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Elektroauto Studie: Noch viele Fragezeichen auf Kundenseite

18 März, 2011

Das Informationsdefizit der Autofahrer über die konkrete Handhabung und Alltagstauglichkeit von Elektroautos ist nach wie vor hoch.

Zu diesem Schluss kommt eine beim "Projekttag und Innovationswettbewerb Elektromobilität" der Energie-Agentur NRW und des Network of Automotive Excellence in Düsseldorf vorgestellte Studie. Am meisten unter den Nägeln brennt den weltweit befragten Autofahrern demnach die Frage, wie ein Elektroauto geladen wird. Immerhin 97 Prozent bewegt dieser Wissensmangel.
Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Ungewissheit bezüglich der Lebensdauer (96,5 Prozent) und das Nichtwissen über die Reichweite (95,5
Prozent) von Elektrofahrzeugen.

Bei der Befragung sind rund 4 000 Internetnutzer gebeten worden, 20 ihnen vorgelegte Fragen rund ums Thema E-Mobilität nach ihrer persönlichen Wichtigkeit zu ordnen. Das Erstaunliche dabei: Aspekte der Nachhaltigkeit und der Umweltfreundlichkeit von Elektroautos, unter denen diese beworben und derzeit öffentlich viel diskutiert werden, spielen unter "Otto-Normal-Autofahrern" nur eine sehr untergeordnete Rolle. So landeten die Fragen "Wie hoch sind die CO2-Emissionen eines Elektroautos?" (87,1
Prozent) und "Wie werden die Batterien entsorgt?" (80,1 Prozent) in den Top 10 der drängendsten Probleme auf dem viertletzten sowie dem letzten Platz.

"Es fehlt den Leuten an konkreter Schulung und Beratung im Umgang mit der Elektromobilität," interpretiert Olmo Mezger, Geschäftsführer des befragenden Beratungsunternehmens "Green and Energy Consulting Group", die Ergebnisse. Dem kann Jan Fritz Rettberg vom eMobility-Zentrum der Technischen Universität (TU) Dortmund nur zustimmen: "Erfolgreiche Technologieeinführung hat ganz zentral mit Technologieeinführung zu tun", so Rettberg. "Niemand kauft gern die Katze im Sack." Deswegen müssten die Hersteller alles daran setzen, die Menschen über Alltagstauglichkeit und Benutzung von Elektroautos aufzuklären.

Aber auch, was deren Finanzierung angeht, seien viele Menschen unsicher.
Der vermeintlich zu hohe Kaufpreis dagegen sei "kein Markthindernis" meint Horst Berger vom Arbeitskreis der Autobanken (AKA). Denn der Kauf eines Elektroautos käme ohnehin für die wenigsten Autofahrer in Frage. Auch Harald Schuster von der Mercedes Bank glaubt bei Elektroautos einen Trend "weg vom Besitzen hin zum Benutzen" auszumachen. Deshalb, so der Tenor der versammelten Experten, würden Geschäftsmodelle wie Kurzzeit-Miete
(Car-Sharing) oder das ausschließliche Leasing von E-Mobilen, wie sie beispielsweise für den Peugeot iOn bereits angeboten werden, in absehbarer Zukunft immer bedeutsamer. Würden Elektroautos derzeit überhaupt von wohlhabenden Privatleuten gekauft oder nach dem klassischen Modell geleast, dann würden sie allenfalls als Zweit- oder Drittfahrzeug angeschafft. Markus
Henrichs/mid mid/mah Foto:Mitsubishi

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