Aktuelle Auto News
 



Kommentar: Hyundai schlägt Fiat: Da stimmt etwas nicht. Oder doch?

30 Juli, 2012

Der Fiat 500 mit seiner großen Vergangenheit ist derzeit das einzige Modell der Italiener, dass es auf dem deutschen Neuwagenmarkt in die Top-50 schafft. Während sich Fiat-Chef Marchionne in Festreden und Magazinen

als Chrysler-Retter und Architekt eines neuen Autokonzerns feiern lässt, bricht ihm in Europa die Basis weg. Die Fiat-Verkäufe sind im Sinkflug, die staatlichen Hilfsprogramme zur Stützung des Automarkts sind kaum ausgelaufen und schon herrscht Flaute. Die krisengeschüttelten Südeuropäer kaufen immer weniger Autos und Fiat muss mit der strategischen Fehlentscheidung (über)leben, den neuen Märkten in Asien und im östlichen Europa mangels geeigneter Angebote keine teuren und damit renditeträchtigen Oberklasseautos verkaufen zu können. Da ist es kein Wunder, dass die Nerven blank liegen und Marchionne den VW-Konzern attackiert. Dieser reagiert mit Recht kühl und die Märkte wissen, weshalb die Fiat-Fuhre nicht richtig zieht. Und deren Chef nun mit Recht nervös an seinen legendären Pullovern zupft: wenn Hyundai, bis vor drei, vier Jahren eine eher blasse Erscheinung auf dem deutschen Markt, dort allein mehr Autos im ersten Halbjahr verkauft als Fiat/Alfa/Lancia zusammen, dann stimmt doch etwas nicht.
Während sich Hyundai um 17,4 Prozent auf 52 830 Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2012 verbesserte, rutschte die Marke Fiat im gleichen Zeitraum um knapp zehn Prozent auf 40 443 Stück ab. Und deren bestes Stück ist derzeit der Kultknuddel Cinquecento, der einzige Fiat unter den Top Fünfzig in der deutschen Zulassungsstatistik für den Monat Juni. Dagegen sind gleich drei Automodelle von Hyundai in dieser Hitliste vertreten. Wer auf die Typenfamilien der Hersteller blickt, der kennt die Gründe für den Fiat-Abstieg: Nischenmodelle und Amerika-Importe können den Niedergang nicht aufhalten. Und eine technologische Führerschaft ist nirgends zu erkennen. Fiat Panda (das Original), Uno und Punto (der Erste), Ritmo, Tipo und Croma und Multipla (der Eigenwillige) sind zwar Vergangenheit, könnten aber für Konzernchef Marchionne noch immer schöne Anregungen liefern.
Wolfgang Peters/mid wp/mid Bildquelle: Fiat

zurück zu den News             News Archiv


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.



Unsere Highlights