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Fahrbericht Kia Rio: Der kleine Verführer im Praxistest

14 Dezember, 2018

Fahrbericht des sportlichen Kleinwagens Kia Rio mit den technischen Daten: Mit stattlichen 120 PS soll die Topversion des Kia Rio Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit vereinen. Ob das funktioniert, verrät der Praxistest.
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Der Fahrer, der den Testwagen aus Frankfurt überführt hat, wirkt gut gelaunt: "Das Auto macht richtig Spaß", freut er sich. Dabei ist der Kia Rio 1.0 T-GDI 120 kein röhrender Sportwagen, sondern zählt eigentlich zur Kleinwagen-Klasse - ist quasi der koreanische VW Polo. Mit einer Leistung von 120 PS fährt er allerdings im oberen Leistungsbereich dieses Segments.
Klar - es gibt auch in dieser Klasse noch potentere Mobile. Doch das Konzept des stärksten aller Rios (den es in verschiedenen Ausstattungs-Linien gibt) ist eben nicht das Extrem, sondern der Kompromiss zwischen Alltagsnutzen und Athletik. Ein mit knapp 20.000 Euro bezahlbares Auto für zwei oder die kleine Familie, für jeden Tag, für die Stadt und auch mal eine längere Tour - mit dem der Fahrer / die Fahrerin auch Spaß haben kann, wenn er oder sie auf der täglichen Pendeltour mal ein freies Stück Autobahn oder Landstraße erwischt.

Darauf deutet im Innenraum zuerst mal nicht viel hin: Übertriebenen Sport-Zierrat haben die Designer den Insassen erspart. Das Interieur zeigt die markentypische Anmutung aus teils etwas schlichtem, aber hochwertig verarbeitetem Kunststoff. Dazu gibt's klassische analoge Instrumente und natürlich den Touchscreen in der Mittelkonsole für Navi, Audio oder Smartphone-Anbindung per Apple CarPlay oder Android Auto.
Beim Druck auf den Startknopf aber zeigt der Dreizylinder-Turbo schon deutlich Präsenz: Holla, da könnte was gehen. Doch erst mal rollt der Kleine kommod los - nachdem der erste Gang manuell eingelegt ist. Das Sechsgang-Getriebe lässt sich flüssig schalten, wenn auch nicht ganz so knackig wie die mancher japanischer Modelle. Gerade bei einem sportlichen Fahrzeug wie dem Top-Rio wäre das optionale Doppelkupplungs-Getriebe durchaus eine Überlegung wert.
Lässig gibt der Rio erst mal den praktischen Kleinwagen, wuselt durch die City, erledigt kleinere Transport-Aufgaben: Zwei Kinder finden auf der Rückbank einigermaßen Platz, zur Not lässt sich auch ein drittes dazwischen quetschen. Die Sitze lassen sich natürlich umlegen, dann passen auch größere Einkäufe oder ein kleineres Fahrrad in den Gepäckraum. Auf Autobahn-Etappen unterstützen Assistenz-Systeme wie die Spurhaltung den Fahrer, allerdings ohne den Anspruch auf autonomes Dahingleiten - das zu erwarten, wäre in dieser Klasse auch vermessen. Auch das Fahrwerk ist ganz auf den täglichen Einsatz ausgelegt. Gut fünfeinhalb Liter Verbrauch auf 100 Kilometer sind im Praxis-Schnitt kein herausragender, aber ein fairer Wert.
Seine andere Seite zeigt der 120er Rio dann, wenn ein freies Stück Straße vor ihm liegt - etwa beim Spurt von der ergrünten Ampel weg. Dreht der Fahrer den Dreizylinder dann entschlossen hoch, mutiert der Kleine zum Sportwägelchen, röhrt fröhlich von dannen und zeigt sich als King of the City. Dabei sind es gar nicht mal so die objektiven Papierwerte, die hier begeistern: Gut 10 Sekunden auf Tempo 100 taugen nicht für Stammtisch-Prahlereien. Was den Spaß bringt, ist die gefühlte Sportlichkeit, die Kombination aus Antritt, Agilität und Sound.
Trotz Frontantrieb lässt sich der Rio auch bei Power-Gangart gut beherrschen, nur selten gerät die Traktion an ihre Grenzen. Auch deshalb ertappt man sich als Fahrer schon mal dabei, die - sorry - kleine Sau rauszulassen. Eigentlich lässt sich dieser Rio mit seinem breit nutzbaren Drehzahlband im mittleren Tourenbereich entspannt bewegen, doch der rote Bereich lockt immer wieder. Die übersichtliche Größe und das unauffällige Erscheinungsbild tragen dazu bei, dass man immer mal wieder mehr Gas gibt als notwendig.
Er ist ein kleiner Verführer, der Kia Rio mit 120 PS. Dass so einer heute aus Südkorea kommt und nicht mehr zwangsläufig aus Südeuropa, sagt einiges über die Veränderungen in der Auto-Industrie.
Marcus Efler / mid
Technische Daten
Kia Rio 1.0 T-GDI 120
Fünftüriger, fünfsitziger Kleinwagen, Länge: 4.065 mm, Breite mit Außenspiegeln: 1.990 mm, ohne 1.725 mm, Höhe: 1.450 mm, Radstand: 2.580 mm, Leergewicht: 1.085 kg, Zuladung: 460 kg, Gepäckvolumen 325 - 1103 l.
Antrieb: Dreizylinder-Turbobenziner, Hubraum: 1,0 l, Leistung: 88 kW/120 PS bei 6.000 U/min, max. Drehmoment: 172 Nm bei 1.500 bis 4.000 U/min, manuelles 6-Gang-Getriebe oder 7-Doppelkupplungs-Automatik, 0 - 100 km/h: 10,2 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h, Verbrauch (NEFZ): 5,0 - 5,2 l/100 km, Test-Verbrauch: 5,6 l/100 km, CO2-Emissionen: 114 - 119 g/km, Schadstoffklasse: Euro 6d-Temp, Preis: ab 19.950 Euro (GT-Line ab 20.650 Euro). mid/me
Bildquelle: Kia, Bildunterschrift: mid Groß-Gerau - In der optionalen Ausstattungslinie GT-Line wirkt der 120-PS-Rio auch optisch auffällig.

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