Stelle. Diese signifikant hohe Zahl hängt vermutlich damit zusammen, dass die Zahl der Verkehrstoten durch Alkohol dort höher ist als hierzulande.
Der Weg ist das Ziel - Autopausen bei Langstrecken einplanen
Im Jahre 2008 passierten laut Statistischem Bundesamt fast 1.700 Unfälle mit Personenschaden infolge von Übermüdung des Fahrzeugführers. Der AXA Studie zufolge schätzt nur jeder fünfte deutsche Autofahrer langes Fahren von mehr als zwei Stunden ohne Pause als gefährlich ein, 72 Prozent tun es gelegentlich. Im europäischen Durchschnitt ist sich jeder Dritte (35 Prozent) der Gefahr durch Übermüdung bewusst, 60 Prozent fahren trotzdem zu lange.
Im Alter nimmt die Flexibilität im Straßenverkehr ab
Je jünger der Autofahrer, desto höher die Bereitschaft, das Fahrverhalten zu ändern. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der befragten jungen Autofahrer zwischen 18 und 24 Jahren gibt an, das Fahrverhalten im Jahr 2009 geändert zu haben. Der Anteil der Befragten über alle Altersklassen hinweg liegt hier bei nur 22 Prozent. "Ältere Fahrer, die über viel Fahrerfahrung verfügen, halten eine Änderung ihres Fahrverhaltens offenbar nicht für nötig. Jüngere Fahrer mit weniger Erfahrung sind da offener", so Dr. Claus Hunold, Leiter Strategisches Marketing bei AXA. Die Sicherheit der jüngeren Verkehrsteilnehmer hingegen liegt deutschen Fahrern zudem besonders am Herzen: Mehr als jeder zweite Befragte (51 Prozent) spricht sich für die Durchführung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen speziell für junge Fahrer aus. Und das zu Recht, denn laut AXA Studie sind sich die befragten jüngeren Fahrer im Alter von 18 bis 34 Jahren der Gefahren im Straßenverkehr weniger bewusst als ältere Verkehrsteilnehmer. Das bestätigen auch Statistiken: Jüngere Fahrer verursachen nicht nur häufiger Unfälle, sondern auch schwerere Schäden. Trotz sinkender Opferzahlen spielt Verkehrssicherheit auch in Zukunft eine wichtige Rolle. "Jeder Unfall auf Deutschlands Straßen ist einer zu viel. Als einer der größten Kraftfahrtversicherer in Deutschland und weltweit ist es deshalb unser Ziel, mit dem AXA Verkehrssicherheits-Report auf wichtige Themen der Verkehrssicherheit aufmerksam zu machen", sagt Andreas Tiedtke, Abteilungsleiter Private Kraftfahrtversicherungen bei AXA.
AXA Konzern AG, Sabine Friedrich, Colonia-Allee 10-20, D-51067 Köln
zurück zu den News News Archiv
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.