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Megatrend SUV: Hier steppt der Bär

05 September, 2016

Bentley tut es. Rolls-Royce lässt alle Hemmungen fallen und wird es tun, und Lamborghini erleidet einen Rückfall. Alle Autobauer tun es. Kein Hersteller, ob dem ultimativen Luxus, der Supersportlichkeit, dem Premium-Gedanken oder der Mobilität für du und ich verpflichtet, kann es sich heute leisten auf ein oder besser mehrere Angebote im SUV-Segment zu verzichten.

Kombihafte Fahrzeuge, ob lediglich in Geländeoptik verpackt und mit Vorderradantrieb ausgestattet oder militärisch aufgebrezelt mit Antriebstechnik für Gämsen versehen, liegen voll im Trend. Kein Segment wächst nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt dynamischer. Dabei gilt, wer nicht zu den Pionieren der Bewegung zählt und später kommt, den bestraft keinesfalls das Leben. Der Volkswagen-Konzern hat es vorgemacht. Der VW Tiguan, erstmals 2007 vorgestellt, dominiert die Kompaktklasse. Nun ziehen in diesem Jahr Seat mit dem Ateca und Skoda mit dem Kodiaq nach.
Vom Wachstum der Sports Utility Vehicle (SUV) können andere Segmente nur träumen. In den ersten sechs Monaten des Jahres entschieden sich laut Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg 211 584 Mitbürger für einen SUV, 141 758 für einen klassischen Geländewagen. Damit erreicht die Fahrzeugklasse einen Marktanteil von 20,4 Prozent. Alleine die SUV legten damit gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 um 26,1 Prozent zu. Damit liegt die SUV-/Allradfraktion inzwischen auf Platz Zwei der Fahrzeugsegmente, nach den Kompakten rund um den VW Golf. Die lockten von Januar bis Juni 448 535 Kunden und erzielten einen Marktanteil von 25,9 Prozent. Das Wachstum gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 betrug jedoch nur 6,4 Prozent.

Die SUV sind vor allem in der klassischen Mittelklasse eingebrochen. Noch 12,8 Prozent entschieden sich in diesem Jahr bislang für VW Passat, Opel Insignia oder Ford Mondeo und Co., immerhin noch mit einem Plus von 5,1 Prozent.

Doch der deutsche Markt alleine beflügelt noch lange nicht die SUV-Phantasien der Branche. Die Goldgräberstimmung basiert auf dem beinahe unersättlichen Bedarf in China. Das Reich der Mitte ist längst zum größten Markt der Welt gewachsen. 10,62 Millionen neue Autos kamen in den ersten sechs Monaten des Jahres auf die Straßen des Landes. Zum Vergleich: Die US-Kunden kauften im ersten Halbjahr 8,6 Millionen Autos, westeuropäische 7,51 Millionen und bundesdeutsche 1,73 Millionen. Die Branche bringt alleine in diesem Jahr in China 50 neue SUV auf den Markt, die Absatzprognose für das Segment liegt für das Gesamtjahr 2016 bei 7,69 Millionen Einheiten. Für 2017 sind in China 88 Neuvorstellungen angesetzt und alleine die einheimische SUV-Produktion soll die Latte von zehn Millionen Neufahrzeugen reißen.

Das Rezept für den Erfolg der Fahrzeugklasse ist längst keine geheime Wissenschaft mehr. Die Kunden schätzen die hohe Sitzposition, verbunden mit einem bequemen Ein- und Ausstieg. Die Innenräume weisen durchweg eine hohe Variabilität auf, die es auch in puncto Laderaumvolumen mit jedem vergleichbaren Kombi aufnehmen kann. Und seien wir ehrlich, ein Opel Mokka macht rein optisch doch mehr her als ein Corsa aus dem gleichen Haus, ein VW Tiguan toppt im Auftritt den schönsten Passat und selbst im Oberhaus macht ein Audi Q7 deutlich mehr her als ein A6.

Erstaunlicherweise ist es für einen Hersteller selten von Nachteil, wenn er das Feld der Geländegänger eher als Spätberufener betritt. Zu den Anbietern, die dem Boom erst relativ spät folgten, gehört beispielsweise Skoda. Mit dem Yeti trat die tschechische Marke erstmals 2009 im Segment an. Plattform und Antriebsstrang basierten auf dem Octavia. 2015 verkaufte die Marke 99 500 Exemplare des kompakten SUV. Nun steht Skoda unmittelbar vor dem nächsten wichtigen Schritt. In dieser Woche findet die Weltpremiere des 4,7 Meter langen Kodiaq statt.

Wie schon der neue Superb als Limousine und Kombi ganz selbstbewusst die gehobene Mittelklasse der deutschen Premiumhersteller vom Schlage eines BMW 5er oder Mercedes-Benz E-Klasse aufmischt, darf dem Kodiaq bereits im Vorfeld ein bärenstarker Auftritt prophezeit werden. Denn obwohl die Verantwortlichen mit harten Daten und Zahlen noch geizen, so steht bereits fest: In seinem Segment wird der Kodiaq den größten Innenraum und als einziger eine dritte Sitzreihe bieten. 2065 Liter maximales Stauraumvolumen sind als fixe Zahl für den Kodiaq bereits gesetzt. Anfang 2017 kommt das Modell mit drei Benzin- und zwei Dieselmotoren auf den Markt. Wobei der stärkste Benziner mit zwei Litern Hubraum 132 kW / 180 PS leisten wird.

Der Skoda Kodiaq, aber auch Seat Ateca oder weitere SUV-Neuheiten des Jahres wie der Jaguar F-Pace, haben die Zeit genutzt, zu modernen, zeitgemäßen Fahrzeugkonzepten zu reifen, die in puncto Gewicht, Verbrauch und Umweltfreundlichkeit mit all jenen Nachteilen aufräumen, die der Fahrzeugklasse bisher anhafteten.

Eine erstaunliche Entwicklung in den 75 Jahren, die spezialisierte Allradfahrzeuge in diesem Jahr feiern konnten. Als reines kompaktes Vehikel für den militärischen Gebrauch feierte 1941 der Jeep in den Vereinigten Staaten seine Premiere. Die guten Erfahrungen, die Millionen von Soldaten der Alliierten Streitkräfte mit dem puristischen 60 PS starken Viersitzer gemacht hatten, der alleine bis Kriegsende mehr als 550 000-mal vom Band gelaufen war, weckte im Frieden die Nachfrage einer zivilen Version, die dem Hersteller nicht zuletzt wegen der reduzierten Kriegsproduktion prima in den Kram passte. Der Jeep, aber auch der Land Rover oder der Toyota Land Cruiser errangen rasch Ikonenstatus und etablierten das Segment der Allradler auf der ganzen Welt.

Die Enkel und Ur-Enkel dieser SUV- und Offroad-Pionieren haben sich zu modernen, komfortablen und vielseitigen Fahrzeug entwickelt, auf die die ganze Autowelt tatsächlich auf Seiten der Hersteller wie der Kunden wartet. Die ganze Autowelt? – Nur eine einzige exklusive Traditionsmarke verweigert sich standhaft dem Trend: Ferrari. Ein SUV aus Maranello wäre nun einmal eine Antwort auf eine Frage, die noch niemand gestellt hat. ampnet/tl

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