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Neues Automodell Suzuki Kizashi: Fernöstlicher Angriff auf die Mittelklasse

04 Oktober, 2010

Als Kleinwagen- und Offroad-Spezialist ist Suzuki hierzulande bekannt. Nun will der japanische Hersteller in die Mittelklasse vorstoßen. Seine bereits in den USA angebotene Stufenhecklimousine Suzuki Kizashi ist jetzt auch in Deutschland erhältlich

- zu Preisen ab 26 900 Euro, vorerst aber mit nur einem 131 kW/178 PS starken Benzinmotor an Bord.

Fest in deutscher Hand befindet sich die Mittelklasse hierzulande.
Fahrzeuge wie Audi A4, BMW 3er, Ford Mondeo oder Opel Insignia teilen den Markt größtenteils unter sich auf. Mit seinem Einstieg in diese genauso
prestige- wie wettbewerbsträchtige Klasse hat sich Suzuki also einiges vorgenommen. Und zumindest optisch blasen die Japaner mit ihrem Kizashi direkt zum Angriff: Die Front wird von einer kurzen, rundlichen Motorhaube und einem verhältnismäßig kleinen Kühlergrill dominiert. Markant wirken die leicht ausgestellten Radkästen und das bullig-breite Heck, das für ein sportlicheres Aussehen zwei Auspuffblenden zieren.

Im Inneren des 4,65 Meter langen Viertürers ist von Kampfeslust dagegen nicht mehr viel zu spüren. Aus Kostengründen wird auf preiswertes Material gesetzt, Hartschalenplastik und gespritzter Kunststoff beherrschen den ersten Eindruck. Der Fahrer nimmt auf einem gut konturierten Sitz Platz, der großgewachsenen Menschen bis zu 1,90 Meter Körperlänge ausreichend Bewegungsfreiheit zubilligt. Die übersichtlich, überwiegend an der Mittelkonsole angeordneten Knöpfe und Bedienelemente sind problemlos zu erreichen. Ihre Handhabung erfordert allerdings ein wenig Eingewöhnungszeit.
Die Übersicht auf den vorausfahrenden Verkehr ist passabel, zum Heck hin ist die Aussicht aber unter anderem durch die Kopfstützen arg beschnitten.

Auf der Rückbank können große Passagiere zwar problemlos Platz nehmen, stoßen aber schnell an ihre Grenzen in Form des Dachhimmels. Auch die Beinfreiheit ist bei stark zurückgefahrenen Vordersitzen enorm beschränkt.
Zu dritt passen hinten höchstens Kinder nebeneinander. Der Kofferraum fasst ein Volumen von 461 Litern, was aber für den alltäglichen Einkauf durchaus ausreicht. Wie bei einem Stufenheck nicht anders zu erwarten, müssen sich Fahrer und Mitfahrer bei ihrem Reisegepäck höhen- und breitenmäßig allerdings kurz fassen: ein großer Koffer passt nur schwer hinein, von weiteren Gepäckstücken ganz zu schweigen.

Als Motor ist vorerst nur ein 2,4-Liter-Benziner mit 131 kW/178 PS erhältlich. Ein für Flottenfahrzeuge dieser Klasse wichtiger sparsamer und laufstarker Dieselmotor wird nicht angeboten. Der vorhandene Vierzylinder-Ottomotor beschleunigt das rund 1,5 Tonnen schwere Gefährt einigermaßen flott. Das Überholen auf Landstraßen gelingt problemlos. In der Spitze sind Geschwindigkeiten von bis zu 215 km/h möglich. Der an sich leise Saugmotor quittiert Beschleunigungsvorgänge allerdings mit einer wachsenden Geräuschkulisse und lässt sich ab einem autobahntypischen Reisetempo von 130 km/h nicht überhören. Auch der Kraftstoffverbrauch schnellt dann rasch in die Höhe. Der vom Hersteller angegebene Normverbrauch von 7,9 Litern Super auf 100 Kilometern lässt sich nur mit einem äußerst behutsamen Gasfuß erreichen, ansonsten gehen die Verbrauchswerte rapide in den zweistelligen Bereich. Die Kraftübertragung besorgt eine Sechsgang-Handschaltung, die ohne Hakeln durch die Gassen flutscht. Alternativ soll ab dem Jahreswechsel auch ein stufenloses CVT-Getriebe zur Auswahl stehen, das dann auch mit Allradantrieb kombiniert werden kann.

Das Fahrwerk erlaubt ein sportlich-komfortables Gleiten, die Lenkung arbeitet direkt und präzise. In schnellen Kurven hält sich die Seitenneigung des Fahrzeugs in Grenzen, allerdings schiebt der Japaner bei höherem Tempo spürbar über die Vorderachse. Die Federung ist verhältnismäßig hart und rüttelt die Insassen bei unebenem Fahrbahnbelag ordentlich durch. Für die Sicherheit an Bord sorgen serienmäßig der Schleuderschutz ESP und zahlreiche Airbags. Mehr nennenswerte Sicherheits-Extras gibt es aber nicht.

Überzeugen kann dagegen der Preis. Dieser startet beim Suzuki Kizashi bei
26 900 Euro. Für vergleichbar motorisierte Konkurrenten wie den BMW 3er und den Opel Insignia sind fast 4 000 Euro mehr zu berappen. Über den Geldbeutel will der japanische Hersteller auch in erster Linie seine Kunden ködern. Ob dies gelingt, ist allerdings fraglich. Denn gerade der in Deutschland so wichtige Dieselmotor findet sich nicht im Angebotssortiment. Wer sich aber mit einem Benziner zufrieden gibt und zu einzelnen Abstrichen in Sachen Innenraumverarbeitung bereit ist, erhält ein solides Gefährt zu einem fairen Preis. Benjamin Palm/mid

Bewertung:
Plus: aggressives Design, attraktiver Preis
Minus: kein Dieselmotor, wenig Platz im Fond

Technische Daten:
Viertürige, fünfsitzige Stufenhecklimousine der Mittelklasse,
Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,65 Meter//1,82 Meter/1,47 Meter/2,70 Meter;
Leergewicht: 1 495 Kilogramm (mit Allradantrieb und CVT-Getriebe 1 650 Kilogramm), zul. Gesamtgewicht: 2 000 Kilogramm (2 030 Kilogramm),
Kofferraumvolumen: 461 Liter.
2,4-Liter-Vierzylinder-Ottomotor mit 131 kW/178 PS, max. Drehmoment: 230 Nm bei 4 000 U/min, Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h (mit Allradantrieb und
CVT-Getriebe: 205 km/h); Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 7,8 Sek. (8,8 Sek.), Normverbrauch laut Hersteller: 7,9 Liter Super/100 Kilometer (8,3 Liter Super/100 km), CO2-Ausstoß: 183 g/km (191 g/km), Preis: 26 900 Euro (29 900 Euro). mid/bp Suzuki

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