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Verfahren bioliq - Kraftstoffe aus Stroh

01 März, 2013

Das Verfahren bioliq zur Gewinnung von umweltfreundlichen Kraftstoffen aus Restbiomasse kommt voran.

Wissenschaftler des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben die zweite Prozess-Stufe abgeschlossen. Bei dem Verfahren werden Stroh und andere biogene Reststoffe, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelindustrie stehen, zu hochwertigen Kraftstoffen für Diesel- und Ottomotoren verarbeitet. Die Investition betrug 28 Millionen Euro, von denen die Hälfte durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg übernommen wurde. Den Rest tragen das KIT und der Industriepartner AirLiquide. Letzterer hat die Anlage für die zweite Prozess-Stufe nicht nur projektiert, geliefert, montiert und in Betrieb genommen, sondern wird sich auch an den weiteren Forschungs- und Entwicklungsarbeiten beteiligen.
Der gesamte Bioliq-Prozess besteht aus vier Stufen. Zuerst wird die trockene Restbiomasse dezentral durch Schnellpyrolyse in eine rohölartige Substanz mit hoher Energiedichte umgewandelt. Dieses sogenannte "bioliqSyncrude" wird zentral weiterverarbeitet und in der zweiten Prozess-Stufe durch einen Hochdruck-Flugstromvergaser bei Temperaturen von mehr als 1 200 Grad Celsius und Drücken von bis zu 80 bar zu einem teerfreien Synthesegas umgewandelt. Hohe Temperaturen und Drücke sorgen für hohe Anforderungen bei Instrumentierung, Steuerung und Sicherheitstechnik in der Anlage, die unterschiedlichen Biomassen zu verwerten. In Stufe drei müssen von dem Synthesegas, das überwiegend aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff besteht, Störstoffe wie Partikel, Chlor- und Stickstoffverbindungen abgetrennt werden. In der vierten und letzten Prozess-Stufe werden die Gasmoleküle dann gezielt zu maßgeschneiderten Kraftstoffen zusammengesetzt.
Das Verfahren gilt als exemplarisch für eine nachhaltige Nutzung von Biomasse. Es trägt dazu bei, fossile Energieträger wie Öl zu ersetzen und die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Die Pilotanlage entsteht auf dem KIT-Campus Nord bei Eggenstein-Leopoldshafen rund zwölf Kilometer nördlich von Karlsruhe. ld/mid

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